Gliederung von Texten
Es gibt viele typografische Möglichkeiten, einen Text übersichtlich und lesefreundlich zu gliedern.
Überschriften
Die Aufgabe von Überschriften ist es, dem Leser die Textstruktur zu verdeutlichen und verständlich zu machen. Sie kündigen den folgenden Inhalt an oder fassen ihn zusammen. Durch ihre hervorgehobene Position oder Auszeichnung dienen sie der Leseführung.
Oft gibt es eine hierarchische Gliederung von Überschriften unterschiedlicher Kategorien. Diese Gliederung muss leicht verständlich sein und konsequent durchgeführt werden. Das kann durch unterschiedliche Schriftgrößen geschehen, die oft zusätzlich mit verschiedenen Schriftschnitten kombiniert werden.
Bei wissenschaftlichen Texten ist der Überschrift oder Zwischenüberschrift oft auch eine (meist arabische, aber auch römische) Ordnungszahl vorangestellt, die den Text in einen bestimmten Zusammenhang bringt und die Zugehörigkeit zu einem Kapitel anzeigt.
Absätze
Absätze können durch die Ausgangszeile gekennzeichnet sein, die meist nicht über die volle Satzbreite geht. Vor allem bei Texten im Flattersatz ist das aber ein optisches Problem, da alle Zeilen unterschiedlich lang sind.
Zusätzlich kann man die einzelnen Absätze optisch mit einem Zwischenraum trennen, dessen Abstand sich deutlich vom optischen Zeilenzwischenraum abheben sollte. Eine ganze Leerzeile wirkt dabei meistens zu groß, so dass der Text »auseinander gerissen« wird.
Der Nachteil der Verwendung eines Zwischenraums ist, dass viel Platz verloren geht und der Text nicht sehr ökonomisch gesetzt werden kann. Daher werden Abstände oft nur vor und nach (Zwischen-)Überschriften verwendet. Die erste Zeile eines Absatzes mit einem Einzug (der in etwa die Größe von einem Geviert hat) zu versehen, ist eine platzsparende Möglichkeit.
Außerdem gibt es die so genannten hängende Einzüge, die genau umgekehrt funktionieren: Der gesamte Absatz - bis auf die erste Zeile - wird eingezogen.
Zitate und andere Texteinschübe
Vor allem im Zeitschriften- oder Zeitungssatz wird häufig mit Texteinschüben gearbeitet. Dabei werden Zitate oder andere Inhalte aus dem Fließtext optisch herausgenommen. Dies kann durch einen größeren Texteinzug (links, rechts oder an beiden Seiten) oder einen größeren Abstand vor und nach dem Text geschehen, auch mit Randlinien, Kästen oder farbliche Hinterlegungen. Zusätzlich können Auszeichnungen genommen werden, die im Fließtext noch nicht verwendet wurden.
Fuß- und Endnoten
Der Unterschied zwischen Fuß- und Endnoten erklärt sich schon durch ihren Namen: Fußnoten stehen am Fuß einer Seite, Endnoten am Ende eines Kapitels oder des gesamten Buches. Sie sind ergänzende Hinweise, die entweder Quellenangaben oder zusätzliche Textinformationen enthalten können.Zur Kennzeichnung verwendet man so genannte Verweiszeichen. Meist sind es Ziffern, die als Index hochgestellt werden, seltener Buchstaben oder Sonderzeichen, wie beispielsweise *.
Der Nachteil bei diesen Zeichen ist, dass man sie nur ein- oder zweimal pro Seite nehmen kann, denn ihre Aneinanderreihung nimmt viel Platz in Anspruch und ist nicht übersichtlich. In jedem Fall sollten Verweiszeichen einheitlich und konsequent verwendet werden.Typografisch sollten sie sich unauffällig in den Textfluss einfügen, so dass der Leser sie erst dann sieht, wenn er an der entsprechenden Stelle angelangt ist.
Marginalien
An den Rändern angeordnete kurze Zusatzinformationen wie Literaturhinweise oder Gliederungshinweise.