10.5.5.4 Werkzeuge
Werkzeuge in der Etikettenherstellung sind im Wesentlichen die verwendeten Druckplatten und Stanzwerke. Die für den Druck verwendeten Werkzeuge sind in den Abschnitten zu den Druckverfahren bereits beschrieben. Darüber hinaus wesentlich sind die Stanzwerkzeuge.
Stanzwerkzeug
Das Etikett wird zunächst auf einer Materialbahn gedruckt, und die Etiketten lassen sich nach dem Drucken nicht voneinander trennen. Um dies zu erreichen, wird mit dem Stanzwerkzeug das Material (Papier oder Folie) durchtrennt, und zwar so, dass zwar das Material von oben gestanzt wird, aber nur bis in den Klebstoff hinein und nicht bis zum Trägerband.
Das Etikett wird dabei freigestellt und der umgebende Rand, also der Zwischenraum zwischen zwei Etiketten, getrennt.
In der Etikettenherstellung wird mit vier unterschiedlichen Stanzwerkzeugen gearbeitet: der Flachstanze, der Laserstanze, der Vollkörperstanze und dem Stanzblech. Letzteres ist das am meisten eingesetzte Werkzeug.
Flachstanze (Hubweise): Diese war einer der ersten Arten des Stanzens von Etiketten. Ihr Einsatzgebiet findet sie meistens beim Siebdruck.
Abb. 10.5.5.12: Stanzwerkzeug Flachstanze (Quelle: Kiermeier Stanzformen e. K.)
Abb. 10.5.5.13: Laserstanze (Quelle: Eigene Darstellung)
Laserstanze (Hubweise): Mittels Laser wird die Kontur des Etiketts eingebrannt. Die Laserstanze hat noch sehr geringe Geschwindigkeiten, kann aber sehr schnell auf eine andere Etiketten-Größe umgestellt werden. Diese Art der Stanze wird noch nicht häufig in der Praxis eingesetzt, da der Energieverbrauch höhere Kosten verursacht als konventionelles Stanzen. Ein weiterer Nachteil des Verfahres ist auch der gelbliche Rand, der durch das Wegbrennen entsteht. Diese Art des Stanzens steckt noch in der Entwicklung.
Vollkörperstanze (Rotativ): Diese Art wird eingesetzt, wenn sehr hohe Auflagen gestanzt werden oder das Material sehr dick ist.
Abb. 10.5.5.14: Vollkörperstanze (Rotativ, Quelle: Baust Stanztechnologie GmbH)
Stanzblech (Rotativ): Ist die am meisten eingesetzte Verfahrensweise. Das Bild zeigt ein rotatives Stanzwerkzeug: Stanzblech genannt. Das Stanzblech wird auf einen mit Magneten versehenen Zylinder gespannt und dann auf die Stärke des Materials eingestellt.
Abb. 10.5.5.15: Stanzblech Rotativ (Quelle: Electro Optic GmbH)
Nach dem Stanzen (unabhängig davon, welche der vier Arten): Das Material des Zwischenraumes, entweder Matrix oder Gitter genannt, wird dann innerhalb der Maschine von der Materialbahn getrennt – und es verbleibt eine Materialbahn (Träger – Liner), auf der die freistehenden Etiketten lagern. Später kann jedes Etikett abgenommen werden. Der Spendeprozess kann manuell oder maschinell erfolgen.
Abb. 10.5.5.16: Matrix/Gitter (Quelle: Eigene Darstellung)
Videos
- Flachbettstanze im Detail, bereitgestellt von Heidelberg.
- Flachbettstanze Ausbrechstation im Detail, bereitgestellt von Heidelberg.
- Flachbettstanze Nutzentrennstation im Detail, bereitgestellt von Heidelberg.
- Flachbettstanze Dymatrix 106, bereitgestellt von Heidelberg.
- Kompletter Stanzvorgang mit der Flachbettstanze Dymatrix 106, bereitgestellt von Heidelberg.
- Konturenstanze BSM 450S Plus, bereitgestellt von Bochsler Grafische Maschinen.
- Registerstanzen I, bereitgestellt von Durrer Spezialmaschinen AG.
- Registerstanzen II, bereitgestellt von Durrer Spezialmaschinen AG.
- Offline-Perforationsstanzanlage für Agenda und Agendenproduktion, bereitgestellt von Bochsler Grafische Maschinen.