1 | 2 | 3 | 4 | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z | ®
absteigend sortieren Textkörper
Rückstichheftung Bindeverfahren für Rückstichbroschuren, wobei ein oder mehrere ineinander gesteckte Falzbogen (siehe Sammeln) mit Draht (Draht-R.) oder Heftfaden (Faden-R.) durch den Rückenfalz geheftet werden. Die Draht-R. wird in Drahtheftmaschinen oder Sammelheftern durchgeführt, die Faden-R. als sog. 3-Stich- oder 5-Stich-Heftung heute meistens nur noch mit der Hand.
Runden Runddrücken des Buchrückens. Dabei werden durch Krafteinwirkung die Einzelblätter oder die Lagen etwas gegeneinander verschoben, so dass der Rücken eine runde Form erhält. Das R. dient zusammen mit dem Abpressen der Stabilisierung des Buchblocks und verhindert, dass (bei einem geraden Rücken) die mittleren Blätter bei wiederholter Benutzung des Buches nach vorne gedrückt werden.
Rütteln Gleichmäßiges Ausrichten der Kanten eines Papierstapels vor dem Schneiden. Das Rütteln erfolgt auf Rütteltischen: Die Papierbogen werden locker auf den schräg liegenden Tisch gelegt, der die Bogen durch schnelles Vibrieren am rechtwinkligen Anschlag ausrichtet. Bei Druckbogen muss dieser rechtwinklige Anschlag immer mit der Druckanlage übereinstimmen.
Sammelhefter

Maschine für die Herstellung von Rückstichbroschuren. S. sind meistens als Anlagen gebaut, die das Sammeln, Drahtheften und Beschneiden des Produktes in einer durchgehenden Fertigungslinie ausführen. Je nach Anzahl der Falzbogen, aus der sich eine Rückstichbroschur zusammensetzt, werden mehrere Falzbogenanleger benötigt. Sie öffnen die Falzbogen in der Mitte und legen sie auf die Sammelkette. Die Sammelkette transportiert die Falzbogen, wobei unter jedem Anleger ein weiterer Falzbogen aufgelegt wird. Meistens wird mit dem letzten Anleger der Umschlag zugeführt. Das fertig gesammelte Produkt wird anschließend in die Heftstation transportiert, wo die Drahtheftung erfolgt. Schließlich wird die Rückstichbroschur im Trimmer dreiseitig beschnitten. Ergänzend zu diesem grundlegendem Ablauf können auch zusätzliche Arbeiten mit dem S. ausgeführt werden (z.B. Karten kleben, Warenproben kleben, Adressieren).
Abbildung 

Sammeln Ineinanderstecken mehrerer Falzbogen für Rückstichbroschuren. Industriell wird das S. im Sammelhefter ausgeführt.
Scherschnitt-Prinzip

Grundlegende Schneidetechnik. Beim S. arbeiten zwei vergleichsweise stumpfe Messer (Obermesser, Untermesser) aneinander vorbei und scheren das dazwischen liegende Schneidgut ab (z.B. Schere, Pappschere, Trimmer). Siehe auch Messerschnitt-Prinzip.
Abbildung 

Schießen Beim Niederhalten, Runden oder Abpressen das Nach-Vorn-Heraustreten von Bogen am Vorderschnitt des Buchblocks.
Schimmelbogen Doppelseitig zu bedruckender Bogen, der durch einen Fahler nur einseitig bedruckt wurde.
Schmalbahn Bezeichnung für die Laufrichtung eines Bogens Papier, Karton oder Pappe, wobei die Fasern parallel zur langen Seite verlaufen.
Schmelzklebstoff Oberbegriff für alle wasser- und lösemittelfreien Klebstoffe, die allein durch Wärmezufuhr flüssig werden und durch Wärmeentzug erstarren. In der Buchbinderei und Druckweiterverarbeitung werden Hotmelt und PUR-Klebstoff eingesetzt.
Schneiden Trennen eines Werkstoffs oder Abtrennen von Teilen eines Werkstücks nach dem Scherschnitt-Prinzip oder dem Messerschnitt-Prinzip.
Schnitt
  1. Ausgeführtes Schneiden (z.B. Trennschnitt)
  2. Bezeichnung für die obere (Kopf-S.), untere (Fuß-S.) und vordere (Vorder-S.) Schnittfläche am Buchblock, auch für die Verzierung dieser Flächen (Schnittverzierung).
Schnittfärben Ein oder mehrere Schnittflächen des Buchblocks werden zur Erhöhung der ästhetischen Wirkung und/oder zum Schutz des Blockes mit Farbe oder metallisierter Folie beschichtet.
Schnittverzierung Verzierung der Schnittflächen am Buchblock durch Farbe, Metall oder bloße Oberflächen-Behandlung. Beispiele für die S. sind der Farbschnitt, Goldschnitt, Aluminiumschnitt, Kleisterschnitt, Marmorschnitt usw. Die S. kann bloß am Kopf des Buchblocks angebracht werden (Kopfschnitt) oder an allen drei Seiten (dreiseitiger Schnitt). Die früher übliche S. wird heute nur noch selten angewendet, da sie zeit- und kostenintensiv ist.
Schrenz Dünne Graupappe, die als Werkstoff für Rückeneinlagen verwendet wird. Siehe auch Rückeneinlage
Schuber Einseitig offene Schutzhülle zum Einschieben von Büchern oder Broschuren.
Schutzumschlag Umschlag aus Papier, der meistens bedruckt ist und um den Einband gelegt wird. Dabei ist der S. genauso hoch wie das Buch (vgl. Bauchbinde). An den Deckelvorderkanten werden die Klappen eingeschlagen. Der S. dient nicht nur dem Schutz des Einbandes, sondern hat heute überwiegend eine werbende Funktion.
Schweizer Broschur Mehrlagige Broschur, bei der der Broschurblock mit Gewebe gefälzelt und anschließend schmal auf die dritte Seite des Umschlags geklebt wird. Vorne liegt der Umschlag also bis in den Rücken frei, da er mit diesem nicht verklebt ist. Im Gegensatz zu einfachen Broschuren mit am Rücken verklebtem Umschlag haben S. ein vergleichsweise gutes Aufschlagverhalten.Abbildung
Schwertfalz

Falzprinzip, bei dem der zu falzende Bogen mit einer Metallschiene (Falzschwert) zwischen zwei gegenläufig rotierende Falzwalzen gedrückt wird, durch die Walzen erfasst und dabei gefalzt wird. Der Bogen muss im S.-Werk durch die Vorder- und Seitenanlage genau ausgerichtet sein um einen genauen Falzbruch zu garantieren. Der S. arbeitet taktgebunden, d.h. das Falzschwert löst immer dann aus, wenn ein Bogen zugeführt worden ist. Der S. wird in Kombi-Falzmaschinen angewendet (siehe Falzmaschine).Abbildung

Signatur Siehe Bogensignatur
Spannen
  1. Festkleben eines dünnen Werkstoffs, z.B. Papier, nur entlang der Ränder.
  2. Bei zu engen Buchdecken das Mitziehen der ersten Blätter beim Öffnen des Buches.
Spezialbroschur S. sind Produkte mit Sonderbindetechniken: Sie bestehen aus einzelnen Blättern oder Bogenteilen. Meistens werden Bohrungen, Stanzungen oder Lochungen angebracht, durch die mechanische Verbindungselemente (z.B. Draht- oder Kunststoffkamm) geführt werden. Nach der Bindung besteht die Broschur aus einzelnen, auch im Rücken frei beweglichen Blättern.
Manche dieser Verbindungen sind lösbar.
Spiegel Abdeckendes, schmückendes Blatt aus beliebigem Material.
Steifbroschur Broschur mit nicht biegsamen Deckeln aus Graupappe. Die Deckel werden mittels Vorsatz am Broschurblock befestigt und anschließend bezogen. Der Rücken wird schließlich mit Gewebe gefälzelt. Siehe auch Weichbroschur
Steigung Verbreiterung des Buchblock-Rückens, die durch das Falzen, Fadenheften oder Klebebinden entsteht.
Strichbruch Schädigung des Papier-Strichs beim Falzen, wobei dieser entlang des Falzbruchs mehr oder weniger stark aufgerissen wird, so dass die darunter liegenden Papierfasern sichtbar werden. Der Falzbruch wird rau und unansehnlich, was besonders auffällt, wenn mit dem Aufbrechen auch die Farbschicht abplatzt. Der S. stört dann als weiße Linie den visuellen Eindruck von durchlaufenden Farbflächen und Bildern. Um den S. möglichst einzuschränken oder zu verhindern sollte der Falzbogen vorher gerillt werden. Siehe auch Falzbrechen.
Taschenfalz

Falzprinzip, bei dem der zu falzende Bogen mit Hilfe einer so genannten Falztasche gefalzt wird. Dabei wird der Bogen mit Transportwalzen in das Taschenfalzwerk geführt und läuft in die Falztasche ein. Dort stößt der Bogen gegen einen Anschlag, wird aber von den Transportwalzen weiter transportiert. Dadurch entsteht im Stauchraum des Taschenfalzwerks eine Stauchfalte im Papier. Diese Falte wird von zwei gegenläufig rotierenden Falzwalzen erfasst. Zwischen den Falzwalzen entsteht beim Weitertransport des Bogens der Falzbruch. Die Position des Falzbruchs wird im Wesentlichen durch die Einstellung des Anschlags in der Falztasche bestimmt. Weitere Feineinstellungen des Falzwerkes gewährleisten eine gleich bleibend genaue Position des Falzbruchs. Durch die Verbindung mehrerer Falzeinheiten in einem Taschenfalzwerk können mehrere Parallelfalzungen direkt nacheinander ausgeführt werden. Im Gegensatz zum Schwertfalz ist der T. nicht taktgebunden, d.h. die Bogen werden kontinuierlich, also ohne Stopp, im Durchlauf durch das Falzwerk gefalzt. Der T. wird in reinen Taschen-Falzmaschinen sowie in Kombi-Falzmaschinen angewendet.

Abbildung

Titelbild Auch: Frontispiz. Bildtafel dem Haupttitel gegenübergestellt. Häufig als Einzelblatt angeklebt
Trennschnitt Schnitt-Art, bei dem das Schneidgut ohne Abfall in zwei Hälften geteilt wird.
Überzug Zuschnitt aus flexiblem Material zum Beziehen von Werkstücken, z.B. Buchdecken, Kästen.
Umdrehen Auch Eindrehen. Der Druckbogen wird zweimal auf derselben Seite bedruckt. Nach dem ersten Druck wird der Bogen um 180º gedreht.
Umfang Anzahl der Bogen oder Seiten eines Buches oder einer Broschur.
Umhängen Schmales Herumkleben eines Achtel- oder Viertelbogens (Bogen (4)) um einen Falzbogen. Das U. kann in der handwerklichen Buchbinderei als Arbeitsschritt beim Vorrichten notwendig sein.
Umlegen Anbringen eines Schutzumschlags um Broschur oder Buch.
Umschlag Schutzhülle aus Karton für Broschuren. Der U. ist mit dem Broschurblock fest verbunden und ist durchgehend um den Rücken gelegt. Der U. ist nicht zu verwechseln mit dem Schutzumschlag.
Umschlagen Der Druckbogen wird nach dem Schöndruck um die kurze Achse gewendet.

Seiten