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Abbinden
  1. Verfestigung und Aushärtung von Klebstoff bis die endgültige Festigkeit erreicht ist. Das A. erfolgt durch Wegschlagen und Verdunsten von Wasser (Leim, Dispersions-Klebstoff), durch Vernetzungs-Prozesse (Dispersions-Klebstoff), durch Erstarren (Schmelzklebstoff) oder durch chemische Reaktion (PUR).
  2. Beim Lederband mit erhabenen Bünden das Eindrücken und Fixieren des Leders an den Kanten der Bünde. Das A. erfolgt in der Klotzpresse, indem man einen Zwirn von einer Seite zur anderen über den eingelederten Buchrücken spannt.


Ableimen Auftragen von Klebstoff auf den gehefteten Buchblock-Rücken. Durch das A. werden die Lagen im Rückenfalz miteinander verklebt und verfestigt. Auch das Leimen von Einzelblättern, z.B. für Blocks, wird als A. bezeichnet.
Abpressen

Formgebung des Buchrückens, indem die Blätter bzw. Lagen von der Rückenmitte aus mehr oder weniger stark zu beiden Seiten gedrückt werden. Durch das A. ergibt sich eine Verbreiterung des Buchblocks im Rückenbereich, die auch durch die Steigung beeinflusst wird. Dieser Höhenunterschied wird später durch die Deckel ausgefüllt.
Durch das A. wird das Buch, insbesondere die Rundung stabiler. Je nach Stärke des A. entsteht ein flacher (niedergepresster) Falz (4), ein schräger Falz (4) oder ein tiefer Falz(4).
Handwerklich erfolgt das A. mit Hammer und Falzbein in der Handpresse, industriell zumeist in der Abpressstation der Buchstraße.
Abbildung

Absetzen Bei der Verklebung zweier Bauteile bzw. Werkstoffe das Einhalten eines vorgegebenen Abstandes an einer Kante, z.B. beim Ankleben des Vorsatzes oder beim Aufkleben der Deckel während der Deckenfertigung.
Abwaschbares Bezugsmaterial Bezugsmaterial, das gegen Feuchtigkeitseinfluss weitgehend unempfindlich ist. So können Verschmutzungen oft rückstandsfrei wieder entfernt werden. Zu den A. auf Papierbasis gehört z.B. Elefantenhaut®, bei den Geweben sind es die geschlossenen Gewebe.
Achtelbogen Format-unabhängige Bezeichnung für ein einzelnes Blatt mit zwei Seiten (siehe auch Ganzer Bogen).
Adhäsion Wichtige Größe für die Stärke einer Verklebung neben der Kohäsion. Als A. bezeichnet man den Zusammenhalt zweier Werkstoffe an ihrer Grenzfläche (Oberfläche), bei einer Verklebung also der Zusammenhalt von Klebstoff und dem zu verklebenden Werkstoff. Voraussetzung für eine starke A. sind zum einen der enge Kontakt von Klebstoff und Werkstoff und andererseits eine möglichst gute Benetzung des zu verklebenden Materials.
Anpappen Verbinden des Buchblocks mit der Buchdecke durch Ankleben der Vorsätze. Das A. wird manchmal auch als Einhängen bezeichnet.
Anreiben Ausstreichen von Luftblasen aus dem Klebeverbund eines Materialstücks. - Verfestigen des Verbundes verklebter Materialstücke durch Pressdruckanwendung.
Anschmieren Auftragen von Klebstoff.
Ansetzfalz In der handwerklichen Buchbinderei jeweils ein Papier- oder Gewebestreifen, der am vorderen und hinteren Vorsatz angebracht wird. Die noch nicht bezogene Buchdecke kann über die A. mit dem Buchblock verbunden werden und wird erst anschließend bezogen.
Auflage Stückzahl eines drucktechnischen Produktes, z.B. eines Buches.
Aufschlagverhalten Beschreibung dafür, wie gut sich ein Buch oder eine Broschur aufschlagen lässt. Dabei ist nicht nur von Bedeutung, wie gut sich das Produkt bis in den Rücken hinein aufschlagen lässt, sondern auch, wie gut es im aufgeschlagenen Zustand liegen bleibt oder wieder das Bestreben hat zuzufallen. Je leichter das Aufschlagen ist und je besser das Buch oder die Broschur geöffnet liegen bleibt, desto besser ist das A. Das A. wird durch die verwendeten Werkstoffe (z.B. Klebstoff, Umschlag-Karton) als auch durch die Bindetechnik (z.B. Aufbau des Buch- oder Broschurrückens, Laufrichtung des Papiers) beeinflusst.
Aufstoßen Hartes Aufsetzen z.B. von Planobogen, Falzbogen, Buchblocks um die Kanten gleichmäßig und genau auszurichten. Industriell dient das Rütteln dem gleichen Zweck.
Aufziehen Vollflächiges Aufkleben z.B. von Landkarten oder Plakaten auf ein Trägermaterial (Gewebe, Pappe).
Ausbiegen Geradebiegen eines gewölbten Werkstückes. Das A. wird insbesondere bei Buchdecken gemacht, die durch das Beziehen zunächst nur einseitig verklebt sind und sich daher wölben.
Ausschlagtafel Ausklappbarer Bogenteil in einem Buchblock.
Ausstattung Die A. beschreibt die technische Ausführung eines bestimmten Produktes (meistens Buch oder Broschur) mit den verwendeten Werkstoffen. So gehören zur A. des Buchblocks z.B. Bindeart, Schnittverzierung und Kapitalband, zur A. des äußeren Einbandes z.B. Prägung, Titelschild und Schutzumschlag.
Bauchbinde Papierstreifen, der, ähnlich wie ein Schutzumschlag, um das Buch gelegt wird und als Werbemittel benutzt wird.
Begazen Verstärken des Buchblockrückens mit Gaze.
Beihefter Zwei- oder mehrseitiges Druckerzeugnis, das inhaltlich nicht zum Hauptprodukt gehört, mit ihm im Bund aber fest verbunden wird, so durch Klebebinden, Fadenheften oder Drahtrückstichheften.
Beikleber Zwei- oder mehrseitiges Druckerzeugnis, das an bestimmter Stelle an, auf oder in ein Produkt geklebt wird.
Beilage Zwei- oder mehrseitiges Druckerzeugnis, das lose in ein Produkt (z.B. Zeitung, Zeitschrift) eingelegt wird.
Benetzung Verhalten einer Flüssigkeit auf einer festen Oberfläche. Man beurteilt die B. danach, wie stark sich ein Tropfen der Flüssigkeit auf der Oberfläche ausbreitet. Je stärker sich der Tropfen ausbreitet (z.B. Öl auf Metall) desto stärker ist die B. In der Buchbinderei ist die gute B. eines Werkstoffes durch einen Klebstoff Voraussetzung für eine stabile Verklebung. Siehe auch Adhäsion, Kleben
Beschneiden Abtrennen von Rändern um gleichmäßige Kanten und ein bestimmtes Endformat zu erzielen. Das B. ist u.a. ein Arbeitsschritt bei der Buchherstellung, wenn der Buchblock oben, vorne und unten beschnitten wird (Dreiseitenbeschnitt).
Beschnitt
  1. Arbeitsgang des Beschneidens.
  2. Der durch das Beschneiden erzeugte Abfall.
Beziehen Aufkleben eines geeigneten Werkstoffes (Bezugsmaterial) auf die Außenseiten eines Produktes (z.B. Einbandgewebe oder Papier zum B. von Buchdecken).
Bezugsmaterial Werkstoff zum Beziehen
Bindequote Fertigung einer Teilmenge einer Auflage.
Bindeverfahren Sammelbezeichnung für alle Techniken, mit denen die einzelnen Blätter oder Falzbogen eines Produktes zusammen gehalten werden. Siehe Fadenheften, Klebebinden, Fadensiegeln, Drahtheften.
Blindmuster Probestück unter Verwendung des für die Auflage vorgesehenen Papiers und Einbandmaterials.
Blindprägung Prägen eines Titels oder von Verzierungen ohne Farbmittel (Prägefolie).
Block Ein Stapel Blätter, die an mindestens einer Seite miteinander verbunden sind (geklebt oder drahtgeheftet). Siehe auch Buchblock
Blockbroschur Wird auch als mehrlagige Broschur bezeichnet. Für die Herstellung von Blockbroschuren werden Falzbogen, Lagen oder Einzelblätter zusammengetragen und mit Hilfe unterschiedlicher Bindematerialien, wie Klebstoff, Faden oder Draht gefügt. Sie erhalten in der Regel einen Umschlag, der mit dem Broschurblock verbunden ist.
Blockdrahtheftung Seitliche Drahtheftung bei Broschuren oder Blocks.
Blocken Unerwünschtes Verkleben von Lackierungen oder Beschichtungen im Stapel oder in der Rolle bei längerem Lagern, insbesondere verursacht durch hohen Druck, hohe Lagertemperatur und/oder Feuchtigkeit.

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