Druckplatten-Bebilderung (3): Druckplatten-Systeme - Lichtempfindliche Schicht
Der wesentliche Bestandteil einer Druckplatte ist ihre lichtempfindliche Schicht. Der Träger dieser Schicht ist entweder aus Aluminium oder Kunststofffolie. Man unterscheidet 3 Eigenschaften:
Positiv arbeitende Schichten
Die auftreffenden Lichtstrahlen des aktinischen Lichts (fotochemisch wirksames Licht) bewirken eine Zersetzung der Molekülvernetzungen in der Kopierschicht. D.h. die belichteten Stellen auf der Druckplatte lösen sich und können ausgewaschen werden. Übrig bleiben die druckenden Stellen.
Negativ arbeitende Schichten
Die belichteten Stellen der Kopierschicht werden gehärtet, sie sind später die druckenden Stellen. Der Rest löst sich durch die Entwicklung der Druckform auf.
Digitale „Positivkopie“
Man arbeitet nicht mit mehr mit Positiv- oder Negativfilm. Stattdessen wird die Kopierschicht direkt mit einer Laserdiode bebildert. Wie bei den positiv arbeitenden Schichten werden die nicht druckenden Stellen der Kopierschicht zersetzt. Übrig bleiben nach dem Entwickeln die druckenden Stellen.
Druckplatten-Bebilderung (3): Druckplatten-Systeme
● Lichtempfindliche Schicht bei Druckplatten
● Druckplatten-Typen
1. Lichtempfindliche Schichten
Druckplatten haben eine lichtempfindliche Schicht. Es gibt 3 Arten:
● Positiv arbeitende Schichten
Bei der Positivkopie trifft fotochemisch wirksames Licht auf die Die belichteten Stellen lösen sich und werden ausgewaschen. Die unbelichteten Stellen bleiben erhalten. Sie nehmen Farbe an, sie sind die druckenden Stellen.
Kurz: Die unbelichteten Stellen sind die druckenden Stellen.
● Negativ arbeitende Schichten
Bei der Negativkopie bilden die belichteten Stellen eine sehr feste Schicht.
Die unbelichteten Stellen werden vom Entwickler gelöst. Die belichteten Stellen lösen sich nicht und werden nicht ausgewachsen. Die belichteten Stellen nehmen Farbe an, sie sind die druckenden Stellen.
Kurz: Die belichteten Stellen sind die druckenden Stellen.
● Digitale Positivkopie
Bei der digitalen Positivkopie wird die Kopierschicht direkt mit einer Laserdiode belichtet. Man braucht keinen Positiv- oder Negativfilm mehr.
Die nichtdruckenden Stellen lösen sich.
Die druckenden Stellen bleiben nach dem Entwickeln.
Merkmale der digitalen Positivkopie:
- Geeignet für hohe Auflagen
- Hohe Auflösung
- Hohe Druckqualität
- Hohe Lichtempfindlichkeit
- Belichtung mit Laser- oder IR-Licht
- Umweltfreundliche Entwicklung
2. Druckplatten-Typen
- Silberhalogenid-Druckplatten
- Fotopolymer-Druckplatten
- Thermo-Druckplatten
- Toray-Waterless-Plate
- Druckplatten für Offsetdruck
- Druckplatten für Flexodruck (Hochdruck)
- Druckformen für Tiefdruck (Druckzylinder)
- Druckformen für Siebdruck
- Silberhalogenid-Druckplatten
Geeignet für:
- Auflagen bis 350.000 Drucke
- Schnellste digitale Druckplattentechnologie
- FM-Raster
Nicht geeignet für :
Druck mit UV-Farbe
Merkmale:
- Sehr hohe Auflösung
- Sehr lichtempfindlich à Man muss sie im Dunkeln verarbeiten.
- Belichtung mit Violett- und Rot-Lasern
Fotopolymer-Druckplatten
Geeignet für:
- Auflagen von 500.000 bis 1 Million Drucke
- Rollenoffset / Zeitungsdruck
- Bogenoffset / Akzidenzdruck
Nicht geeignet für:
FM-Raster
Merkmale:
- Mäßige Auflösung -> mittlere Qualität
- Tageslichtempfindlich
- Belichtung mit Violett- und Rot-Lasern
- Gute Farb-Annahme und Farb-Abgabe
Prinzip:
- Die Druckplatte wird durch ein Negativ belichtet.
- Die Polymerschicht härtet an den belichteten Stellen aus.
- Die unbelichteten Stellen lösen sich und werden ausgewaschen.
Aufbau:
Schutzschicht |
Polymerschicht aus Duroplasten (arbeitet negativ) |
Aluminiumträger |
Thermo-Druckplatten
Geeignet für:
- Auflagen von 1 Million Drucke und mehr
Merkmale:
- Hohe Auflösung
- Sehr hohe Randschärfe
- IR- und Nd:YAG-Laser à Man kann sie bei Tageslicht verarbeiten.
- Entwicklung ohne Chemikalien möglich
- Es gibt negativ und positiv arbeitende Thermo-Druckplatten.
Toray-Waterless-Plate
Geeignet für:
- Offsetdruck ohne Wasser
- Bogenoffset und Rollenoffset
- Feinste Raster bis ca. 200 L/cm,
- FM-Raster
- Positivkopie und Negativkopie
Merkmale:
- Kürzere Einrichtzeiten
- Weniger Passer-Probleme
- Hohe Druckqualität auch bei schwierigen Motiven
- Belichtung mit UV-Licht
- Verarbeitung bei Gelblicht
Vorteile:
- Man braucht keine Feuchtmittel
- Die Farben bleiben stabil
- Intensive Farben
- Hohe Kontraste
- Nur wenig Tonwertzunahme beim Drucken
- Sehr gute Tiefen
Nachteile:
- Spezielle Druckfarben und Farbwalzen
- Empfindliche Druckplatte -> Man muss sehr vorsichtig arbeiten.
Aufbau:
Schutzschicht |
Silikon-Gummischicht |
Polymerschicht (positiv oder negativ) |
Aluminiumträger |
Druckplatten für Offsetdruck
Eigenschaften von Offset-Druckplatten:
- Bildstellen und Nicht-Bildstellen liegen auf einer Ebene.
- Druckplatten müssen vor der Farbübertragung befeuchtet werden.
-
Nicht-Bildstellen sind hydrophil:
Sie nehmen das Feuchtmittel an und stoßen die fetthaltige Druckfarbe ab. -
Bildstellen sind oleophil:
Sie nehmen Druckfarbe an und stoßen das Feuchtmittel ab.
Prinzip der Bild-Übertragung:
Dünne Metallplatte (meist Aluminium) auf der Druckform → Gummituch → Papier.
Die Seitenlage wechselt von Medium zu Medium:
Grafik
Die Belichtung zersetzt die Beschichtung an den belichteten Stellen.
Die belichteten Stellen sind löslich und werden in der Entwicklung ausgewaschen.
Auf der Platte entsteht ein seitenrichtiges Druckbild.
Herstellung von Aluminium-Offsetdruckplatten
Grafik
Druckplatten für Flexodruck (im Hochdruck)
Beim Flexodruck verwendet man flexible, elastische Druckplatten (= Flexoklischee).
2 Arten für die Herstellung von Flexoklischees bei CtP (Computer to Plate)
-
Der Laser erzeugt eine Schablone auf der Platte. Man braucht keinen Film.
Dann wird die Platte entwickelt und ausgewaschen. -
Der Laser löst die Schicht an den bildfreien Stellen.
Dann werden die Rückstände auf der Platte ausgewaschen.
Bei CtP werden die Druckplatten kurz vor ihrem Einsatz digital belichtet.
Druckformen für Tiefdruck (Druckzylinder)
2 Arten für die Herstellung von Druckformen beim Tiefdruck:
- Elektromechanische Gravur: Ein Diamantenstichel graviert Näpfchen in die Form
- Laser-Bebilderung und danach Ätzen
Druckformen für Siebdruck
2 Arten für die Herstellung von Druckformen beim Siebdruck:
- Schablonen-Kopie vom Film
-
Digitale Bebilderung (CTS):
Ein Inkjet-Plotter trägt die (lichtundurchlässige) Farbe auf. Die Farbe dient als Schablone auf der lichtempfindlichen Schicht.
Mehr Informationen:
• Druckplatten-Bebilderung (0): Einleitung
• Druckplatten-Bebilderung (1): RIP
• Druckplatten-Bebilderung (2): Methoden der Druckplatten-Bebilderung