Vorgaben Datenanlieferung
13. Oktober 2010 10:40
– Peter Reichard
Können zunächst bei jeder Druckerei unterschiedlich sein. Generell aber gilt:
- Druckfertige Daten in einem geschlossenen Format (PDF oder PostScript).
- Farbraum: CMYK (natürlich auch alle Bilder); (+ evtl. Schmuckfarben).
- Bildauflösung: mindestens 300 dpi.
- 3mm Anschnitt (Grafische Elemente oder vollflächige Hintergrundbilder, die bis zum Rand des Produkts reichen sollen, müssen im Anschnitt (Bleed-Box) liegen).
- Die verwendeten Schriften müssen in das PDF eingebettet oder in Kurven umgewandelt sein; bestenfalls nicht als Untergruppe (es werden dann nur die auch verwendeten Zeichen eingebettet).
- Bilddaten müssen eingebettet sein (nicht nur als Verknüpfungen).
- Ein professionelles Druck-PDF enthält keine Formularfelder oder Kommentare.
- Die Schriften nicht elektronisch im Schriftstil Menü des Anwendungsprogrammes anpassen, sondern nur echte Schriftschnitte verwenden.
- Bei Lieferung offener Daten: Die Schriften entweder mitliefern oder in Pfade umwandeln, gilt auch für eingebundene EPS-Dateien.
- Transparenzen müssen reduziert sein (es sei denn es liegt eine Adobe Print-Engine vor, die mit Transparenzen bzw. PDF/X-4 umgehen kann).
- Haarlinien die im fertigen Druckerzeugnis nicht mehr sichtbar sind, können bei der analogen Plattenherstellung zu Problemen führen.
Maximalen Farbauftrag beachten und nicht überschreiten:
Zeitungsdruck: bis max. 240%
Bogenoffset ungestrichen: bis max. 300%,
Bogenoffset gestrichen: bis max. 330%, je nach Papier und Trocknung
- PDF muss folgende Boxen enthalten: Media-Box, Bleed-Box (Anschnitt), Trim-Box (Endformat).
- Keine Registerfarben (z.B. Passermarken-Schwarz) innerhalb der Trim-Box.
- In einem korrekt erstellten PDF für den Druck haben die Bilddaten keine eigenen Farbprofile mehr.
- PDFs sollten (erst) nach dem Erstellen über den Exportdialog oder PostScript und Überprüfung durch den Acrobat Preflight als PDF/X zertifiziert werden (stellt Grundvoraussetzungen sicher, gibt der Druckerei z.B. Aufschluss darüber, dass in dem PDF (X-1a) auf jeden Fall keine Transparenz, RGB-Daten etc. vorhanden, alle Schriften und Bilder eingebettet sind.)
- Der erstellte Fehlerreport sollte an das PDF angehangen werden, wenn er fehlerfrei war.
- PDF/X-1a: Erlaubt nur CMYK und Schmuckfarben, konvertiert aber alle RGB-Bilder ungefragt in den US-amerikanischen SWOP-Farbraum, bettet diesen auch als Output-Intent ein. ICC, RGB, LAB sowie Ebenen und Transparenzen sind verboten.
- PDF/X-3:2002: Neben CMYK auch Schmuck-, ICC, LAB und RGB-Farben erlaubt. Gibt immer Coated Fogra 27(also das alte CMYK-ICC) als Output-Intent an. Ebenen und Transparenzen sind verboten.
- PDF/X-4: Neben CMYK auch Schmuck-, ICC, LAB und RGB-Farben erlaubt. Ebenen und Transparenzen sind erlaubt: Kann nur von der Adobe Print Engine ausgegeben werden. Kann nur über Export-Dialog erstellt werden, da über den Distiller-Weg automatisch alle Transparenzen reduziert werden. Kompatibilität muss mindestens auf „Acrobat 5“ stehen, sonst werden auch hier Transparenzen automatisch reduziert.
- Druckausgabequalität: Bettet SWOP-Farbraum als Output-Intent ein.
- Qualitativ hochw. Druck: Reagiert auf fehlende Schriften nur mit „warnen und weiter“
[Output-Intent (dt.: „Ausgabeabsicht“): Wird an das druckfertige PDF angehängt; gibt (der Druckerei) an, für welches Druckverfahren das PDF angelegt wurde].
Quelle: u.a. Cleverprinting 2009
Hierzu gehört sicherlich auch die Kenntnisse über die einzelnen Dateiformate.
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Kommentare
Auch der Lehrer im Prüfungausschuss spekuliert nur wie jeder andere hier, da er auch die Prüfungsaufgaben noch nicht kennt. Es kann, MUSS aber nicht dran kommen.
Grüße
Peter
Hallo,
vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Ihr könnt auch selbst direkt die Beiträge bearbeiten statt Kommentare zu schreiben. Ich kopiere deinen Beitrag aber schon mal ob rein. Das ist schon eine super Grundlage!
Viele Grüße
Peter Reichard
Hi,
also die Überlegung von dir finde ich etwas weit hergeholt. Auch wenn Themen in den Fachrichtungen ähnlich sind, müssen ja die Fragen nicht die gleichen sein. Die Fargen sind ja nicht im Stile von »Schreibe alles was dir einfällt zu Thema XY.«, sondern sind problem- und praxisorientiert. Dadurch können ähnliche oder gleiche Themenfelder zu ganz unterschiedlichen Fragen und Antworten führen.
Zudem würde ich sagen, dass Datenanlieferung noch über das Thema Druck-PDF hinaus geht.
Viele Grüße
Peter Reichard
Hallo,
Texte in Pfade oder Kurven verwandeln (je nach Software wird es anders bezeichnet) ist in erster Linie für Illustrator, Indesign und QuarkXPress nötig. PS macht eh aus allen Schriften Pixeldaten, hier ist esn ur nötig, wenn du »offene« Daten weitergibst, mit denen später noch jemand weiterarbeiten soll.
Grüße
Peter