5.3.5 Fälzeln

Der Rückenfalz ist am Falzbogen die am meisten beanspruchte Stelle. Sie dient als Gelenk und kann durch Streifenaufkleben verstärkt werden. Der Verstärkungsstreifen wird als Fälzel bzw. Fälzelstreifen bezeichnet.

Für das Fälzeln kommen in Betracht

a) stark beanspruchte Einzellagen wir das Vorsatz,

b) viel benutzte Hefte, Schulhefte, Sparbücher o. ä.

c) seitlich drahtgeheftete und perforierte Blöcke, Kalender, Formularsätze o. ä.

d) rückenverleimte und klebegebundene Artikel: Blöcke, Kalender, Broschuren (insbesondere Steif- und Fälzelbroschuren), Kinderbücher,

e) Buchblöcke, klebegebundene wie fadengeheftete.

Der Fälzelstreifen erfüllt dabei über das Falzverstärken hinaus weitere Aufgaben:

• er deckt Drahtklammern bzw. Heftfaden ab,

• er bildet eine flexible Auflage für den auf Block- oder Broschurenrücken aufgetragenen Klebstoff; er stabilisiert damit den Block und macht ihn formbeständig,

• er bildet nach dem Einhängen des Buchblocks in die Decke zusammen mit dem Vorsatz das Scharnier zwischen Buchblock und Decke.

Fälzelstreifenmaterial: Bei Einzellagen festes, dünnes Papier (Japanpapier), evtl. Schirting; im Übrigen zähes dehnfähiges Papier sowie Textil, insbesondere Scharnierstoffe und Krepppapier sowie Schirting und Vlies. Dabei ist für die Auswahl des Materials auch das jeweils zur Anwendung kommende Fälzelprinzip maßgebend.

Für das Längsfälzeln kommt insbesondere Scharnierstoff, Schirting und Vlies zum Einsatz.

Beim Querfälzeln werden für gute Rundungen Krepppapiere (meist gummiert) verwendet.

Klebstoff: Dispersionsklebstoff, in Schnellläufern auch Schmelzklebstoff.

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