Lehren und Lernen

Das Potenzial des informellen Lernens am Arbeitsplatz

Weiterbildungsblog - 6. September 2024 - 9:58

Wer sich für die Konzepte des informellen Lernens und den Stand der Forschung interessiert, ist hier richtig. Aber Achtung: Es gibt auf diesem Feld nur wenige und keine sicheren Antworten! Das fängt schon bei der Frage an, was arbeitsbezogenes informelles Lernen eigentlich genau ist. So grenzt Julian Decius (Universität Bremen) das informelle Lernen von formalem Lernen und selbstreguliertem Lernen ab. Das ist interessant: „Während informelles Lernen handlungsorientiert auf die Problemlösung fokussiert, steht bei selbstreguliertem Lernen ein dezidiertes Lernziel im Vordergrund.“ (S. 5)

Auch mit Blick auf die bekannte bildungspolitische Einteilung in formales, non-formales und informelles Lernen empfiehlt Julian Decius eine abweichende Lesart, da „non-formales Lernen zwar als beschreibende Kategorie seine Berechtigung hat, allerdings keine eigenständige Lernform darstellt.“ (S. 4) Was auch aus meiner Sicht Sinn macht.

Aber das ist nur der Einstieg dieses Artikels, der sich das Ziel setzt, „Struktur und Klarheit in die teilweise inkonsistente und unübersichtliche Forschung zum informellen Lernen zu bringen“ (S. 2).  Dazu gehört, dass verschiedene Konzepte des informellen Lernens vorgestellt werden. Anschließend geht der Autor auf die Schwierigkeiten empirischer Forschung ein („Insgesamt betrachtet lässt sich informelles Lernen nur schwierig messen …“, S. 7). Die letzten beiden Kapitel widmen sich dann den Voraussetzungen sowie den Ergebnissen informellen Lernens und präsentieren auch hier den Stand der wissenschaftlichen Diskussion.

Mit einem Blick auf die Desiderate der Forschung und 16 „potenzielle Forschungsfragen“ schließt der interessante Artikel.

Julian Decius, Psychologische Rundschau 2024, 6. August 2024

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Video: GPTs für Bildungszwecke – spezifische KI-Chatbots

Weiterbildungsblog - 6. September 2024 - 8:38

In dieser siebten Lerneinheit (Video, 20:50 Min., Blogpost) zum Thema KI geht es um „Custom GPTs“, also „praktische KI-Chatbots, die für einen spezifischen Zweck entwickelt wurden. Die konkreten Anwendungsfälle sind breit gefächert: So gibt es eigene GPTs zum Lernen und solche, die beim Recherchieren, Schreiben oder der Erstellung von Förderanträgen unterstützen.“

Die CONEDU-Redaktion stellt in diesem Zusammenhang exemplarisch die GPTs „Leichte Sprache“, „Tutor Me“ (Khan Academy), „Synthea“ (IU Internationale Hochschule) sowie „Consensus“ vor. Hinzukommen flankierende Anmerkungen zur Erstellung und zum Einsatz von Custom GPTs. Nützlich!
Gunter Schüßler (Redaktion/CONEDU), erwachsenenbildung.at, 4. September 2024

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Meine Bildungsplattformen? Wie „Mein Bildungsraum“ und „mein NOW“ die Weiterbildung verändern (wollen)

Weiterbildungsblog - 5. September 2024 - 21:18

Sehr behutsam haben die Autor:innen Peter Brandt und Saniye Al-Baghdadi diesen Überblick formuliert. Es geht um zwei Leuchtturmprojekte der Nationalen Weiterbildungsstrategie, nämlich „Mein Bildungsraum“ (BMBF) und „mein NOW“ (Nationales Onlineportal für berufliche Weiterbildung, BMAS). Skizziert werden „Genese, Entwicklungsstand und Anwendungsfälle der beiden Projekte“, verknüpft mit einer „vorsichtigen Einschätzung zu Potenzialen“. Der erste Teil gibt einen sehr guten Überblick. Der zweite Teil, ihre „vorsichtige“ Potenzialeinschätzung, betrifft a) das Nebeneinander zweier Großprojekte in der Bildung mit sich überschneidenden Zielen, b) den aktuellen Stand von „Mein Bildungsraum“, der auch heute noch nur erahnen lässt, was es einmal leisten wird, c) die oft nur schleppende Projektkommunikation und d) die Frage, ob alle Beteiligten und Zielgruppen bei den Projekten mitmachen werden – von den Bundesländern über die Bildungsanbieter bis zu den Nutzer:innen.

„Die beiden Infrastrukturvorhaben technologisch auf den Weg zu bringen und operabel zu machen, wird nicht die größte Herausforderung sein. Diese wird vor allem darin bestehen, – und das ist die eigentliche Voraussetzung für ein Gelingen und Mitnehmen aller im Feld der Weiterbildung –, einen echten Dialog zu gestalten, alle abholen zu können in einer föderal strukturierten Bildungslandschaft. Als Initiativen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) haben beide Infrastrukturprojekte hierzu einen geeigneten strategischen Rahmen.“

Der Beitrag findet sich in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „weiter bilden“ mit dem Schwerpunkt „Weiterbildungsrepublik?“ und stellt einige bildungspolitische Initiativen der letzten Jahre auf den Prüfstand.
Peter Brandt und Saniye Al-Baghdadi, weiter bilden. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, 2/ 2024, S. 19-23

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Things I was Wrong About Pt3 – The democratisation of social media

Weiterbildungsblog - 5. September 2024 - 14:15

Martin Weller kommt zur dritten Station seiner Irrtümer: „the democratisation of social media“. Und, ja, ich habe auch noch einige Vorträge im Regal liegen über „Social Learning“ und die „Integration von Social Media in Bildungsangebote“, über Weblogs, Wikis und Bookmarks. Was ist also schief gelaufen? Martin Weller zählt auf: „the success of social media itself“, „the aggressive use of algorithms that could be manipulated“ und „the consolidation of this power into the hands of dubious individuals with fragile egos“. Alles wahr, aber nutzen wir das Web wirklich noch so, wie wir es vor 2007 – 2010 genutzt haben?
Martin Weller, The Ed Techie, 12. August 2024

Bildquelle: Wikimedia (Public Domain)  

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Warum Blended Learning ein Klassiker für die Ewigkeit ist

Weiterbildungsblog - 5. September 2024 - 13:33

Gudrun Porath wirbt hier für Blended Learning, ein Konzept (?) oder eine Lernform (?), in jedem Fall ein Begriff, der seit über 20 Jahren genutzt wird, um „Lernarrangements“ zu beschreiben, wie es in der Kolumne heißt. Ich bin nicht davon überzeugt, dass der Begriff heute noch sehr aussagekräftig ist. Wenn es um „durchdachte“ Lernkonzepte geht, um die Verbindung verschiedener Lernformate und Medien, dann sind das die Hausaufgaben, die von Trainer:innen oder Lehrenden erwartet werden. Muss ich ein Lernkonzept, das zum Beispiel ein Webinar und eine virtuelle Lerngruppe beinhaltet, noch als „Blended Learning“ ausweisen? Und bietet Blended Learning per se ein „fesselndes Lernerlebnis“? Natürlich nicht. Aber das können wir ja mit Gudrun Porath auf der Zukunft Personal in Köln diskutieren, wo ich zusammen mit ihr wieder die Bühne „Learning & Development“ moderieren werde.
Gudrun Porath, Haufe.de, 4. September 2024

Bildquelle: Леонид (Pexels)

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Education in the Digital World

Weiterbildungsblog - 4. September 2024 - 11:15

Das Weizenbaum Journal of the Digital Society (WJDS) wird vom Weizenbaum-Institut in Berlin herausgegeben, ist ein peer-reviewed Open Access-Journal und widmet sich Fragen und Themen, die mit der digitalen Transformation unserer Gesellschaft verbunden sind. Das aktuelle Heft („special issue“) besitzt den Schwerpunkt „Education in the Digital World“. Im Editorial wird dieser Schwerpunkt eingerahmt: es wird unter anderem auf die Positionspapiere der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Thema, auf die COVID-Pandemie sowie auf die Ankunft von ChatGPT im November 2022 verwiesen.

Nach einem Blick ins Inhaltsverzeichnis habe ich mir erst einmal zwei Artikel für eine spätere Lektüre vorgemerkt: „Digital Education Ecosystems“ (Ulrike Lucke) und „An Introduction to Open Educational Resources and Their Implementation in Higher Education Worldwide“ (Javiera Atenas u.a.).
Eva Gredel, Irene-Angelica Chounta, German Neubaum und David Wiesche, The Weizenbaum Journal of the Digital Society, Vol. 4, No. 4 (2024), 9. August 2024

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AI Tools

Weiterbildungsblog - 4. September 2024 - 9:50

Die Autor:innen merken einleitend an: Es gibt derzeit ein großes Interesse an einem Überblick über verfügbare AI Tools. Aber es wird in Zukunft immer schwieriger, AI Tools zu identifizieren, da sie feste Bestandteile vieler Plattformen und Systeme werden. Aber diese Liste wurde von Jisc erstellt, der bekannten britischen, gemeinnützigen Organisation zur Förderung digitaler Technologien in Forschung und Lehre (Wikipedia). Das heißt, man hat sich die Mühe gemacht, für jedes Tool einen kurzen Steckbrief zu erstellen. Das sieht sehr vielversprechend aus, auch wenn die Beispiele nur aus dem englischsprachigen Raum stammen.

„There are lots of directories of AI tools and we don’t want to try and compete or replicate that.  We think the value is understanding how people are using them.  So we are going to focus on sharing details of AI tools and features that we hear people are using and link to any story or information about how.  Defining ‘AI tools’ is getting increasingly hard, as AI is built into more and more tools, hence the mention of both ‘tools’ and ‘features’ – the latter which might be in any application.“
Jisc’s AI Team, Jisc, 28. August 2024 

Bildquelle: Kajetan Sumila (Unsplash)

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Harvard and MIT’s $800 Million Mistake: The Triple Failure of 2U, edX, and Axim Collaborative

Weiterbildungsblog - 4. September 2024 - 9:22

Udacity, Coursera und edX markierten vor etwas über zehn Jahren (2012) den Start einer hoffnungsvollen MOOC-Ära. Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Udacity wurde Anfang des Jahres von Accenture übernommen. Und 2U, mittlerweile Owner von edX, wirft gerade das Handtuch. Dieser Artikel von Dhawal Shah arbeitet die Geschehnisse der letzten Monate detailliert auf. Bleibt nur noch Coursera. Aber von Massive Open Online Courses (MOOCs), also von offenen Online-Kursen, spricht auch dort schon seit Jahren niemand mehr.
Dhawal Shah, The Report by Class Central, 26. August 2024

Bildquelle: Dhawal Shah/ The Report

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Open Educational Resources (OER) und Künstliche Intelligenz (KI)

Weiterbildungsblog - 3. September 2024 - 18:14

Die Autor:innen werfen in dieser Publikation (18 S.) einen Blick auf das Zusammenspiel bzw. Zusammentreffen von freien Bildungsmaterialien (OER) und Künstlicher Intelligenz (KI). Können sie sich gegenseitig befördern? Nun ja, die Entwicklung von KI-Systemen benötigt nun nicht unbedingt OER. Andererseits vereinfacht und verbessert der Einsatz und die Nutzung von KI-Systemen natürlich auch die Entwicklung und die Nutzung von freien Bildungsmaterialien. Von daher ist es sicher sinnvoll, wenn öffentlich-geförderte Wettbewerbe wie INVITE einen Fokus auf Projekte setzen, die sowohl den Einsatz von KI und OER als auch die freie Nutzung der Projektergebnisse im Blick haben (viele der in der Publikation genannten Beispiele stammen übrigens aus dem INVITE-Umfeld).

Hier ein Auszug aus dem abschließenden Kapitel: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verknüpfung von OER mit KI – kompetent umgesetzt – ein enormes Potenzial birgt, Bildungsprozesse effizienter, personalisierter und inklusiver zu gestalten. Darüber hinaus eröffnet diese Partnerschaft neue Möglichkeiten für die Erstellung, Kuratierung und Distribution von OER, was letztlich zu einer größeren Reichweite und Nutzbarkeit führt.“

Etwas später findet sich der aus meiner Sicht wichtige Hinweis, bei den Schnittstellen von KI und Bildung nicht nur auf die Technologie zu schauen: „Unter solchen Vorzeichen ist zu befürchten, dass vor allem wissens- und instruktionsorientierte Lehr-Lernkonzepte mit Hilfe von KI generiert werden und für die berufliche Bildung wichtige handlungsorientierte Konzepte vernachlässigt werden.“

Die Publikation trägt zwar noch den Untertitel „Entwicklungschancen für die berufliche Weiterbildung“, aber den kann man mit Blick auf die Verbreitung von OER in diesem Bereich wohl vernachlässigen.
Andreas Fischer, Anna Jöchner und Dominique Dauser, f-bb-online 03/24

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Persönliches Information- und Wissensmanagement (#PKM, #PKE)

Weiterbildungsblog - 3. September 2024 - 15:29

So, durch den Urlaub ist einiges an Links und Lektüre liegengeblieben, das ich versuche, in den nächsten Tagen zu lesen und hier festzuhalten. Dazu gehört auch dieser Aufruf von Simon Dückert, der Anfang August nach den Lieblingsbüchern zum Thema „Persönliches Wissensmanagement“ fragte. Der Hintergrund ist die geplante Lernreise „Personal Knowledge Excellence“, die Simon Dückert bzw. Cogneon im Oktober startet.

Hier meine (verspätete) Antwort: „Also mein Lieblingsbuch zum Thema „Persönliches Wissensmanagement“ (so viele gibt es da ja nicht …) ist „Wissenswege. Methoden für das persönliche Wissensmanagement“ von Gabi Reinmann und Martin J. Eppler (2008). Was mich dort angesprochen hat, ist nicht nur die Methodensammlung. Sondern die Autor:innen rahmen sie durch ein interessantes Anforderungsraster ein, das zwischen Kompetenz und Performanz sowie zwischen Effizienzielen, Strategischen Zielen, Innovationszielen und operativen Zielen unterscheidet. Für mich hat sich die Lektüre gelohnt, und auch heute noch schlage ich dort regelmäßig nach.“
Simon Dückert, LinkedIn, August 2024

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Sommerpause

Weiterbildungsblog - 2. August 2024 - 9:54

Im August sind Sommerferien angesagt. Ab Anfang September geht es mit dem Bloggen weiter. Wenn bis dahin der Himmel nicht einstürzt. Ich wünsche Euch/ Ihnen eine schöne, erholsame Zeit! Bleibt/ Bleiben Sie gesund! Jochen Robes

Bildquelle: 𝓂𝒶𝓀𝓈𝓎𝓂 (Unsplash)

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KI und Prüfungsformate

Weiterbildungsblog - 1. August 2024 - 17:56

Mit der Verbreitung und Nutzung von KI-Tools kommen klassische Prüfungsformate wie zum Beispiel Hausarbeiten an ihre Grenzen. Barbara Geyer (FH Burgenland) plädiert deshalb in diesem Beitrag für „praxisnahe Aufgaben, die kritisches Denken statt bloßer Informationswiedergabe erfordern“. Die KI kann als Werkzeug und Thema dabei durchaus Teil der Aufgabe sein:

„Bewährte Beispiele sind die Erstellung eines Konzepts zum persönlichen Wissensmanagement, die kritische Reflexion des eigenen KI-Einsatzes oder die Entwicklung eines Konzepts für einen KI-Chatbot. Diese Aufgabentypen ermöglichen es den Studierenden, ihr Wissen in realitätsnahen Kontexten anzuwenden und gleichzeitig die Möglichkeiten und Grenzen von KI-Werkzeugen kennenzulernen.“
Barbara Geyer, KI in Lehre und Weiterbildung, 31. Juli 2024

Bildquelle: Barbara Geyer

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ENC308 – Peer Learning in der Praxis mit Fabienne Hieber

Weiterbildungsblog - 26. Juli 2024 - 14:16

Fabienne Hieber moderiert den „Bosch Club“ und berichtet im Gespräch mit Gastgeber Thomas Jenewein über ihre Erfahrungen mit diesem Peer Learning-Format. Im Bosch Club, das nur als Einschub, teilen Mitarbeitende in Online-Sessions ihr Wissen und ihre Erfahrungen selbstorganisiert mit anderen. Hier einige der Stichworte aus dem Gespräch: 5 vor 12-Sessions, Ask me Anything, Online-BarCamps, Präsentation der Ergebnisse von Bachelor-/ Masterarbeiten. Am Ende teilt Fabienne Hieber noch ihre Tipps zum Einstieg ins Peer Learning á la Bosch Club.
Thomas Jenewein, Education NewsCast, Episode 308, 22. Juli 2024

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Promptathon: Drei Stunden, 20 Teilnehmende und unzählige Erkenntnisse zum Thema KI

Weiterbildungsblog - 26. Juli 2024 - 13:05

Als wir in dieser Woche unseren Promptathon-Leitfaden veröffentlicht haben, hat sich Katja Königstein gleich gemeldet und diesen Erfahrungsbericht verlinkt. Dabei geht es um einen Promptathon, den sie im Juni für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel moderiert hat. Die Kapitelmarken ihres Berichts lauten: „Was ist ein Promptathon?“, „Der Rahmen“, „Der Ablauf“, „Die Aufgaben“ und „Die Ergebnisse“. Ihr Fazit teile ich an dieser Stelle gerne:

Lernen durch Tun
Der Schlüssel zum Erfolg des Workshops lag im „Learning by Doing“. Die Teilnehmenden arbeiteten in gemischten Teams, was den Lernerfolg durch unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen erhöhte. Die spontane und kreative Anwendung der KI-Tools ging weit über die gestellten Aufgaben hinaus und zeigte, wie intuitiv und inspirierend die Arbeit mit KI sein kann.“
Katja Königstein, LinkedIn, 24. Juli 2024

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EPALE Magazin | Demokratie erleben und Lernort Sport

Weiterbildungsblog - 25. Juli 2024 - 16:49

Auf EPALE, der Elektronischen Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, gibt es jetzt ein Magazin im Videoformat, in dem Dörte Stahl einmal im Quartal einen Überblick über aktuelle Themen und Entwicklungen auf EPALE gibt: „Mit klaren Schwerpunkten für jede Ausgabe und einem vielseitigen Mix aus Interviews, Blogbeiträgen und Ressourcen stellt das EPALE Magazin sicher, dass die Community stets auf dem neuesten Stand der Erwachsenenbildung bleibt.“ In der aktuellen, zweiten Ausgabe des Magazins gibt es zum Beispiel den Rückblick auf das zweite Themenquartal „Demokratie erleben“ und einen Ausblick auf das nächste Quartal mit dem Themenschwerpunkt „Lernort Sport – Mehr als Bewegung“. Dazu gehört auch ein Gespräch über die Verbindungen zwischen Sport und Erwachsenenbildung, das ich mit Dörte Stahl führen durfte.
EPALE Deutschland/ Blog, 23. Juli 2024

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Bildungstheorie für die Erwachsenenbildung kompakt zusammengefasst

Weiterbildungsblog - 25. Juli 2024 - 11:41

Auch wenn der Text (Petra H. Steiner: Grundlagen der Erwachsenenbildungswissenschaft und der Erwachsenenpädagogik, Wien, Mai 2024) in einen konkreten Kontext eingebettet ist (er dient als Basis-Literatur für die wba-Zertifizierung in Österreich), bietet er jedem, der in bzw. mit der Erwachsenenbildung beschäftigt ist, einen nützlichen Überblick (88 S.). Zum inhaltlichen Aufbau des Readers heißt es:

„Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Begriff und der Sozialgeschichte von „Bildung“ und „Erwachsenenbildung“.
Der zweite Teil des Readers widmet sich der gesellschaftlichen Verortung von Erwachsenenbildung, Fragen der Professionalisierung, verschiedenen Konzepten wie z.B. dem des Lebenslangen Lernens sowie Tätigkeitsprofilen von Erwachsenenbildner:innen.
Der dritte Teil befasst sich mit Prinzipien der Erwachsenenpädagogik. Hier geht es darum, wie „Didaktik“ zu verstehen ist und welche Haltungen und Prinzipien das Handeln von Erwachsenenbildner:innen anleiten sollten, zum Beispiel Teilnehmendenorientierung, Zielgruppenorientierung und Biografieorientierung.“

Der Text ist bemüht, nicht nur Konzepte und Begrifflichkeiten vorzustellen, sondern auch die mit ihnen verbundenen, zum Teil kontroversen Diskussionen abzubilden. Das betrifft zum Beispiel den Zusammenhang von Bildung, Qualifikationen und Kompetenzen oder das lebenslange bzw. lebensbegleitende Lernen. Im Kapitel 9 („Erwachsenenpädagogische Zugänge und Prinzipien“) und im Kapitel 10 („Lernen und Lerntheorien“) ist es zuweilen schwierig, die Grenzen zwischen Unterkapiteln wie „Zielgruppenorientierung“, „Teilnehmendenorientierung“, „Subjektorientierung“ und „Biografieorientierung“ beim Lesen mitzunehmen. Aber der Reader steht dankenswerter Weise unter einer CC-Lizenz zur Verfügung, so dass man die Kapitel jederzeit noch einmal lesen kann.
Karin Reisinger, erwachsenenbildung.at, 24. Juli 2024

Bildquelle: pexels (pixabay)

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Things I was wrong about pt2: The Death of the VLE

Weiterbildungsblog - 24. Juli 2024 - 9:50

Martin Weller arbeitet sich gerade an der Geschichte des Online-Lernens ab. In der zweiten Ausgabe seiner Reihe geht er auf VLEs, also Virtual Learning Environments, ein. Wir würden auch Learning Management Systems oder LMS dazu sagen. Er schreibt: „… I think during the late 00s we were all still caught up in web 2.0 fever, and let’s face it, naive about the robustness of third party tools.“ Ja, das waren die Jahre, als viel von Personal Learning Environments (PLEs) gesprochen wurde. Doch viele Web 2.0-Tools sind heute verschwunden, andere sind zu großen Silos geworden, aber Learning Management Systeme bilden nach wie vor die zentrale administrative Infrastruktur für Lernprozesse, begleitet von Satelliten wie Teams, Zoom oder BigBlueButton und verlinkt mit Plattformen wie YouTube.
Martin Weller, The Ed Techie, 22. Juli 2024

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Für Euch: ein Promptathon-Leitfaden

Weiterbildungsblog - 23. Juli 2024 - 15:37

Marcel Kirchner und ich haben diesen Leitfaden entwickelt, der die Erfahrungen der Corporate Learning Community mit dem Format „Promptathon“ zusammenfasst. Die Beispiele stammen natürlich vor allem aus dem CLC Promptathon, der am 24. April in Walldorf und online stattfand. Da für den Herbst 2024 wieder einige Promptathons angekündigt sind, hoffen wir, dass das Dokument bei Planung und Umsetzung hilft und dass es um weitere Erfahrungen ergänzt wird, so dass wir bald eine Version 2.0 präsentieren können.

Der Leitfaden, soviel an dieser Stelle, umfasst fünf Kapitel:
1. Was ist ein Promptathon?
2. Wie plant man einen Promptathon?
3. Wie führt man einen Promptathon durch?
4. Wie wertet man einen Promptathon aus?
5. Ergänzung: das „Prompt Battle“
Jochen Robes, Corporate Learning Community/ Blog, 23. Juli 2024

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Missing Link: Die GPT-fizierung des Studiums​

Weiterbildungsblog - 22. Juli 2024 - 14:29

Jörn Loviscach (Hochschule Bielefeld), der im Profil auf heise online mit den Stichworten „Lernvideos“, „Flipped/ Inverted Classroom“ und „MOOCs“ vorgestellt wird, wirft hier aus der Perspektive des Mathematik-Professors einen nüchternen Blick auf die Möglichkeiten der KI. Das Ganze verpackt er in folgende Thesen:

​“These 1: KI spreizt das Spektrum studentischer Leistungen noch weiter auf. …
These 2: „KI-feste“ Aufgaben sind bald für Menschen unlösbar oder verlangen bloß den gesunden Menschenverstand. …
These 3: Der Dialog mit der Maschine nervt. …
These 4: Handgemachte Lehrmaterialien werden zu einer Demonstration von Wertschätzung. …
These 5: Lernplattformen sind nun aber wirklich obsolet. …
These 6: Prompt Engineering und die Theorie neuronaler Netze wären im Curriculum nur Ballast. …
These 7: Man muss mit den fachlichen Grundlagen intuitiv umgehen können. …“

In den Thesen stecken die Erfahrungen, die Jörn Loviscach mit verschiedenen KI-Systemen gesammelt hat. Das ist – auch für Nicht-Mathematiker wie mich – informativ und amüsant zu lesen. Wohin uns die Entwicklungen treiben, bleibt allerdings offen …

„Es sind keine neuen Skills nötig, sondern Prinzipien des klassischen wissenschaftlichen Arbeitens: zielgerichtetes und methodisch kontrolliert vorgehen; Objektivität, Validität, Reliabilität anstreben; Aussagen fundieren; Resultate transparent und überprüfbar machen.

Die klassische Frage „Wer hat das geschrieben?“ ist im Zeitalter von KI allerdings chancenlos: Bei Berechnungen oder Erörterungen ist die KI selbst die Quelle. Und wenn die KI auf eine nachprüfbar menschliche Quelle verweist, weiß man noch immer nicht, wie sehr man „jener“ vertrauen kann. Dass Einstein die kosmologische Konstante auf 0 setzen wollte, heißt noch lange nicht, dass das stimmt.“
Jörn Loviscach, heise online, 7. Juli 2024

Bildquelle: heise online (erzeugt mit Midjourney)

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work and learning 2024

Weiterbildungsblog - 19. Juli 2024 - 15:20

Das zentrale Motiv von Harold Jarche, „learning is work and work is learning“, schreiben sich inzwischen viele auf ihre Fahnen, auch die Corporate Learning Community. Jetzt hat Harold Jarche dieses Motiv mit einigen aktuellen Entwicklungen (Homeoffice, KI) verknüpft und vorsichtig angepasst:

„While we cannot predict the future of work or know how GLMs will develop, we can assess what human meta-skills are necessary to individually and collectively understand working with smart machines. There are three meta-skills that can help us adapt to a future of work with smart machines.

– Learning ‘How’ to Learn — curiosity & the resolve to solve problems
– Adapting to Change — agile sensemaking
– Collaboration & Cooperation — knowledge-sharing“

In seinem Beitrag führt er diese Meta-Skills weiter aus. Interessant ist zum Beispiel den Stellenwert, den er dabei der Neugierde einräumt: „A core skill is curiosity. Curiosity about ideas can foster creativity, while curiosity about people can develop empathy (not sympathy).“

„Adapting to change“ verknüpft er mit der wichtigen Rolle, die Communities of Practice spielen – und hängt dann „agile sensemaking“ noch dran. Und schließlich unterstreicht er das Zusammenspiel von Collaboration (am Arbeitsplatz) und Cooperation (in Netzwerken).

Bildquelle: Harold Jarche (cc-by-nc-sa)

Harold Jarche, Blog, 18. Juli 2024

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