2. Prüfungsgebiet: Schriftcharakter

Schriftarten geben nicht nur den Textinhalt wieder, sondern durch ihre Buchstabenform, ihre Lage oder Gewicht visualisieren sie auch Emotionen und Assoziationen.

Eine feine Schreibschrift ist offensichtlich für einen Gerüstbauer oder Steinmetz ungeeignet. Oft ist die Sache aber nicht so klar.

  • Eine kursive Schrift steht durch den Neigungswinkel für Bewegung und Dynamik
  • Eine klassizistische Antiqua mit ihrer statischen Buchstabenformen steht für Seriosität aber besitzt durch die starken Strichkontraste aber auch eine edle Anmutung.
  • Serifenbetonte Schriften (Slab Serif) wirken in der Regel konstruierter, etwas gröber
  • Serifenlose Schriften werden in der Regel mit Begriffen wie modern, aber auch technischen Aspekten assoziiert.

 

Wie wirkt eine Schrift, dynamisch, statisch, sachlich, emotional?

Wie sind die Buchstamenformen, konstruiert, handschriftlich, etc. und wie wirkt dies?

runde schriften:
lebendig, funkelnd, ruhig, statisch, hochtrabend, verträumt
(Avantgard, Helvetica Rounded)

fette schriften:
dominant, traurig, laut, dramatisch
(Extrabold-Schnitte)

serifen-betonte schriften:
sachlich, anspruchsvoll in der verwendung

serifen-lose schriften:
kühl, nüchtern, modern, elegant
(Helvetica, Optima, Grotesk)

schreibschrift:
elegant, feierlich

gebrochene Schriften:
traditionell, historisch, würdevoll

 

-------------------------aus dem Mediengestalter Forum kopiert---------

 

Bildschirmtypografie

Schriften und Fonts sind überwiegend für den Printbereich (2500 dpi) zugerichtet und entworfen und können am Bildschirm (72 bzw 96 ppi) nicht so verwendet werden.
Folgende Punkte müssen beachtet werden:

• Schriften und Schriftschnitte
- im Vordergrund steht die Lesbarkeit der Schriften
- wegen der groben Auflösung am Bildschirm, können feine Details vieler Schriften nicht erkannt werden-> verlieren ihren typischen Charakter
- besonders geeignet sind Systemschriften (wie Helvetica, Times (bedingt), Verdana, Trebuchet, Arial, Courier) und Schriften mit Städtenamen (Geneva, Chicago, Monaco uä.)
- da sie auf fast allen Rechnern zur Verfügung stehen, gibt es weniger Darstellungsprobleme
- Kursiv- Oblique- oder Light-Schnitte meiden, da schwirig zu lesen. Als Auszeichnung Bold-Schnitte, Versalien oder Farbe verwenden


• Schriftgröße
- Schriften unter 10 Pixel/Point nicht verwenden
- gut geeignet sind 12 Pixel
- ab 18 Pixel/Point können auch Schriften mit feineren Details verwendet werden

• Laufweite
- Laufweite geringfügig erhöhen, da die meisten Fonts für den Printbereich zugerichtet sind
- bei Fonts, die schon für den Bildschirm geschnitten sind, ist dies nicht erforderlich


• Hintergrundkontrast
- Text und Hintergrund müssen immer in klarem Farb- und Heligkeitskontrast stehen
- Simultankontraste vermeiden
- bei Texten vor abgesofteten Bildern auf die Lesbarkeit achten. Gegebenenfalls mit einer hellen oder dunklen Kontur nachhelfen

• Satzart und Ausrichtung
- kein Blocksatz verwenden, da Internetbrowser kein Silbentrennprogramm haben
- für größere Textmengen linksbündiger Rausatz (Variante von Flattersatz · Flattersatztechnik mit fest definierter Flatterzone)
- Flattersatz eignet sich nur für geringe Mengen Text -> in rhythmischer Gruppierung
- möglichst mehrspaltig arbeiten
- Mittelachsensatz nur verwenden, wenn die restliche Seite auch symmetrisch aufgebaut ist

• Aliasing
- Treppeneffekt bei der Darstellung von schrägen und runden Linien sowie Kanten am Bildschirm
- auch bei Druckern mit grober Auflösung

• Anti-Aliasing
- Verfahren, bei dem die Kanten mit Graustufenpixeln gefüllt werden und somit der Treppeneffekt abgesoftet wird
- unter 18 Pixel/Point sollten die Schriften am Monitor ohne Anti-Aliasing dargestellt werden, da sonst zu grau wirken und unleserlich werden
- vor allem kleine Schriftgrade, negativ dargestellt, können mit Anit-Aliasing nicht mehr gelesen werden
- bei Text als Bild muss vorher in Photoshop die entsprechende Einstellung gewählt werden

• Kerning
- insbesondere bei der Druckausgabe von Schriften
- Unterschneiden - der Buchstabenabstand wird manuell oder auch automatisch angepasst, somit werden optische Lücken ausgeglichen
- für jede Schrift gibt es eine Kerningtabelle, in der für alle "kritischen" Buchstabenkombinationen entsprechende Unterschneidungswerte eingetragen sind.

Übersicht Schriftarten:

http://www.typografie.info/2/wiki.php?title=Schriftklassifikation_nach_DIN

Fonttechnologie

• Fontarten
- Dateien in einem bestimmten Format, in denen die Zeichensätze der Schriften, die nötigen Zusatzbeschreibungen und Metrics (für die Darstellung am Bildschirm und zum Drucken und Belichten) enthalten sind
- Betriebssyteme und Programme müssen auf Fonts zurückgreifen können, um Schrift sichtbar zu machen und darstellen zu können
- die Anzahl der darstellbaren Zeichen ist auf den verwendeten Code (z.B. ASCII) begrenzt -> 256 Zeichen minus der Steuerzeichen. Aber es gibt auch Fontarten mit nahezu unbegrenzter Zeichenzahl, nötig hauptsächlich für fremde Schriften
- betriebssystemabhängige oder plattformübergreifende/plattformunabhängige Fontarten

• Bitmap-Fonts
- gehen auf die Matrix Technik zurück
-> in einem Raster von z.B. 8 mal 8 Zellen werden bestimmte Felder geschwärzt oder freigelassen.
- mit zunehmender Vergrößerung sehen diese Zeichen aber zackiger und unansehnlicher aus.
- enthalten kein Format, sondern die Abbildung der Zeichen in einer bestimmten Größe und in einer bestimmten Auflösung sowie die Metrics für die Abstände der Zeichen-> nicht skalierbar


• PostScript-Fonts
- Outline-Fonts, d.h. die Umrisslinien der Zeichen sind in komplizierten mathematischen Formeln gespeichert
- lassen sich beliebig skalieren, da die Outlines erst bei der Ausgabe mit Dots gefüllt werden
- die Schriften und Zeichen werden immer in der Auflösung des Ausgabegerätes gedruckt oder belichtet
- Apple Computer benötigen zur Darstellung einen einen zugehörigen Bitmap-Font
- PCs und Windows Systeme arbeiten über den Adobe Type Manager mit PostScript Schriften und benötigen die zum Font passende PFM-Datei (= Printer Font Metrics) oder die AFM-Datei (= Adobe Font Metrics) plus eine INF-Datei
· PostScript-Type-1-Fonts:
- Hints (Zusatzinformationen) sind mitgespeichert, die dafür sorgen, dass Strichstärken, Buchstabenhöhen etc. auch in kleinen Schriftgrade einheitlich bleiben-> Bildschirmoptimierung - Hinting
· PostScript-Type-3-Fonts:
- ohne Hints, sind seltener und von minderer Qualität

• TrueType-Fonts
- bestehen aus Outlines und Hints wie PostScript-Fonts, werden aber mit anderen mathematischen Formeln beschrieben. Auch die Zusammensetzung der Fontdatei unterscheidet sich.
- können problemlos ohne Bitmaps oder Ähnliches verwendet werden
- TrueType-Fonts für Mac und TrueType-Fonts für PC können nur über ein Konvertierungsproramm kompatibel gemacht werden

• OpenType-Fonts
- plattformübergreifend ohne Konvertierung
- verwendet Unicode, kann deshalb bis zu 64000 Zeichen abspeichern (notwendig für z.B. die jap. Kanji-Wortschrift mit 2000 Zeichen)
- basiert auf der Dateistruktur von TrueType und enthält Umrissbeschreibungen aus (können aus PostScript- oder TrueType-Anweisungen bestehen) , Laufweitenangaben und Kerningtabellen in einer Datei

-> Quelle: aus dem Grundlagenbuch zusammengefasst,

 

 

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Kommentare

Hallo,

zu wenig Inhalt? Nunja, das Ziel dieser Wikis ist es ja, dass gemneinsam Azubis Inhalte zu den Thema zusammen tragen, es sind keine fertigen, abgeschlossenen Abhandlungen. Einer muss halt mal den Anfang machen, hier ist halt auch ein wenig Eigeninitiatve nötig.

Das was schon in den Wikis vorliegt wurde größtenteils von Azubis zur Vorbereitung früherer Prüfungen zusammengetragen,

Zudem könnte ich mir hier statt einer reinen Wissensabfrage auch eine Transferaufgabe vorstellen, dass z.B. eine oder mehrere Schriften dargestellt sind und man soll den Schriftchraktr beschreiben, oder wie in einer Übungsaufgabe, es sind Unternehmen vorgegeben udn man soll eine passende Schrift an Hand des Schriftcharakters vorschlagen.

Grüße

Peter

Super. So wächst dann das Wiki nach und nach.

Wenn jeder etwas besteuert haben am Ende alle mehr davon.

Grüße

Peter

Hallo,

ich denke, dass die Anforderungen an eine Schrift im Mengentext schon fast etwas darüber hinaus geht. Aber schaden tut es ja nicht, zumal es Überschneidungen gibt zum Thema Schrift im Internet/Bildschirmtypografie.

Grüße

Peter

 

Hallo,

sowas ähnliches könnte Gegenstand der Frage sein. Wobei es wenig mit Geschmackssache zu tun hat. Es gibt sicherlich immer mehr wie eine richtige Schriftwahl, aber das entscheidende ist, wie man es begründet (wie etwa mit den Adjektiven). Und das geht ja dann über den persönlichen Geschmack hinaus. Denn man muss ja auch an die spätere Zielgruppe denken und will diese ja ansprechen. Und im seltensten Falle haben die den gleichen Geschmack wie man selbst hat. ;-)

Viele Grüße

Peter

 

Hallo,

danke für die Ergänzung, wäre aber schön, wenn du das Thema auch berücksichtigst. Hier geht es nur um Schriftcharakter und nicht um Bildschirmtypografie und Fonttechnologie. Zudem steht da viel halbrichtiges und falsches drin.

Ich kopier es mal wieder raus ;-)

Grüße

Peter

 

Bildschirmtypografie ist ja in eigenes Thema, also das gehört schon zum Stoff für die Zwischenprüfung. Nur leider war in der Aufzählung wirklich vieles falsch.

Peter