Lehren und Lernen

State of AI L&D

Weiterbildungsblog - 6. Juli 2024 - 0:49

Die Bildungsexpert:innen von Lernhacks haben 25 Unternehmen und Organisationen im deutschsprachigen Raum gebeten, über ihren Einsatz von KI und ihre Pläne Auskunft zu geben. Die Ergebnisse sind nicht überraschend, ergänzen aber die Übersicht, die Donald H Taylor im April veröffentlicht hat („AI in L&D: From Talk to Action“).

Der Fokus der Lernhacks-Studie lag auf der Frage: „Wie können wir die Möglichkeiten von KI in die Arbeit von L&D einbeziehen, um effizienter und erfolgreicher unseren L&D-Auftrag in der Organisation zu erfüllen?“ Dabei wurden 17 Nutzungsszenarien vorgegeben.

Gegenwärtig, so die Ergebnisse, unterstützen KI-Tools vor allem bei der Produktion und Übersetzung von Lern-Content. Auch KI-Bots als Lernassistenten scheint es hier und da bereits zu geben. Gefragt, woran die Teilnehmer heute arbeiten, werden daneben auch KI-basierte und kontext-sensitive Vorschläge zu individuell sinnvollen Lernangeboten genannt. Und beim Blick nach vorn („What we expect to add the most value in the future (next 3 years)“ werden aufgeführt: a) individuelle, KI-basierte und kontext-sensitive Lernvorschläge, b) KI-unterstützte Produktion von Lern-Content und c) KI-unterstützte Analyse von L&D-Daten.

In der abschließenden Einordnung dieser Ergebnisse heißt es vorsichtig: „KI wird aktuell bislang noch eher
opportunistisch innerhalb von L&D-Abteilungen genutzt. … Die aktuellen und zeitnah möglich erscheinenden Einsatzfelder sind noch immer sehr davon geprägt, „mehr vom Gleichen“ zu liefern, und dies noch schnell und günstiger. Sprich: Lern-Contents einfach und zügig zu generieren bzw. zu übersetzen.“
Lernhacks, Juli 2024 (pdf)

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Video: Lokal installierte KI-Tools – Datenschutz und mehr

Weiterbildungsblog - 5. Juli 2024 - 23:32

Wer beim Arbeiten mit KI-Tools die Kontrolle über seine Daten behalten will, ist auf Programme angewiesen, die sich lokal installieren und offline nutzen lassen. Die Redaktion CONEDU hat sich die Mühe gemacht, einige solcher Anwendungen zu testen und in Video & Text über ihre Erfahrungen berichtet. Folgende Szenarien wurden untersucht: das lokalen Chatten, das Generieren von Bildern, das Verbessern von Bildauflösungen sowie das Chatten mit PDFs. Die Ergebnisse waren zufriedenstellend, reichten aber nicht an Cloud-basierte Lösungen heran. Und sie hingen stark von der Ausstattung der verwendeten Endgeräte ab. Aber die Redaktion ist optimistisch und setzt auf den „Trend Richtung lokaler KI“:

„Aber bereits jetzt zeigt sich, dass der Trend Richtung lokale KI geht. Big-Tech-Konzerne kommen den technischen Anforderungen immer stärker entgegen. Unternehmen wie Apple und Microsoft haben bereits angekündigt, dass KI in Betriebssysteme integriert und kommende Produkte mit lokalen KI-Funktionen ausgestattet sein werden.“
Gunter Schüßler, Redaktion/CONEDU, erwachsenenbildung.at, 5. Juli 2024

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Perspektivwechsel in der Bildung: KI als Schlüssel zu einer inklusiven und flexiblen Lernumgebung

Weiterbildungsblog - 5. Juli 2024 - 18:49

Der Beitrag bildet die Zusammenfassung einer Online-Session mit Christiane Carstensen zum Thema „GenAI am Arbeitsplatz – Chancen und Herausforderungen in der Erwachsenenbildung“. Ein zentraler Diskussionspunkt der Zusammenfassung bzw. der Online-Session bildeten Veränderungen auf dem Bildungsmarkt, die mit der Verbreitung und Nutzung von KI-Tools einhergehen könnten: „Anstelle eines dominanten Bildungsanbietermarktes, in dem Institutionen und Lehrende den Zugang zu Wissen steuern, könnte ein „lernendenzentrierter Markt” entstehen“, heißt es warnend. „Die Gefahr besteht, dass Lernende die klassischen Bildungsangebote umgehen und direkt auf KI-gestützte Ressourcen zugreifen.“

Meine Einschätzung: Dass einzelne Zielgruppen die klassischen Bildungsangebote umgehen, ist auch schon heute Realität, wenn wir nur an die zahlreichen offenen wie kommerziellen Bildungsangebote im Netz denken. Ich könnte mir eher vorstellen, dass mit der KI-Entwicklung ganz neue Anbieter mit neuen Services auf dem Bildungsmarkt auftauchen werden. Von daher macht es sicher Sinn, wenn sich Bildungsanbieter intensiv mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigen.

„Insgesamt zeigte die Diskussion, dass ein großer Bedarf an Austausch und Weiterbildung zum Thema KI in der Erwachsenenbildung besteht. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es nicht ausreicht, KI nur oberflächlich in bestehende Strukturen zu integrieren, sondern dass ein grundlegender Perspektivwechsel und eine Neuausrichtung der Bildungsangebote notwendig sind.“
Nicole Bauch, FROLLEINFLOW, 4. Juli 2024

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An Introduction to Open Educational Resources and Their Implementation in Higher Education Worldwide

Weiterbildungsblog - 4. Juli 2024 - 16:47

Der Artikel (15 S.) ist eine schnörkellose Einführung in das Thema „Open Educational Resources (OER) in der Hochschullehre“: „The article discusses the OER movement, its milestones, and its integration into educational practice. It also presents arguments for OER: they enable free access to education, improve teaching practice, diminish legal issues, and foster open science.“ Es wird auch nicht versäumt, das Thema einzuordnen (open education, open science) und darauf hinzuweisen, dass auch nach 20 Jahren „the topic of OER has still not gained conceptual integration into educational practice and political strategies“.


Javiera Atenas u.a., Weizenbaum Journal of the Digital Society, 3. Juli 2024

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ChatGPT&Co – Chancen (und Herausforderungen) für Bildungsverantwortliche

Weiterbildungsblog - 3. Juli 2024 - 10:29

Christoph Meier (scil) beschreibt verschiedene Nutzungsszenarien für den Einsatz von KI-Systemen im Bildungsbereich. Er spricht dabei von einem Zusammenspiel mit smarten Maschinen, für das heute Begriffe wie „versierte Koaktivität“, „Co-Intelligence“ oder “hybride Intelligenz“ stehen. Im vorliegenden Beitrag geht er – mit einem Verweis auf die Arbeiten von Ethan Mollick – vor allem auf das Potenzial von ChatGPT & Co. für die Entwicklung aktivierender, handlungsorientierter Lernumgebungen (Rollenspiele & Simulationen) ein:

„Im aktuellen Forschungspapier zeigen Mollick und sein Team auf, wie sie über eine Kombination verschiedener, mit ChatGPT erstellter Agenten personalisierbare Simulationen möglich machen können. Perspektivisch, so die Autor:innen, lassen sich über diesen Weg mit sehr viel weniger Aufwand als bisher wirksame Simulationen zu beliebigen Themen entwickeln und im Studium nutzen.“


Christoph Meier, scil/ Blog, 1. Juli 2024

Bildquelle: scil

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Künstliche Intelligenz in der Bildung

Weiterbildungsblog - 2. Juli 2024 - 17:06

Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel, ist ja hierzulande eine der ersten Adressen, wenn es um KI und Bildung geht. In diesem Interview dreht sich vieles um die Frage: Sind die Lehrenden hierzulande eigentlich „fit für KI“? Denn viele Schüler:innen, so heißt es, nutzen KI-Systeme bzw. wünschen sich den Umgang mit KI als festen Bestandteil des Unterrichts. Andere Stichworte des Interviews sind natürlich die Chancen, die die Integration generativer KI in der Bildung bietet (u.a. als persönlicher Lerntutor), die Empfehlung experimenteller Aufgabenstellungen sowie eine „Renaissance der Mündlichkeit“.

„Durch Tools wie ChatGPT und Co. ist plötzlich im Klassenzimmer oder Seminarraum ein neuer Akteur im Raum, der das Zusammenspiel der beiden bisherigen Gruppen (Lernende und Lehrende) verändert. Er sitzt unsichtbar auf den Schultern fast aller Lernenden, seltener jedoch bei den Lehrenden. Dieser neue Akteur verändert die Dynamik der Wissensvermittlung und des Lernens grundlegend: …“
Melanie Kieslinger, Interview mit Doris Weßels, Schule heute, 6/ 2024

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KI im Bildungssektor

Weiterbildungsblog - 1. Juli 2024 - 21:55

In ihrem aktuellen Newsletter widmet sich Barbara Geyer (FH Burgenland) drei Themen: Claude von Antrophic (als Alternative zu ChatGPT), personalisierten Chatbots und dem Zugang zu KI-Tools für Lehrende und Lernende. Diese kurze Regieanweisung gefällt mir:

„Meiner Meinung nach erfordert der kompetente Umgang mit KI verschiedene praktische Fähigkeiten. Deshalb bringe ich meinen Studierenden zunächst bei, wie man Prompts verwendet, dann, wie man KI zur Erstellung von Lerninhalten nutzt, und schließlich, wie man eigene Chatbots erstellt. Denn personalisierte Chatbots werden im Bildungsbereich eine wichtige Rolle spielen.“
Barbara Geyer, KI in Lehre und Weiterbildung, 30. Juni 2024

Bildquelle: Barbara Geyer

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KI-Skills im Fokus: Welche Kompetenzen braucht es im KI-Zeitalter?

Weiterbildungsblog - 29. Juni 2024 - 0:38

Joachim Niemeier füllt gerade den Blog der Corporate Learning Community mit regelmäßigen Einträgen. Und das ist auch gut so, denn sonst wüsste ich nicht, worüber zum Beispiel Martin Lindner (Duale Hochschule Baden-Württemberg/ DHBW) im Rahmen des letzten Lunch&Learn der CLC gesprochen hätte. So lese ist, dass er die Ergebnisse einer Studie der DHBW vorgestellt hat („AIComp. Future Skills für eine von KI beeinflusste Lebens- und Arbeitswelt“). Zum einen identifiziert die Studie (natürlich) verschiedene KI-Kompetenzen. In diesem Zusammenhang wurde aber auch festgestellt, dass die Befragten auf einigen Feldern bereits Erfahrungen sammeln konnten, sich aber auf vielen Feldern nicht wirklich souverän fühlen.

Joachim Niemeier fasst jedenfalls Studie, Vortrag und Diskussion wie folgt zusammen: „Es besteht ein Bedarf an Weiterbildung und Qualifizierung, um die erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln und angesichts der dynamischen Entwicklung der Technologien auf dem neuesten Stand zu halten. Corporate Learning steht vor der Herausforderung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei durch Weiterbildungsangebote zum Thema KI zu unterstützen.“
Mit vielen Schaubildern aus der Studie.
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 28. Juni 2024

Bildquelle: AIComp (DHBW)

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100 x #Christianlernt – Reflexion meiner Wochenreflexionen

Weiterbildungsblog - 28. Juni 2024 - 12:16

Im Juni 2022 hat Christian Kaiser (DATEV) seinen ersten Newsletter veröffentlicht. Jetzt sind es bereits 100 Ausgaben und für den Autor Anlass für Rückblick und Reflexion. Dabei orientiert er sich an Fragen, die ihm zugespielt wurden:

„– Wie hat sich die Gründe/Motivation seit Folge1 verändert?
– Welche Tools/Vorgehensweise nutzt du, für die Zusammenfassung?
– Hast du eine Lieblingsfolge oder war eine besonders?
– Wie kann das Format weiterentwickelt werden?“

Ich habe es an dieser Stelle schon ein paar Mal gesagt: Man kann den Newsletter #Christianlernt unter verschiedenen Gesichtspunkten lesen. Er funktioniert als Beispiel für selbstorganisiertes Lernen, für ein Lerntagebuch und den Zettelkasten. Und unabhängig davon sind auch die Themen, Projekte und Ereignisse, von denen er regelmäßig berichtet, allemal ein Abonnement wert!
Christian Kaiser, Change & Transition, 23. Juni 2024

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Wenn zwei Boomer auf GenZ treffen: Wissensmanagement, New Work & Future Skills – drei Konzepte, die perfekt matchen

Weiterbildungsblog - 27. Juni 2024 - 20:24

Mit Blick auf den Titel dieses Artikels: Als Baby Boomer gehen hier Wissensmanagement und New Work durch. Ihnen stehen die GenZ und Future Skills gegenüber. In diesem Interview mit Andrea Belliger (Luzern) geht es im Kern um die Frage, ob und wie Wissensmanagement heute noch hilft, mit den aktuellen Herausforderungen (Future Skills) erfolgreich umzugehen. Oder, wie es einleitend heißt: „Braucht es in Zeiten von ChatGPT, Gemini und CoPilot überhaupt noch Wissensmanagement?“

In ihrer Antwort erläutert Andrea Belliger zuerst die verschiedenen Konzepte, die hier angesprochen werden, um anschließend eine Brücke zu schlagen. Ihre abschließende Einordnung: „Ich sehe Wissensmanagement als Orchestrator und Scharnier zwischen neuen Arbeitswelten und Future Skills und einen zentraler Enabler für New-Work-Konzepte. Wissensmanagement, Future Skills und New Work passen prima zusammen, auch wenn sie aus unterschiedlichen Generationen und Zeiten stammen. Sie wirken – ganzheitlich verstanden und umgesetzt – synergetisch und zahlen ein auf Innovation, Agilität und nachhaltige Wettbewerbsvorteile von Unternehmen.“
wissensmanagement – Das Magazin für Digitalisierung, Vernetzung & Collaboration, 2024/ 6

Bildquelle: Giacomo Lucarini (Unsplash)

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ChatGPT als Lerncoach

Weiterbildungsblog - 26. Juni 2024 - 16:32

Das ist eine interessante Idee, die Simon Roderus hier vorstellt. Er schreibt: „Ich habe mir die Frage gestellt, wie man ChatGPT als Lerncoach einsetzen könnte. Ich habe dafür eine LerncoachGPT als Prototyp entworfen. Als Vorbild wurde dieser ideation-Prompt von carterleffen genutzt.“ 

Der ausführliche Prompt gefällt mir. Auf dieser Grundlage werde ich in den nächsten Tagen einmal selbst einen virtuellen Lerncoach entwickeln. Den GPT von Simon Roderus habe ich einmal kurz getestet. Er führt mich schrittweise und sehr gezielt von konkreten Lernzielen zu Lernmaterialien im Internet.
Simon Roderus, Gamification, Didaktik und Lernen/ Blog, 7. Februar 2024

Bildquelle: Franz26 (pixabay)

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Wie ich KI für mein persönliches Wissensmanagement nutze

Weiterbildungsblog - 26. Juni 2024 - 11:36

Sandra Schmid beginnt diesen sehr anschaulichen Artikel mit drei Herausforderungen, die sie mit „Zeit finden“, „Erinnern“ und „Verwerten“ beschreibt. Anschließend schildert sie, welche Routinen sie entwickelt hat, um diesen Herausforderungen im Alltag zu begegnen. Dabei helfen ihr drei Tools: Notion, Readwise Reader und Audiopen. Die beiden Letztgenannten, Readwise Reader und Audiopen, stellt sie systematisch vor, zeigt auf, wie sie die Tools nutzt und unterstützt ihre Ausführungen mit hilfreichen Screenshots und Schaubildern.

Ihr Fazit: „KI-gestützte Tools haben mein Ideen- und Wissensmanagement deutlich verbessert. Readwise Reader und Audiopen helfen mir, kontinuierlich zu lernen, Gedanken festzuhalten und Ideen zu organisieren.
In Readwise Reader kann ich Artikel, Newsletter und Videos sammeln und durcharbeiten. Audiopen wandelt meine spontanen Ideen und wirren Gedanken in strukturierte Texte um.
Die Automatisierung in mein digitales Notizbuch Notion stellt sicher, dass keine Informationen verloren gehen.“

Nach der Lektüre habe ich mir zumindest vorgenommen, Audiopen einmal auszuprobieren. Von Notion und Readwise bin ich ebenfalls sehr angetan, habe aber schnell gemerkt, dass sie stark in meine bestehenden Routinen (und Tools) eingreifen …
Sandra Schmid, Lernraum Design, 24. Juni 2024

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Future Skills machen Furore – oder?

Weiterbildungsblog - 25. Juni 2024 - 16:25

Unter dem Motto “Tales of Tomorrow“ fand ja vom 5. bis 7. Juni die vierte Ausgabe des University:Future Festivals (U:FF) statt. Dort waren auch Future Skills ein prominentes Thema, wie unter anderem diese Diskussion zeigt. Natürlich lag der Fokus der Diskutanten auf den Hochschulen und der Hochschullehre. Aber die Frage, wie man Future Skills in die bestehenden Bildungsinstitutionen und ihre Angebote integriert, beschäftigt natürlich nicht nur die Hochschulen. Vor diesem Hintergrund fielen interessante Stichworte. Sie reichten vom Selbstverständnis der Hochschulen bis zu Fragen des kompetenzorientierten Lernens und Prüfens.

Hier aus dem Klappentext auf YouTube: „In der Diskussion fühlen wir dem Konzept auf den Zahn, identifizieren Überschneidungen mit anderen Konzepten, beleuchten Kritikpunkte, blicken in die  tatsächliche Future Skills-Praxis an Hochschulen und diskutieren, ob und warum es das Konzept der Future Skills braucht – und was wir tun können, um Future Skills in Hochschulen besser zu fördern.“
Hochschulforum Digitalisierung (HFD), YouTube, 18. Juni 2024

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Gemeinsam mit der SPRIND in die Zukunft

Weiterbildungsblog - 24. Juni 2024 - 18:20

Es gibt neue Nachrichten von „Mein Bildungsraum“ (der ehemaligen „Nationalen Bildungsplattform“): „Das BMBF übergibt zum 01. Juli die Basisversion der Vernetzungsinfrastruktur und beauftragt SPRIND mit der Weiterentwicklung und Erweiterung: Die SPRIND soll insbesondere die drei zentralen Komponenten “Ablage”, “Digitale Identität” und “Digitale Nachweise” übernehmen.“ SPRIND steht für die Bundesagentur für Sprunginnovationen. Das Ziel, so heißt es, bleibt, nämlich „eine zeitgemäße, bundesweite Infrastruktur für digitale Bildung in Deutschland zu entwickeln“.

Ich kann diese Übergabe nicht bildungspolitisch einordnen. Aber die Zeilen bestärken meinen Eindruck, dass der Bildraum zuerst und vor allem ein sicherer Ablageort für Zeugnisse und Zertifikate sein wird.

Nur am Rande: Eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU zum Thema ist noch offen („Aktueller Stand und weiterer Betrieb der Bildungsplattform „Mein Bildungsraum““, 12.06.2024).
Mein Bildungsraum, 12. Juni 2024

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Der „Prompt Report“ ist ein umfassender Prompting-Überblick mit kuriosen Erkenntnissen

Weiterbildungsblog - 21. Juni 2024 - 20:30

Matthias Bastian, Herausgeber von „The Decoder“, fasst hier eine Studie („The Prompt Report: A Systematic Survey of Prompting Techniques“) zusammen, die sich systematisch mit KI-Prompting-Techniken auseinandergesetzt hat. Dafür wurden 1.500 Veröffentlichungen ausgewertet: „Aus dieser Analyse leiteten sie eine Taxonomie ab, die 58 textbasierte Prompting-Techniken, 40 multimodale Techniken, agentenbasierte Erweiterungen und Themen wie Sicherheit und Orientierung umfasst.“ 

Im Rahmen dieser umfassenden Review wurden viele interessante Details gefunden, auch einige Dinge, die sich nicht erklären lassen oder die beim Prompting zu widersprüchlichen Ergebnissen führen. Im Beitrag heißt es zur Zukunft des Prompting weiter: „Eine Kombination aus menschlicher Feinabstimmung und maschineller Optimierung könnte jedoch der erfolgversprechendste Weg sein, so die Forscher.“
Matthias Bastian, The Decoder, 15. Juni 2024

Bildquelle: Sander Schulhoff u.a.: The Prompt Report: A Systematic Survey of Prompting Techniques

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Über den aktuellen Bildungsbericht

Weiterbildungsblog - 21. Juni 2024 - 18:41

Am 17. Juni ist der zehnte Nationale Bildungsbericht erschienen, der alle zwei Jahre die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens beschreibt. In diesem Jahr liegt sein Schwerpunkt auf der beruflichen Bildung. Leider habe ich es noch nicht geschafft, einen längeren Blick in das Dokument zu werfen (432 Seiten!). Aber Anja C. Wagner hat es getan und liefert uns – mit tatkräftiger Unterstützung durch ChatGPT – eine Zusammenfassung und ihre persönliche Einschätzung. Wobei sie vergeblich versucht, einige Daten des Bildungsberichts zur Weiterbildung mit anderen statistischen Quellen in Einklang zu bringen.

Im Bildungsbericht selbst finden sich einleitend folgende Statements zu „Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter“ (S. 14ff.), die ich hier kurz hinzufüge:
– „Niveau der Weiterbildungsbeteiligung verbleibt hoch, aber hinter selbstgesteckten Zielen zurück: …
– Soziale Unterschiede im Weiterbildungsverhalten bleiben bestehen: …
– Weiteres Anwachsen digitaler Lernformate, insbesondere in der beruflichen Weiterbildung: …
– Weiterbildungsaktivitäten von Betrieben seit Corona-Pandemie eingeschränkt: …
– Wissenschaftliches Weiterbildungsangebot in der Hochschullandschaft unterschiedlich stark ausgeprägt: …
– Zugangswege von Lehrkräften in der Weiterbildung sind sehr heterogen: …
– Rekrutierungsprobleme sind auch in der Weiterbildung angekommen: …
– Bedarf an Integrationskursen seit Krieg in der Ukraine stark angestiegen: …“
Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, The NeWoS, 19. Juni 2024

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INVITE-Programmbroschüre

Weiterbildungsblog - 20. Juni 2024 - 11:31

Beim Stichwort „INVITE“ muss ich wahrscheinlich etwas ausholen, und ich zitiere dafür am besten aus der Einleitung dieser Broschüre:

„Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Eingebettet ist INVITE in die Nationale Weiterbildungsstrategie …“. Ziel des Wettbewerbs bildet „die Entwicklung und Optimierung eines innovativen digitalen und sicheren Bildungsraums in der berufsbezogenen Weiterbildung“. An der Umsetzung entsprechender Lösungen haben von 2021 bis 2024 34 Forschungs- und Entwicklungsprojekte gearbeitet. In der vorliegenden Borschüre (100 S.) werden ihre Ergebnisse steckbriefartig vorgestellt.

Um einen Überblick über die Schwerpunkte der einzelnen Projekte zu gewinnen bzw. zu bieten, wurden zwei Radarboards entwickelt. Das eine bildet die fachlich-didaktischen, das andere die technologischen Projektschwerpunkte ab. Das ist mit Blick auf die Dimensionen interessant, die die Projektträger zur Einordnung gewählt haben. So lauten die fachlich-didaktischen Projektschwerpunkte beispielsweise:
„– Personalisierung und Adaptitiviät
– Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beim Strukturwandel
– Digitale Ökosysteme
– Niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten
– Digitale Kompetenzvalidierung.“

Die technologischen Schwerpunkte sind:
„– Algorithmen zur Unterstützung der Lernenden
– Interoperabilität durch offene Bildungsstandards
– Mitgestaltung, Zugänglichkeit und Zusammenarbeit
– Nachnutzbarkeit durch Dritte
– Informationssicherheit & Datensouveränität“

Man muss sich wahrscheinlich länger mit der Broschüre beschäftigen, um die Dimensionen und Unterdimensionen richtig einordnen zu können. So sind zum Beispiel „Digitale Ökosysteme“ mit der Unterdimension „Nachhaltige Geschäftsmodelle“ dem fachlich-didaktischen Radarboard zugeordnet. Die Unterdimensionen „Kollaboration“ und „Peer-Support“ finden sich dagegen etwas versteckt im technologischen Radarboard.

Überhaupt bilden – wenig überraschend – Recommendersysteme (Empfehlungssysteme) über alle 34 Projekte hinweg einen Schwerpunkt des Innovationswettbewerbs. Dagegen finden sich kaum Projekte, die bei der Unterstützung sozialen Lernens bzw. kollaborativer Lernprozesse einen Schwerpunkt setzen. Selbst dort, wo „Kollaboration“ als Merkmal ausgewiesen ist (z.B. StuBu, S. 72), lese ich von einem „sprachbasierten Chatbot“.

Aber es sind wie gesagt 34 Projekte mit zum Teil sehr speziellen, technologischen und branchenspezifischen Lösungen. Da hilft nur der Blick ins Dokument und bei Interesse auf die Websites der einzelnen Projekte.
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn, März 2024 (pdf)

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Ein Paradigmenwechsel in der Bildung: Future Skills im Fokus

Weiterbildungsblog - 19. Juni 2024 - 10:30

Vor einigen Tagen hat Anja C. Wagner einen Impulsvortrag „Future Skills für eine sich wandelnde Welt – Agilität in der Bildung“ gehalten, und Joachim Niemeier hat sich die Mühe gemacht, wichtige Stichworte  zu protokollieren. Im Vortrag, so kann man nachlesen, ging es zum einen um die neue Qualität, die Future Skills in die Arbeitswelt und Bildungsdiskussion bringen (und hier könnte bzw. müsste man jetzt sicher an vielen Stellen weiterdiskutieren und vertiefen). Und zum anderen ging es um die Herausforderungen, die sich für Unternehmen und Bildungseinrichtungen angesichts dieser Entwicklungen stellen – von einer mangelnden Weiterbildungsbereitschaft bis zu konkreten Situation in KMUs.

Die Zusammenfassung schließt mit einer Reihe von Handlungsempfehlungen, die ich hier kurz wiedergebe:
„- Förderung der Weiterbildungsbereitschaft … 
– Entwicklung von zukunftsorientierten Kompetenzmodellen … 
– Stärkung der digitalen Kompetenzen … 
– Förderung einer offenen und lernfreudigen Unternehmenskultur …“ 
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 16. Juni 2024

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Erfolgsfaktoren digitaler Lehre

Weiterbildungsblog - 18. Juni 2024 - 17:58

Etwas Grundlagenarbeit: Luisa Baum (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) listet hier eine Reihe nützlicher Punkte auf, die man bei Konzeption und Durchführung digitaler Lernszenarien beachten sollte. Sie reichen von „Digitale Veranstaltungen zielgruppenorientiert gestalten“ über „Verschiedene Sozialformen auch online umsetzen“ bis zu „Gezielter Einsatz von Tools“.

Nur bei einem Hinweis habe ich gezögert: „maximal sieben Unterrichtseinheiten am Tag, da TN in der Online-Lehre schneller ermüden“. Ich vermute, das bezieht sich weniger auf einen einzelnen Kurs als vielmehr den Stundenplan eines Studierenden. Für einen einzelnen Kurs würde ich die Grenze schon bei zwei bis drei Stunden ziehen.
Luisa Baum, wb-web, 2024

Bildquelle: Chris Montgomery (Unsplash)

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Future Skills 

Weiterbildungsblog - 18. Juni 2024 - 11:07

Die FutureSkills-Plattform ist ein gemeinsames Projekt der Hochschulen in Schleswig-Holstein, die für Studierende und Lehrende digitale Lehr-Lernangebote bereitstellt. 168 Online-Kurse stehen derzeit zur Verfügung (Juni 2024). Anja Lorenz (TH Lübeck) gibt auf diesen Slides einen Überblick über den Stand der Dinge – vor allem mit Blick auf Stichworte wie „Anerkennung“, „Digitale Zertifikate“ und „Microcredentials“. Vieles ist gerade in der Erprobung. Ich halte diesen LinkedIn-Post hier fest, weil er das Zauberwort „Future Skills“ enthält und weil er an eine Entwicklung erinnert (u.a. MOOCs), die immer noch ihren Möglichkeiten hinterherläuft.
Anja Lorenz, LinkedIn, 14. Juni 2024

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