Textkörper | |
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Ebarbieren |
Handwerkliche Technik zum Beschneiden von Büchern, auch Beraufen genannt. Beim E. wird vor dem Heften jede Lage einzeln mit der Pappschere geringfügig beschnitten. Dies kann dreiseitig erfolgen oder auch nur vorne und am Fuß, so dass der Kopfschnitt später konventionell mit der Maschine ausgeführt wird, um dort eine zusätzliche Schnittverzierung anzubringen. Das aus dem französischen Sprachraum stammende E. dient hauptsächlich dazu, die geschlossenen Falzbrüche zu öffnen und einzelne, besonders hervortretende Blätter zurückzuschneiden. Es müssen also nicht alle Blätter der Lagen erfasst werden. Das Beschneiden mit der Pappschere und anschließende Heften führt zu einer gewollten ungleichmäßigen Oberfläche der e. Buchblock-Kanten. Die ansonsten ebenmäßige Fläche wird durch die natürliche Blattkanten-Struktur gestaltet. |
Einband |
Siehe Bucheinband |
Einbanddecke | Siehe Buchdecke. |
Einbandgewebe | Sammelbezeichnung für alle Gewebe, die zum Beziehen buchbinderischer Produkte vorgesehen sind. Man unterscheidet geschlossene und offene E.: Geschlossene E. sind so stark mit Kunststoffen beschichtet, dass die Oberfläche weitgehend schmutz- und feuchtigkeitsunempfindlich ist. Offene E. haben eine vergleichsweise natürliche Gewebe-Struktur, sind meistens aber auch empfindlicher gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit. Um ein Durchschlagen des Klebstoffs bei der Verarbeitung zu verhindern, sind offene E. rückseitig mit Papier kaschiert. Fälschlich wird E. oft auch als Leinen bezeichnet. Leinen ist jedoch nur einer von vielen Faser-Rohstoffen, die für die E.-Herstellung eingesetzt werden (Baumwolle, Viskose, Kunstfaser). |
Einbinden | Alle Tätigkeiten zur Herstellung eines Buches oder einer Broschur. Dazu gehören z.B. Schneiden, Falzen, Vorrichten, Zusammentragen, Heften, Kleben, Beschneiden, Kapitalen, Hinterkleben, Einhängen, Pressen und Formgeben. |
Einbrennen des Falzes | Formung des Falzes (3) durch beheizte Metallschienen. Diese werden am frisch angepappten Buch eingedrückt und bewirken die Verklebung des Bezugsmaterials mit dem Vorsatz im Bereich des Falzes. Durch das E. lässt sich das Buch besser öffnen, es ist formstabiler und sieht besser aus. |
Einhängen |
Im weiteren Sinn: Siehe Anpappen Im engeren Sinn die Verbindung von Buchblock und Buchdecke mittels einer Hülse oder eines Ansetzfalzes. Dabei werden beide Bauteile zwar unverrückbar miteinander verbunden, die Vorsätze sind jedoch noch nicht angeklebt. |
Einlagig |
Siehe Lage |
Einlagige Broschur | Wird auch als Rückstichbroschur bezeichnet. Die e. B. besteht aus einem oder mehreren ineinander gesteckten Falzbogen, die eine Lage ergeben. Diese Lage wird im Rücken durch das Bindematerial gefügt, z.B. durch Draht, Faden oder Klebstoff. |
Einlaufen | Unerwünschtes Eindringen von Klebstoff oder Schnittfarbe (siehe Schnittverzierung) zwischen Papierblätter. |
Einlegen | Einfügen von Postkarten, Prospekten o.ä. in fertige Bücher und Broschuren. |
Einschlagen | Beim Beziehen eines Werkstückes das Herumkleben der überstehenden Ränder des Bezugsmaterials um eine Kante (z.B. bei Buchdecken, Kästen, Mappen). |
Einschweißen |
Umhüllen eines fertigen Produktes mit Kunststoff-Folie. Hierfür gibt es eine Reihe verschiedener Techniken, wobei das Produkt meistens von allen Seiten mit Folie bedeckt ist. Für das E. wird oft Schrumpffolie verwendet und das eingeschweißte Produkt durch einen Hitzekanal geführt. Durch die einwirkende Wärme zieht sich die Schrumpffolie zusammen und legt sich eng an das Packstück an. |
Einstecken | Ineinander-Legen mehrerer Falzbogen um eine Lage zu bilden (siehe auch Sammeln). |
Endformat | Endgültiges Format eines Druckproduktes. Das E. wird durch das Beschneiden (z.B. bei Briefbogen) oder den Dreiseitenbeschnitt (bei Büchern und Broschuren) erzielt. |
Englische Broschur | Mehrlagige Broschur mit dreiseitig überstehenden Kanten und einem zusätzlichen Schutzumschlag, der am Rücken angeklebt ist. |