Öldruck-Lacke werden mittels herkömmlicher Offset-Druckmaschinen verdruckt. Spezielle Druckmaschinen werden hierfür nicht benötigt.
Konventionelles Offset-Druckwerk für Bogen- oder Rollenmaschinen
Der Öldrucklack wird unter Zuhilfenahme eines konventionellen Offsetdruckwerkes auf den Bedruckstoff übertragen. Da die Öldrucklacke normalen Offsetfarben ohne ein Farbpigment entsprechen, ist kein spezielles Lackierwerk nötig. Folglich wird das letzte Offsetdruckwerk für den Öldrucklack verwendet.
Abb. 1: Schema eines konventionellen Offsetdruckwerkes |
Der Produktionsablauf entspricht grundsätzlich dem Ablaufs einer Offsetdruckerei. Es wird inline im letzten Druckwerk lackiert, nachdem die CMYK+Sonderfarben aufgetragen wurden. Es muss eine eigene Druckplatte belichtet werden, um für entsprechenden Lackauftrag zu sorgen.
Abb. 2: Workflow einer Offset-Druckerei |
Prepress: Druckformherstellung: Die Druckformherstellung entspricht dem Ablauf einer konventionellen Offsetdruckplatte.
- Image wird von der Vorlage auf die Offsetdruckplatte aufgebracht (entweder Laser oder Filmkopie)
- Laser belichtet das Image auf der Offsetdruckplatte
- Nach Belichtungsphase wird die Druckplatte ausgewaschen, getrocknet, (gummiert)
- Einspannen auf den Plattenzylinder
Press:
Nach dem Drucken der einzelnen Farben in den Druckwerken ( CYMK+ Sonderfarbe ) wird der Bedruckstoff noch mit dem Öldrucklack lackiert. Dabei nehmen die Bildstellen den Öldrucklack an, die nicht-Bildstellen werden mit Wasser aus dem Feuchtwerk benetzt.
Postpress:
Nachdem der Öldrucklack auf den Bedruckstoff aufgetragen wurde, trocknet dieser spezielle Lack durch Wegschlagen und Oxidation. Bei Rollenoffsetdruckmaschinen wird üblicherweise ein Trockner installiert, der den Trocknungsprozess beschleunigt.
Öldrucklack:
Zusammensetzung: Beim Öldrucklack handelt es sich um eine pigmentlose Offset-Druckfarbe. Dieser Öldrucklack besteht aus folgenden Komponenten:
- Mineralöle
- trocknende Pflanzenöle
- Hart-und Alkydharze
- diverse Additive
Die Trocknung des Öldrucklackes ist ein chemischer Prozess, eine sogenannte Oxipolymerisation.Durch Luftsauerstoffaufnahme der ungesättigten Fettsäuren geschieht die Trocknung, da die Sikkative (Trockenstoffe) als Katalysatoren dienen.
Druckplatten:
entsprechen Standard-Offsetdruckplatten.
6.1 Vorteile
- gleiche Verarbeitung wie bei den Offsetfarben
- keine Umrüstung der Maschine nötig
- Schicktdicke der Druckfarbe ist sehr fein einstellbar
- Verbrauchsmittel und Waschmittel sind die gleichen wie beim Offset
- keine Lösemittelemission
- Die Auflösung der Lackierung entspricht der der Offsetplatten
6.2 Nachteile
- langsame Trocknung
- nur geringer Glanz möglich
- Vergilben möglich
- Geruchs-und Geschmacksbeeinflussung bei Lebensmittel-Füllgütern möglich
- aufgrund des Offsetdruckwerks nur sehr dünne Schichtdicken realisierbar
Die Öldrucklacke haben eine lange Trockungszeit, bis der Vorgang des Wegschlagens und der Oxidation komplett abgeschlossen ist. Deshalb muss vor der Weiterverarbeitung Inline in einer Druckmaschine die richtige Trocknungszeit beachtet werden. Entweder man reduziert die Maschinengeschwindigkeit oder man baut einen Trockner wie im Rollenoffset dazu. Nachdem der Öldrucklack getrocknet ist , sind sämtliche Weiterverarbeitungsmöglichkeiten wie Stanzen, Rillen und Perforieren möglich.
Alle gängigen Druckmaschinenhersteller
- Technik Öldrucklacke - Print Perfection - www.printperfection.de
- Pro/Contra Öldrucklacke - Druckhaus Becker GmbH - www.druckhaus-becker.com
- Überdrucklacke in der Druck- und Verpackungsindustrie - Die Aktuelle Wochenschau - www.aktuelle-wochenschau.de
- Druck- und Dispersionslacke - Druckerei Beckmann - www.druckerei-beckmann.de
- PDF Lackieren, Trocknen, Pudern - Heidelberger Druckmaschinen AG - www.heidelberg.com
- PDF Inline- Druckveredelung mit Lack - Koenig & Bauer AG - www.kba-print.de