Lexikon Buchbinder
- Arbeitsgang des Beschneidens.
- Der durch das Beschneiden erzeugte Abfall.
- Im Gegensatz zum Blatt ein Stück Papier, Karton oder Pappe mit relativ großem Format.
- Einheit für den Umfang eines Druckproduktes.
- Sammelbezeichnung bei der Weiterverarbeitung mehrseitiger Druckprodukte (siehe Druckbogen, Falzbogen)
- Angabe für den Seitenumfang eines Falzbogens. Ein Falzbogen mit 16 Seiten (entsprechend einem 3-Bruch-Kreuzfalz) wird als Ganzer Bogen bezeichnet. Ein Falzbogen mit acht Seiten ist ein Halber Bogen. Entsprechend bezeichnet man einen Falzbogen mit vier Seiten als einen Viertelbogen und einen Falzbogen mit 32 Seiten als einen Doppelbogen. Ein einzelnes Blatt ist somit ein Achtelbogen. Diese Bezeichnungen sind unabhängig vom Format.
Je nach Ausführung unterscheidet man eine Reihe unterschiedlicher B.-Arten (Weich-B., Steif-B., Englische B., Schweizer B., Layflat-B.).
Üblicherweise werden Buchblock und Buchdecke in zwei voneinander getrennten Arbeitsgängen gefertigt und erst zum Schluss miteinander verbunden (Deckenband). Bei der rein handwerklichen Herstellung ist es auch möglich, die Elemente der Buchdecke direkt am Buchblock zu fertigen (Angesetzter Band, Franzband).
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden oft auch Broschuren als B. bezeichnet (Taschenbuch, Telefonbuch). Hier muss man beachten, dass die umgangssprachlichen Bezeichnungen nicht den Fachbegriffen entsprechen.
Der B. entsteht durch das Sammeln oder Zusammentragen der Einzelblätter oder Falzbogen. Diese werden durch Fadenheftung, Drahtheftung oder Klebebindung miteinander verbunden bevor der B. in die Buchdecke bzw. in den Umschlag eingeklebt wird.
Äußerer Teil des Bucheinbandes, der dem Schutz des Buches dient. Die B. besteht aus zwei Deckeln aus Graupappe, einer Rückeneinlage aus Karton (Schrenz) und dem Bezugsmaterial, auf das die Deckel und die Rückeneinlage geklebt sind. Durch das Absetzen der drei Bauteile um einige mm wird der Falz (3) gebildet. Das Bezugsmaterial wird an den äußeren Kanten eingeschlagen.
Eine so gefertigte B. bezeichnet man als Industriedecke. In der handwerklichen Buchbinderei kann man Deckel und Rückeneinlage zunächst mit einem Papierstreifen zusammen hängen, bevor man die B. bezieht (siehe Beziehen). Eine solche B. bezeichnet man als Bibliotheksdecke.
Üblicherweise werden Buchdecke und Buchblock gerundet. Die Rückeneinlage muss in diesem Fall biegsam und daher aus Karton (Schrenz) gefertigt sein. Für Bücher mit geradem Rücken können dickere Rückeneinlagen verwendet werden. Rückeneinlage und Buchdeckel können dann auch aus derselben Graupappe gefertigt werden. Siehe auch Kastendecke.
Die Qualität der B. hat entscheidenden Einfluss auf die Haltbarkeit des Buches, da die B. bei der Benutzung stark belastet wird. So ist es auch wichtig, für die Herstellung der B. hochwertige, strapazierfähige Werkstoffe zu benutzen.
- Rückenkante des Falzbogens, entlang der die Bindung mit dem gewählten Bindeverfahren ausgeführt wird.
- Kurzbezeichnung für Heftbund.