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JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS
Aktualisiert: vor 53 Minuten 2 Sekunden

New Work beyond hype: wie Hochschulen zu Lernorten zukunftsorientierter Arbeit werden

12. Mai 2025 - 21:45

Ich weiß gar nicht genau, wie man dieses Dokument bezeichnen darf: ein Reader, eine Präsentation, eine Studie? Die Autorin, Anne Prill, Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung, nennt es „Blickpunkt“. Über ihn heißt es einleitend: „Dieser Blickpunkt klärt über den New Work-Begriff und seiner Herkunft auf und zeigt, um welche Veränderungen es in der Organisation Hochschule im Sinne der neuen Arbeit geht. Der Blickpunkt bietet hierzu Einblicke in die Hochschulpraxis an, benennt zentrale Takeaways und verweist auf weiterführende Quellen zum Thema.“ (S. 5)

Die Lektüre der 45 Seiten lohnt sich. Sogar die Zeilen über Frithjof Bergmann und New Work habe ich mit Interesse und Gewinn gelesen! Sie leiten den „Blickpunkt“ ein. Anschließend werden fünf Hochschulbereiche dargestellt, „in die New Work-Ansätze hineinwirken können“: Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort, Neues Führungsverständnis für neue Arbeit, Arbeits- und Lernplatzgestaltung, Organisationsdesign & Arbeitsprinzipien und New Work in der Lehre.

Die Kapitel sind komprimiert und auf den Punkt geschrieben, mit vielen interessanten Konzepten und Stichworten, angereichert um kurze Praxis-Spotlights; zwei Absätze, „Herausforderungen und Grenzen“ sowie „Zentrale Takeaways und Erfolgsfaktoren für die Gestaltung von New Work“ schließen die Arbeit ab, die – das sollte ich nicht vergessen – hervorragend gestaltet und umgesetzt ist.

„Wie bei vielen Veränderungen, sollte auch die New Work-Transformation keinen Selbstzweck erfüllen. Die Intention dahinter ist entscheidend, warum und wie neue Organisationsmodelle oder Arbeitsmethoden umgesetzt werden. Veränderungen sollten anschlussfähig, partizipativ und angelehnt an die organisationseigenen Kulturpraktiken und -logiken entstehen.“ (S. 35)
Anne Prill, Hochschulforum Digitalisierung, 29. April 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

eLearning AWARD: Übersicht der Siegerprojekte 2025

9. Mai 2025 - 16:12

Ich habe mir heute etwas Zeit genommen und mir die Übersicht der Siegerprojekte angeschaut, die das eLearning Journal dieses Jahr veröffentlicht hat. Auszugsweise muss ich dazu sagen, denn es sind 87 Projekte, die gekürt wurden. Und zwar in den folgenden Kategorien: Adaptives Lernen, Blended Learning, eLearning Innovation, Kompetenzentwicklung, Künstliche Intelligenz, Learning Journey, Lernplattform, Nachhaltigkeit, Storytelling, Virtuelle Lernwelt, Web Based Training.

Diese 11 Kategorien wirken etwas übersichtlicher als im Vorjahr, als sich die 92 Siegerprojekte noch auf 92 unterschiedliche (!) Kategorien verteilten. Aber nur auf den ersten Blick. Denn dafür sind die Zuordnungen in diesem Jahr sehr offen und alles andere als trennscharf. Das liegt ganz einfach darin begründet, dass hier meist klassische eLearning-Programme und -Kurse ausgezeichnet werden. Nur in wenigen Fällen haben diese Projekte technologische oder konzeptionelle Schwerpunkte, die sie klar von ihren Nachbarn abgrenzen.

Ein anderer Punkt: Die Projekte werden in der Regel von einem Unternehmen und einem Anbieter gemeinsam eingereicht. Es geht um formales Lernen. Informelles, netzgestütztes Lernen oder Peer Learning-Angebote tauchen deshalb in dieser Übersicht nicht auf (aber vielleicht hat ja Shakil Awan nächstes Jahr einmal Lust und reicht „LEX – Learning from Experts“ ein!).

Das nur vorweg. Denn ich schätze diese Übersicht, weil sie zeigt, wie heute der Alltag digitalen Lehrens und Lernens in den Unternehmen aussieht. Hier findet man übrigens den Begriff „Web Based Training“ noch und zwar nicht nur als Kategorie, sondern auch in vielen einzelnen Projektbeschreibungen. Neun Projekte (von 87) finden wir in der Kategorie „Künstliche Intelligenz“. Hier geht es mal um KI in der Kursentwicklung, mal um Chatbots, die als Assistenten oder Lern-Coaches unterstützen, und mal um KI als Schulungsthema. Von einer Revolution des Lernens ist das noch meilenweit entfernt.


eLearning Journal, 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

KI lernförderlich einsetzen – aber wie?

8. Mai 2025 - 17:39

Es sind nur kurze allgemeine Stichworte zum Einsatz von KI: zum Beispiel reflektiert vorgehen; die menschliche Intuition nicht vernachlässigen; transparent die Nutzung der KI kommunizieren. Sie werden jedoch eingerahmt durch die Hinweise auf die Artikel von Nele Hirsch (eBildungslabor) und den Beginn des EBmooc 2025 im Herbst, wo man das Thema weiter vertiefen kann.
Miriam Klampferer, erwachsenenbildung.at, 7. Mai 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

Selbstwirksamkeit als Schlüssel zum Erfolg

7. Mai 2025 - 21:10

Beim Blick auf die Future Skills-Konzepte stellt sich ja schnell die Frage, wie man sie denn in bestehende Curricula bzw. Lehr- und Lernprozesse integrieren kann. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der „Allianz für Future Skills“ des Stifterverbandes hat sich jetzt dieser Aufgabe gestellt und für das Konzept der „Selbstwirksamkeit“ eine erste Antwort vorgelegt. Der Bericht (22 S.) umfasst folgende Teile:

Definitionen des Konzepts „Selbstwirksamkeit“ und Belege für ihre Wirkung
(Selbstwirksamkeit = „Das Zutrauen, Herausforderungen in akademischen sowie beruflichen (= professionellen) Umgebungen erfolgreich meistern zu können“, S. 8)
– ein Self-Assessment für die Reflexion der aktuellen individuellen Selbstwirksamkeitserwartung (bestehend aus 28 Items)
– ein Kursangebot, bestehend aus 10 aufeinander aufbauenden Modulen
weitere Maßnahmen (u.a. Train-the-Trainer) und Aktivitäten (eine Community of Practice, die die Angebote weiterentwickelt).

Alles soll unter einer CC-Lizenz bzw. als Open Educational Resources zur Verfügung stehen.

Ich hatte jetzt noch keine Möglichkeit, einen Blick auf die erwähnten Bausteine zu werfen (ich bin auch gar nicht sicher, ob sie bereits alle zugänglich sind). Das Kurskonzept hat mich etwas an WOL und lernOS erinnert (so wählen die Teilnehmenden in der Anfangsphase ein Projekt aus ihrem eigenen Lebenskontext). Allerdings finde ich im Wochenablauf keine Hinweise darauf, ob und wie sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen mit den Kursangeboten bzw. den gestellten Aufgaben austauschen.
Max Senges, Katrin Götz-Votteler, Christian Schmickler, Manuela Benick, Pascale Stephanie Petri, Laura Eigbrecht, Manuel Dolderer, Barbara Clasen, Berlin: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, März 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

Wie verändern sich die Prognosen von Bildungsexpert:innen zu einzelnen Lerntechnologien?

2. Mai 2025 - 20:47

Auf die Veröffentlichung des „mmb Learning Delphi 2024/2025“ hatte ich vor einigen Tagen schon hingewiesen. Jetzt schreibt Projektleiter Lutz Goertz, dass sie aus den Einschätzungen der befragten Expert:innen, die sich seit 2009 angesammelt haben, eine kleine Zeitreise gebaut haben („Flourish“ heißt die dafür genutzte Plattform). 

„Man erkennt das Auf und Ab der Sozialen Medien als mögliche Lernformen (Einflüsse durch Communities of Practice, Facebook, WhatsApp, Teams) und auch, wie Augmented und Virtual Reality Learning eine feste Größe im Konzert der Lernanwendungen wurden. Ab 2022 sieht man, wie sich Lernassistenten und Chatbots an die Spitze gesetzt haben.“

Bildquelle: Lutz Goertz, mmb Institut, Bar chart race by Flourish team (nicht unter freier Lizenz)

Lutz Goertz, LinkedIn, 28. April 2025  

Kategorien: Lehren und Lernen

SCIL Arbeitsbericht 34: GenKI, Wissensarbeit & Personalentwicklung

2. Mai 2025 - 10:34

Christoph Meier (SCIL) hat sich durch aktuelle Studien gearbeitet, die sich mit den Folgen der Verbreitung von generativer KI für den Arbeitsmarkt beschäftigen, und die Ergebnisse in einem Arbeitsbericht zusammengefasst (35 S.). Der Bericht ist, nach einer kurzen Einleitung, in folgende Abschnitte gegliedert:

„3. Nutzung von GenKI für berufliche Arbeit …
4. Veränderungen bei der Nachfrage nach Arbeitskraft und Kompetenzen …
5. Veränderungen von Wissensarbeit …
6. Perspektiven von Beschäftigten …
7. Folgen für Personalmanagement & Personalentwicklung …“

Ich habe vor allem die Ausführungen zur Veränderung von Wissensarbeit mit Interesse gelesen. Hier werden erste Studien zur Arbeitsproduktivität ausgewertet sowie weitere Einsichten in die Konzepte von „Automatisierung“ und „Augmentation“ dargelegt. Ein Unterkapitel geht auf die Einschätzungen zur Agentic AI bzw. KI-Agenten ein. Abschließend werden Handlungsfelder und Aufgaben für Learning & Development abgeleitet (s. Schaubild, wobei die Unterscheidung zwischen L&D als „betriebliche Unterstützungsfunktion“ und als „eigenständige Leistungseinheit“ gesetzt und nicht näher erläutert wird).


Christoph Meier, SCIL Blog, 19. April 2025

Bildquelle: Christoph Meier/ SCIL

Kategorien: Lehren und Lernen

Mediendidaktik. Versuch einer Positionierung

30. April 2025 - 19:51

Der Beitrag von Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen) führt die Leser:innen in einen wissenschaftlichen bzw. wissenschaftstheoretischen Diskurs. Es geht um „die Positionierung mediendidaktischer Forschung im deutschsprachigen und internationalen Raum“. Das bedeutet: Forschungsschwerpunkte, Unterschiede im internationalen Diskurs (dazu gehört zum Beispiel der Hinweis, dass der Begriff „E-Learning“ in den USA kaum verwendet wird), Geschichte und Profile einer Disziplin usw.

Wer den Ausführungen folgt, stößt auf ein Kapitel, das sehr treffend mit „Forschungsdesigns: Problem der Medienvergleiche“ überschrieben ist. Hier heißt es:
„Die empirisch angelegte Forschung ist im deutsch- wie im englischsprachigen Raum in einem bemerkenswerten Umfang genau einer Frage gewidmet und verfolgt diese mit genau einem forschungsmethodischen Design: Welchen Effekt hat der Einsatz des Computers (der VR, der KI …) beim Lernen? Ist das digitale Lernen besser als traditioneller Unterricht?“

Michael Kerres deutet jedoch anschließend hoffnungsfroh an, dass man sich in jüngster Zeit um alternative Forschungsdesigns zu bemühen scheint …

Abschließend: Parallel zu dieser Positionierung wurde eine Reihe von Kommentaren veröffentlicht, die direkt auf den Beitrag von Michael Kerres eingehen.
Michael Kerres, MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 65 (MEDIDA24), S. 1-27, 26. April 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

Rezension zu Wolfgang Reichelt: Von Lernorten zu KI-gestützten Lernräumen

30. April 2025 - 13:54

Das Buch von Wolfgang Reichelt, „Von Lernorten zu KI-gestützten Lernräumen. E-Learning: Geschichte, Geschichten und Konzepte“, steht auch noch auf meiner Lektüreliste. Immerhin hat sich der Autor 40 Jahre lang mit der Entwicklung des digitalen Lernens beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer der DEKRA Media GmbH. Jetzt kann mein Lektüre auf der Rezension von Peter Dehnbostel aufsetzen. Seine abschließende Einschätzung:

„Insgesamt basiert diese rund 40-jährige E-Learning-Geschichte auf fundiertem, anwendungsbezogenem Experten- und Erfahrungswissen, das sich in praktischen Erfahrungen und reflexiver Handlungsfähigkeit widerspiegelt. Die narrative Darstellungsweise wird am Ende nochmals hervorgehoben, indem anstelle eines Fazits und Ausblicks ein persönliches Nachwort mit nachhaltigen biografischen Einblicken und deren Bedeutung für die spätere IT-Berufslaufbahn steht. Wissenschaftliche Bezüge werden punktuell hergestellt; erfahrungs- und erkenntnisleitend sind jedoch Praxisentwicklungen, kompetentes Handeln und deren Reflexion, wodurch dem Grundsatz „Praxis geht der Theorie voraus“ entsprochen wird. So prägen die Erfahrungen des Autors, deren Entschlüsselung und Reflexion diese berufsbiografisch basierte Praxisstudie, die eine breite und diskursive Rezeption verdient.“
Peter Dehnbostel, bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, 3-25, 24. April 2025 (pdf)  

Kategorien: Lehren und Lernen

Matthias Wiencke – Lernen neu entdecken: Der Schlüssel zur Arbeitswelt von morgen

29. April 2025 - 16:05

Matthias Wiencke, der auf „LernXP“ selbst als Blogger und Podcaster unterwegs ist, darf hier einmal die Stichworte seiner Gastgeber aufnehmen und beantworten. Gastgeber ist in diesem Fall der Podcast „Love To Learn“ aus der Siemens-Welt mit inzwischen auch schon 28 Episoden. Die Bandbreite der Themen, die in den 60 Minuten dieser Folge behandelt werden, ist groß: Es geht um Lernkultur, und Matthias Wiencke erzählt von den Peer Learning- und Upskilling-Projekten, die er bei Bayer initiiert hat. Future Skills, generative KI sowie New Learning sind weitere Stichworte.
Benedikt Figur und Lorenz Hartmann, Love To Learn, April 2025

Bildquelle: Love To Learn (Siemens)

Kategorien: Lehren und Lernen

AI for Automation or Augmentation of L&D?

28. April 2025 - 14:15

Für Philippa Hardman führen uns die aktuellen Entwicklungen rund um den Einsatz von KI unweigerlich zu einer Entscheidung: Wollen wir KI-Systeme einsetzen, um die bestehenden Arbeitsprozesse in Learning & Development (L&D) zu optimieren und damit Kosten zu sparen (AI for Automation)? Oder wollen wir die Chance nutzen, die KI uns bietet, um die Effektivität von L&D auf ein neues Level zu heben (AI for Augmentation)?

Für die Autorin ist das eigentlich nur eine rhetorische Frage, denn „these tools risk scaling a process that, in many cases, doesn’t work“. Allerdings, so ihre Beobachtung, setzt die Mehrheit der Anwender derzeit auf „Automation“, wenn sie über den Einsatz von KI nachdenken. Dabei liegen die Vorteile einer Augmentation-Strategie auf der Hand:
„- Diagnose more deeply …
– Design with evidence …
– Support in the flow of work …
– Evaluate with impact …“

„In short: augmentation shifts L&D from content producer to capability builder — from a cost centre to a value creator.“ Ich befürchte ja, dass die meisten Unternehmen beides wollen und sich so vor der Entscheidung drücken.
Philippa Hardman, Dr Phil’s Newsletter, 25. April 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

Wir schrieben Geschichte – Ein gemeinsamer Rückblick, der nach vorne führt

25. April 2025 - 20:56

Am Donnerstag hatte ich die Gelegenheit, das geplante Buchprojekt der Corporate Learning Community noch einmal vorstellen zu dürfen. Joachim Niemeier, einer der Gastgeber des CLC Lunch&Learn, hat mitgeschrieben und in schönen Worten die Idee und Eckpunkte des Projekts zusammengefasst. Und ich glaube, wir haben auch gleich wieder ein paar neue Mitstreiter:innen gewonnen …

„Das Buchprojekt soll mehr als eine Retrospektive sein – es soll ein lebendiger, kollaborativer Prozess werden, der die Vielfalt und Entwicklung einer aktiven Community dokumentiert und gleichzeitig neue Formen des Lernens, Publizierens und der Partizipation erprobt. Alle, die sich daran beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen.“

Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 24. April 2025     

Kategorien: Lehren und Lernen

Mein kleines #CLC25

24. April 2025 - 16:11

Johannes Starke ist endlich dazu gekommen, seine Erfahrungen und Eindrücke vom Corporate Learning Camp im März zusammenzufassen. Dafür ist es dann eine sehr ausführliche und reflektierte Zusammenfassung geworden. Dabei konnte er kurzfristig nur online am BarCamp teilnehmen und startet deshalb mit einer Einordnung des Hybrid-Settings („wenn schon hybrid, dann so wie die CLC“) und einigen Gedanken zum Stellenwert der KI („dem „KI“-Hype ist zu entgehen“).

Hier das „Inhaltsverzeichnis“ von Johannes Starke, das er seinen Beobachtungen und Einordnungen voranstellt:

„Am Donnerstag nahm ich mir die Zeit für den Besuch von drei Sessions, die allesamt den geschätzten Raum für Barcamp-Dialog eröffneten und mir weiter zu verfolgende Spuren legten: „Ein Buch über die Corporate Learning Community!?“ von Jochen Robes, „Erfahrungen mit einladungsbasierten Beteiligungsformaten“ von Christian Kaiser und „Dein digitales Toolkit für eine unabhängige, selbstbestimmte Zukunft“ von Harald Schirmer. Am Freitag reichte meine Zeit leider nur noch für eine Session: „Wissenstransfer mit dem Expert Debriefing Prozess“ von Silvia Roderus, die mich mit vielen Inspirationen entließ.“
Johannes Starke, Blog, 22. April 2025

Bildquelle: Johannes Starke

Kategorien: Lehren und Lernen

mmb Learning Delphi 2024/2025: Lernen wird intelligenter – Dialogische und KI-unterstützte Lernformen immer wichtiger

24. April 2025 - 11:05

Das „mmb Learning Delphi“, die jährliche Trendstudie des mmb Instituts, ist erschienen. Mittlerweile in der 19. Auflage. Wieder wurde eine kleine Zahl von Expert:innen (71) nach ihren Einschätzungen zum digitalen Lernen befragt. Der Titel dieser Ausgabe deutet es an: Es dreht sich fast alles um KI. In ihrer Bekanntmachung schreiben die Herausgeber dementsprechend:

„Lern-Expert:innen erwarten eine starke Zunahme des Stellenwerts von Large Language Models (LLMs) sowie text- und bildgenerierenden KI-Tools für Bildungs- bzw. Lernzwecke. Dies gilt nicht nur für Lernende bei der Erstellung von Präsentationen und Vorträgen, sondern umso mehr für Lehrende bei der Erstellung von Aufgaben und Formulierung von Lerninhalten. Bildungsanbieter werden entlastet durch die KI-gestützte Vergabe von Metadaten für Lerninhalte.“

Viele Fragen bzw. Ergebnisse der Studie beleuchten weitere Aspekte des zukünftigen Einsatzes von KI in der beruflichen Bildung. Desweiteren geht es, wie in jeder Ausgabe, um die Einschätzungen von Lerninhalten, Zielgruppen und des Branchenklimas. Auch um eine Bewertung von „Mein Bildungsraum“ wurden die Befragten gebeten. Das Schaubild, das bei mir einen festen Platz in Präsentationen und Vorträgen hat, fasst die Antworten auf die folgende Frage zusammen: „Was schätzen Sie – werden die folgenden Technologien und didaktischen Konzepte in den kommenden drei Jahren eine zentrale oder eine geringe Bedeutung für das digitale Lernen haben?“

Interessant ist, dass die Klassiker des E-Learning langsam in der Bewertung absteigen (Blended Learning) oder jetzt sogar ganz aus der Aufzählung verschwunden sind (Web-based Training). Wobei ich nicht weiß, ob WBTs den Befragten überhaupt noch als Antwortoption angeboten wurde.
mmb Institut, April 2025

Kategorien: Lehren und Lernen

How People Are Really Using Gen AI in 2025

22. April 2025 - 19:53

Ein interessanter Artikel! Um herauszubekommen, wie Menschen heute KI-Tools wirklich nutzen, hat der Autor verschiedene Online-Foren und Artikel der letzten 12 Monate systematisch ausgewertet. Denn da die Studie 2024 schon einmal durchgeführt wurde, ging es ihm auch um die Veränderungen im Nutzerverhalten. Anschließend wurden dann die Use Cases nach Popularität gelistet.

Im Beitrag finden sich kurze Erläuterungen der einzelnen Use Cases, ergänzt um kurze Beispiele und Zitate von Expert:innen und Nutzer:innen. Über die Trennschärfe der einzelnen Use Cases kann man trefflich diskutieren. So liegen für mich die Beispiele für „personalized learning“ und „enhanced learning“ eng beisammen. Sei’s drum. Am Ende bin ich doch länger bei der Liste der Top 100 Use Cases hängengeblieben. Im Artikel ist übrigens auch ein Dokument mit den Steckbriefen aller Use Cases verlinkt.

„The HBR editors and I felt a need to update the research. Much has happened over the past 12 months. We now have custom GPTs: AI tailored for narrower sets of requirements. New kids are on the block, such as DeepSeek and Grok, providing more competition and choice. Millions of ears pricked up as Google debuted their podcast generator, NotebookLM. OpenAI launched many new models (now along with the promise to consolidate them all into one unified interface). Chain-of-thought reasoning, whereby AI sacrifices speed for depth and better answers by sharing the intermediate reasoning steps with the user before arriving at a final answer, came into play. Voice commands now enable more and different interactions, such as allowing us to use gen AI while driving. And costs have substantially reduced with access broadened over the past 12 hectic months.“
Marc Zao-Sanders, Harvard Business Review, 9. April 2025

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Kategorien: Lehren und Lernen

Ein Ökosystem für zukunftsfähiges Lernen – unser Beitrag aus dem CLC AI-Lab

17. April 2025 - 9:17

Kurz zur Einordnung: Im Winter 2024/ 2025 hat sich unter dem Dach der Corporate Learning Community das AI-Lab gebildet. Ziel dieser Arbeitsgruppe war es zu prüfen, ob und wie man mit Hilfe von KI-Tools die Medien und Inhalte aus dem Corporate Learning MOOC 2024 für Interessierte zugänglicher und nutzbarer aufbereiten kann. Ein Ergebnis des AI Labs ist das „zukunftsorientierte Corporate Learning Ökosystem“, das Anja C. Wagner in diesem Beitrag vorstellt.

Sie nennt das Ergebnis einen „Denkraum“, einen „Referenzraum für selbstgesteuertes Stöbern“. Wenn man diesen „Denkraum“ betritt, findet man eine Reihe kurzer Lektionen vor, die auf den Themen des MOOC 2024 und des AI Labs aufbauen. Sie sind in vier Kapitel geordnet: 

– Integration von Lernen in den Arbeitsalltag
– Einsatz von KI-Tools zur Unterstützung von Lernprozessen
– Aufbau von Peer-Learning-Plattformen
– Weitere zentrale Elemente für eine zukunftsorientierte Lernkultur

Das Ganze schließt mit 25 Empfehlungen für ein zukunftsorientiertes Corporate Learning. Der Denkraum steht allen Interessierten seit dem 10. April 2025 kostenfrei zur Verfügung.
acwagner, FROLLEINFLOW, 4. April 2025

Bildquellen: FROLLEINFLOW

Kategorien: Lehren und Lernen

Künstliche Intelligenz in der Lehre

16. April 2025 - 11:13

Die Redaktion von wb-web hat hier ein beeindruckendes Dossier zusammengestellt: Unzählige Quellen, hervorragend kuratiert, aktuell und mit kurzen Beschreibungen. Einleitend heißt es:

„Das Dossier „Künstliche Intelligenz in der Lehre“ bietet zum einen Informationen rund um das Thema KI und zum andern eine Vielzahl an  Hilfestellungen zum Einsatz von KI im Lehr-Lern-Prozess. wb-web stellt einen Kompetenzrahmen und ein Kompetenzmodell vor, weist auf die Möglichkeiten hin, die KI-Nutzung zu lernen und mit Prompting umzusetzen. Ziel ist es, die KI im Arbeitsfeld einzusetzen. Hierzu stellt wb-web Methoden  für den Einsatz von KI im Lehr-Lern-Prozess vor, und wo  KI in der Bildungsverwaltung assistieren kann.  Zu beiden Bereichen verweisen wir auf Tools und Toolsammlungen. Einzelne Tools, die wb-web testen konnte, werden mit Handlungsanleitungen hervorgehoben, bevor auf die KI-Empfehlungssysteme für die Weiterbildung Bezug genommen wird.“
Susanne Witt, Christina Bliss, wb-web, April 2025

Bildquellen: wb-web

Kategorien: Lehren und Lernen

KI-Zugänge für Hochschulen 

15. April 2025 - 17:20

Der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe des fnma Magazins wird wieder in Form kurzer Projektbeschreibungen, Fallbeispiele und Artikel aus dem Bereich deutschsprachiger Hochschulen abgedeckt. Die Berichte reichen vom Angebot generativer KI-Chatbots für Studierende (z.B. „Selbstlernphasen mit KI-Chatbots – Kann das gelingen?“, TU Graz) über KI-Experimentierräume, in denen sich Lehrende und Studierende mit einzelnen Anwendungen vertraut machen können (z.B. „KI-Experimentierumgebungen an der FernUniversität in Hagen“), bis zu grundsätzlichen Fragen der Einführung und Nutzung von KI-Tools (z.B. „Wenn die Hochschule verstummt. Ein visionäres Gedankenspiel“).
fnma Magazin, 01/ 2025, 21. März 2025 (pdf)

Kategorien: Lehren und Lernen

Von Nutzer:innen zu Gestalter:innen: Wie Hochschulen auf die KI-Zukunft vorbereiten können

15. April 2025 - 12:06

Am 10. April 2025 fand ein Talk des Forum Neue Medien in der Lehre Austria (fnma) zum Thema „Von Nutzer:innen zu Gestalter:innen: Wie Hochschulen auf die KI-Zukunft vorbereiten können“ statt. Die Keynote stammte von Benedikt Brünner (TU Graz). Anschließend gab es noch eine Podiumsdiskussion.

Die Dokumentation des Talks steht jetzt zur Verfügung. Viele Stichworte der Keynote sind bekannt („KI ist im Alltag bzw. in der Hochschule angekommen!“). Hier ist wie immer jede/r aufgefordert, sich das herauszuziehen, was für den eigenen Kontext neu bzw. hilfreich ist. Ich habe mir zum Beispiel die Folien und Stichworte notiert, mit denen Benedikt Brünner kurz eine Verbindung zwischen KI, EdTech und selbstreguliertem Lernen (SRL) herstellt.
Benedikt Brünner, fnma Talks, 15. April 2025

Bildquelle: Benedikt Brünner

Kategorien: Lehren und Lernen

Wie die Geschichte des E-Learning die Zukunft formt

14. April 2025 - 16:38

Der Autor Wolfgang Reichelt, ehemals Ge­schäfts­führer der Dekra Media GmbH, hat in diesem Beitrag viel Platz, um die Geschichte des E-Learning zu erzählen. Dafür geht er bis in die 1950er Jahre, zu B.F. Skinner und den Behaviorismus, zurück. Es folgt eine ausführliche Aufzählung und Beschreibung einzelner Plattformen, Technologien und Formen digitaler Lehr- und Lernmedien – vom Computer-based Training (CBT) in den früher 1990er Jahren, über web-basierte Anwendungen, bis zu den AR- und VR-Technologien und dem Metaverse der Gegenwart. Allerdings verzichtet Wolfgang Reichelt auf Einschätzungen und Bewertungen dieser Entwicklungen. Einzig die Idee des „programmierten Unterrichts“ (Skinner) wird mit der Einschätzung verbunden, dass „auch die neuzeitlichen adaptiven, KI-gestützten Learning-Management-Systeme … diese Wurzeln kaum verleugnen“ können. Davon hätte ich gerne mehr gelesen.
Wolfgang Reichelt, Haufe.de, 9. April 2025

Bildquelle: Lucrezia Carnelos (Unsplash) 

Kategorien: Lehren und Lernen

Neue Studie: KI in Studium und Lehre – Use-Cases und Gelingensbedingungen

14. April 2025 - 16:18

Im Mittelpunkt dieser Studie (74 S.) des HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) stehen neun Use Cases, die verschiedene Einsatzszenarien generativer KI-Tools an deutschsprachigen Hochschulen beschreiben. Sie wurden aus 77 eingereichten Praxisbeispielen ausgewählt, näher analysiert und werden in der vorliegenden Studie in Form einzelner Steckbriefe vorgestellt. Die neun Use Cases sind nach folgenden Rubriken geordnet: a) Lehren mit KI, b) Lernen mit und über KI im Fach, c) Lernbegleitung mit KI, d) Support mit KI. 

– Technische Hochschule Brandenburg – Talk2Transform (KI-gestützte Gesprächssimulationen)
– DHBW Heilbronn – TEAM with AI: Wie die Partnerschaft von Mensch und KI die BWL-Grundlagenlehre revolutioniert
– LMU München – Mit KI über KI qualitativ forschen
– Universität des Saarlandes – Held:innenreise mit KI (KI-Auseinandersetzung mit historischen Quellen)
– Hochschule Ruhr West – KI-gestützte Entwicklung von Lernmedien
– FernUniversität in Hagen – Formatives Feedback mit COFFEE & MIND
– Hochschule Hof – Digitaler Assistent zur Prüfungsvorbereitung
– HTW Berlin – Chatbot im Studierendenservice
– Hochschule München – Analyse offener Antworten aus Studierendenbefragungen

Aus den Use Cases werden abschließend einzelne Rahmen- und Gelingensbedingungen abgeleitet und beschrieben. „Die Ergebnisse machen deutlich: Der KI-Einsatz an Hochschulen bedient ein breites Anwendungsspektrum und eröffnet neue Spielräume für Lehre, Lernen, Support und Beratung.“
Klaus Wannemacher, Elke Bosse, Maren Lübcke und Alena Kaemena, Hochschulforum Digitalisierung, Arbeitspapier Nr. 87 / April 2025

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