Druckbogen
Erste Stichworte: Formate, DIN-Formate, Maschinenformate, Laufrichtung, Stand- und Kontrollzeichen
Druckbogen - der bedruckte Bogen, der direkt aus der Druckmaschine kommt
Signatur - bedruckter Bogen
Ausschießen - Seiten werden so auf dem Druckbogen angelegt, dass sich nach Falzen, Schneiden und Binden die Seiten in der korrekten Reihenfolge und Ausrichtung befinden.
Schöndruckseite - die zuerst bedruckte Seite des Druckbogens <-> Widerdruckseite
Beim Ausschießen zu beachten:
Druck im Schön- und Widerdruck, Druckbogen umschlagen oder umstülpt, Druckbogenformat, Falzschema, Bindeart, Art des Sammelns der Druckbogen, Laufrichtung des Papierbogens
Einteilungsbogen
Ausschießen erfolgt heute elektronisch per Ausschießprogramm. In der Druckvorstufe muss bereits in der Druckdatei Folgendes integriert sein: Beschnittzeichen, Passmarken, Falzmarken, etc. So können sie im Ausschießprogramm korrekt eingesetzt werden.
Auf einem Einteilungsbogen befinden sich:
• alle Seiten mit korrektem Format
• Satzspiegel
• alle Montagezeichen (Beschnitt, Falz, Passkreuze)
• Anlagezeichen
Standbogen
Hier ist zusätzlich die Stellung der Seitenelemente (Texte, Bilder) eingezeichnet.
In der digitalen Seitenmontage werden direkt die PDF-Seiten mit einer Vorschau positioniert, dass kaum ein Unterschied zwischen Stand- und Einteilungsbogen besteht.
>>>Flattermarke
Sie werden auf jedem Druckbogen im Bund zwischen der ersten und letzten Seite als kurze schwarze Linie mitgedruckt. Beim ersten Bogen steht die Flattermarke am Kopf und wird bei jedem weiteren Bogen um die Höhe der Flattermarke nach unten versetzt.
Optische Kontrolle der richtigen Reihenfolge der zusammengetragenen Broschuren. (Taschenbuch als mehrlagige Broschur)
>>>Stege
Die einzelnen Abstände zwischen den Seiten werden als Steg (Kopfsteg, Bundsteg, Fußsteg) bezeichnet.
Am Greiferrand/Greiferkante wird der Druckbogen zum Transport durch die Maschine von den Greifern der Druckmaschine gehalten. Je nach Druckmaschinenmodell sollten ca. 20 mm vom Druckbild frei bleiben.
>>>Bund
nicht bedruckter Raum zwischen den Satzspiegeln zweier nebeneinander liegenden Seiten. Hier erfolgt die Bindung. Die Laufrichtung des Bogens liegt parallel zum Bund.
>>>Passer
korrekter Übereinanderdruck im Mehrfarbendruck. Passermarken, Passkreuze zur Kontrolle.
>>>Register
korrekter und deckungsgleicher Druck von Schön- und Widerdruck. Registerhaltigkeit beim Text > Ausrichten der Textzeilen am Grundlinienraster. Die einzelnen Seiten müssen deckungsgleich übereinander gedruckt werden, der Stand der Einzelseiten auf dem Einteilungsbogen für Schön- und Widerdruck muss gleich sein
>>>Anlage
zur korrekten Ausrichtung des Bogens besitzt eine Druckmaschine Vordermarken und Seitenmarken. verwendet werden meist zwei Vordermarken und eine Seitenmarke. Nach dem Wenden des Bogens wird die gegenüberliegende Seite bedruckt. somit ist sichergestellt dass immer der gleiche Anlagenwinkel des Bogens an der Seitenmarke ausgerichtet ist.
>>>Anlagenwinkel
Winkel des Bogen, der an der Seitenmarke und der Vordermarke anliegt. Wichtig zum Ausrichten und Wenden des Bogens. Druckanlage muss übereinstimmen mit Falzanlage, für ein registerhaltiges Produkt.
>>>Kontrollelemente
auf dem Standbogen für die Belichtung (Film oder Druckplatte). Z.B. Ugra/Fogra EPS Kontrollstreifen, Fogra Druckkontrollleiste, damit kann die Plattenbelichtung oder der Fortdruck kontrolliert werden. Beide Kontrollelemente enthalten Vollton-, Raster- und Diagnosefelder.
>>>Wendearten
Umschlagen > vom Umschlagen einer Buchseite. Vordermarke bleibt unverändert, Seitenmarke wechselt, deswegen liegt der Bogen nach der Wendung wieder genauso wie beim ersten Druckgang. Vorteil: alle Seiten einer Drucksache können in einer Form aufgebaut werden.
Umstülpen > Seitenmarke bleibt bestehen, Vordermarken wechseln.
Ausschießschema
- wird von der Falzfolge der Falzmaschine festgelegt
- erste und letzte Seite des Bogens stehen im Bund stets nebeneinander
- vier Seiten, die im Bund nebeneinander liegen, stehen Kopf an Kopf
- der letzte Falz ist der Bundfalz
- im Bund nebeneinanderliegende Seiten ergeben in der Summe ihrer Seitenzahlen immer die Gesamtzahl aller Seiten plus 1
- bei 8 Seiten im Hochformat: Falzanlage bei den Seiten 3 + 4
- bei 16 Seiten Hochformat, 32 Seiten Querformat: Falzanlage bei den Seiten 5 + 6
- ungerade Seiten stehen rechts vom Bund, gerade Seiten stehen links (bei der digitalen Erstellung der Einteilungsbögen)
Nutzenberechnung
Erster Schritt in der Kalkulation einer Druckleistung. Neben Auflage beeinflusst der Nutzen verschiedene weitere Produktionsschritte. Der Druckbogen-Nutzen bestimmt wie viele Seiten eines Objektes auf einen Druckbogen passen. Vom Nutzen abhängig ist auch die Anzahl der zu bedruckenden Druckbogen (Papierbedarf) und somit auch die Fertigungsdauer.
Der Druckbogen-Nutzen ist die Anzahl der geschlossenen Endformate - nicht Seiten - eines Objektes, die auf einen Druckbogen passen.
DIN Formate halbieren bzw. verdoppeln sich von einem zum nächsten Format, deshalb lässt sich das Ergebnis, der Nutzen, in Potenzen zur Basis 2 ermitteln.
A5 aus A2:
5-2 = 3 >>> drei DIN-Formate Unterschied
2*3 = 9 >>> 8 Nutzen (16 Seiten)
Anhand einer Vergleichsberechnung wird herausgefunden, welches Rohbogenformat ergiebiger ist. Die Gesamtnutzen müssen immer durch 4 teilbar sein, Laufrichtung muss auch beachtet werden.
B x L Rohbogen L x B Rohbogen
B x L Seitenformat B x L Seitenformat
= N • N Gesamtnutzen = N • N Gesamtnutzen
Laufrichtung
Die Richtung, in der die Fasern im Papier liegen. Da sich die Fasern bei der Herstellung von Papier mit der Langsieb-Papiermaschine immer in die Richtung legen, in der sich das Sieb bewegt, nennt man die Laufrichtung auch Maschinenrichtung.
Während bei Rollenpapier die Laufrichtung immer der Roll-Richtung entspricht, hängt sie bei Format-Papier davon ab, wie der Papierbogen aus der Rolle heraus geschnitten wird (Breitbahn, Schmalbahn). Die quer zur Laufrichtung liegende Richtung wird als Dehnrichtung bezeichnet, da sich das Papier in diese Richtung unter Feuchtigkeits-Einfluss ausdehnt.
In der Buchbinderei und Druckweiterverarbeitung ist die Laufrichtung unbedingt zu beachten, da sich Papier in der Laufrichtung in vieler Hinsicht anders verhält als in der Dehnrichtung (z.B. Dehnung, Steifigkeit, Falzbarkeit). Bei Büchern sollte die Laufrichtung immer parallel zum Rücken liegen.
Die Laufrichtung wird auf der Papier-Verpackung immer angegeben. Schmalbahn-Papier wird mit dem Kürzel SB gekennzeichnet, Breitbahn-Papier mit BB. Es kann aber auch die Dehnrichtung markiert sein, indem bei der Format-Angabe die entsprechende Seite unterstrichen ist (z.B. 61 x 86 cm für ein Schmalbahn-Papier).
DIN Formate
A0 - 841 x 1189 10000 cm²
A1 - 594 x 841
A2 - 420 x 594
Benennung
A0 Vierfachbogen
A1 Doppelbogen
A2 Bogen (Einfachbogen)
A3 Halbbogen
A4 Viertelbogen
A5 Blatt (Achtelbogen)
A6 Halbblatt
A7 Viertelblatt
A8 Achtelblatt
Rohbogenformat - ist im Flächeninhalt (cm²) jeweils 5% größer. Sie ermöglichen, Schnittmarken und andere Hilfszeichen mitzudrucken. DIN A0 hat das Rohbogenformat 860 x 1220 = 10492 cm2
Kommentare
Hallo,
im Grunde steht ja schon alles in der rechnung:
Berechnung der Nutzen ohne Rest:
62 cm
88 cm
:10 cm
:15 cm
6 N.
•
5 N.
= 30 Nutzen
2 cm Rest
13 cm Rest
Zeichne es dir mal auf, dann siehst du dass die 13 cm von der breiten Seite eine Fläche mit den 67 cm der schmalen Seite ergeben. also eine Fläche von 13 x 62 cm. Theoretisch könnte man dort noch 4 Nutzen unterbringen. Allerdings mit einer anderen Laufrichtung als die übrigen Nutzen.
Klarer? Wen nicht versuch dein Problem noch mal etweas einzugrenzen?
Grüße
Peter