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PKM Revisited – Sollen wir das persönliche Wissensmanagement wieder stärker thematisieren?
Simon Dückert hat vor einigen Tagen einen Austausch zum Thema gestartet. „Entstauben“ möchte er gerne das persönliche Wissensmanagement. „Wir waren aber beide der Meinung, dass das Thema nach wie vor ein wichtiger Stellhebel ist und z.B. gerade mit den (hippen) digitalen Notizbüchern (von Onenote bis Obsidian, Logseq und Joplin und den generativen KIs (z.B. ChatGPT, MS Copilot, Stable Diffusion) als persönlichen Wissens- und Lernassistenten wieder ein Momentum entsteht.“
Im Moment konzentriert sich die Diskussion vor allem auf zeitgemäße Notizbücher, Datenbanken, Schnittstellen und Workflows. Das ist spannend und bietet viele Anregungen, mal etwas Neues auszuprobieren. Aber das Thema „persönliches Wissensmanagement“ bietet natürlich mehr: Aufgaben- und Zeitmanagement, Austausch in Communities, Netzwerken und Learning Circles und dann der Kanon an konkreten Methoden, wie sie zum Beispiel Gabi Reinmann und Martin J. Eppler in ihrem Buch „Wissenswege“ beschrieben haben, 2008 erschienen und bis heute eines der wenigen Bücher, die sich explizit dem Thema „persönliches Wissensmanagement“ widmen.
Simon Dückert, CONNECT, 15. Oktober 2023
Technologien zur Unterstützung von personalisierter Aus-, Fort- und Weiterbildung
Christoph Meier (scil) schreibt einleitend: „Vor dem Hintergrund zunehmend heterogener Zielgruppen ist vielfach eine stärkere Personalisierung von Aus-, Fort- und Weiterbildung gefordert. Verschiedene Abstufungen der Personalisierung können durch verschiedene Typen von Technologien unterstützt werden: (1) Skills-Tech-Lösungen; (2) Learning-Experience-Plattformen (LXP); (3) ChatGPT & Co.; 4) Intelligente Tutorielle Systeme (ITS).“
In diesem Beitrag fasst er zusammen, was die genannten technischen Systeme mit Blick auf eine Personalisierung von Lernprozessen leisten können. Von „Stufe zu Stufe“, so Christoph Meier, „wird die Unterstützung kleinteiliger“. Aber Technologie ist natürlich nicht alles. Es braucht Lernende, die die technischen Möglichkeiten aufgreifen können; und Bildungsexpert:innen, die sich mit Aufgaben der Lernbegleitung, der Lernberatung und des Lerncoachings anfreunden. Die Langfassung des Artikels (22 S.) ist auch verlinkt.
Christoph Meier, scil/ Blog, 15. Oktober 2023
Bildquelle: Christoph Meier (scil)
Der CLMOOC24 startet am 16. Februar 2024!
Letzte Woche haben wir, das Kernteam der Corporate Learning Community, uns vorgenommen, im nächsten Jahr wieder einen großen, 4-wöchigen MOOC durchzuführen. Noch stehen nur das Format und der Termin. Aber ich hoffe, wir können bald mehr erzählen:
„Es ist wieder so weit! Am 16. Februar 2024 starten wir das nächste Großprojekt der Corporate Learning Community! Unter dem Titel „Future Learning Organization“ wollen wir wieder mit Euch über die Zukunft von Corporate Learning, über aktuelle Themen und Trends, diskutieren!“
Jochen Robes, Corporate Learning Community, 17. Oktober 2023
AI Toolkit for Educators
Das Dokument (23 S.) hält, was der Titel verspricht. Es richtet sich vor allem an Hochschullehrende, aber ist sicherlich auch für andere Zielgruppen in der Bildung von Nutzen. Die einzelnen Kapitel dieses Toolkits lauten: „Current AI Landscape in Education“, „AI Application in Education“ (hier werden ausgewählte Tools in den Bereichen Administration, Research und Teaching & Learning vorgestellt), „Challenges and Limitation“ (mit verlinkten Case Studies) und „Developing AI Literacy“.
Der Beitrag bildet zugleich den Eingangspost einer entsprechenden LinkedIn-Gruppe „AI for teachers“.
Stella Lee, EIT InnoEnergy Master School Teachers Conference 2023 (via LinkedIn)
Microcredentials and badges are the future
Hier ist der Punkt: „A traditional four-year degree has long been the gold standard indicator of an individual’s ability to perform well in a career of their choice. But the world we live in at the height of the Information Age is much different (i.e., faster-paced) than it was decades ago. The need for agility is only increasing in the workplace and elsewhere.“
Hier sollen Microcredentials und Badges helfen, „which provide bite-size, just-in-time education and training, are becoming more appealing to students“. Wenn Unternehmen, so der Autor, die Vorteile kurzer Bildungs- und Lernprogramme sehen und ihre Anforderungen und Wünsche klar formulieren, werden Hochschulen und Business Schools zwangsläufig folgen. Leider geht der Artikel nicht über einen Appell hinaus.
Lee Maxey, Chief Learning Officer, 17. Oktober 2023
Future Skills: Definitionen, Studien und Methoden – ein Überblick
Vorweg: Es gibt ja keinen Mangel an Studien und Aufstellungen, die darüber informieren, welche Future Skills wichtig sind, um auf zukünftigen Arbeitsmärkten zu bestehen. Von daher habe ich erleichtert zur Kenntnis genommen, dass im Rahmen des hier vorgestellten Projekts „nur“ untersucht wurde, „welche Konzepte von Future Skills existieren und mit welchen Methoden Future Skills identifiziert werden“. Das Projekt wurde vom Institute of Business Analytics der Universität Ulm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Informativ ist vor allem das erste Arbeitspaket („Überblick_Definitionen, Akteure und Stakeholder“), das verschiedene Definitionen von „Future Skills“ präsentiert und anschließend in kurzen Steckbriefen 22 ausgewählte Studien und Frameworks vorstellt und verlinkt.
Larissa Klemme, Bertelsmann Stiftung, Blog Aus- und Weiterbildung, 9. Oktober 2023
manual sensemaking
Wenn wir über Persönliches Wissensmanagement reden, führt der Weg über kurz oder lang zu Harold Jarche und seinem Konzept von Seek > Sense > Share. Er bezeichnet diese Prozessschritte auch als „personal knowledge mastery“ (PKM). In diesem Beitrag führt er aus, warum „sensemaking“ aus seiner Sicht „the most important and difficult part of PKM“ ist. Denn dabei fügen wir den Informationen und Ideen einen neuen, persönlichen Wert, eine Einschätzung und Einordnung, zu. Harold Jarche verweist dann noch auf weitere Autoren, die das „sensemaking“ mit verschiedenen Aktivitäten beschrieben und verdeutlicht haben.
„Sense-making consists of both asking and telling. It’s a continuing series of conversations. We know that conversation is the main way that non-codified knowledge gets shared. So we should continuously seek out ideas. We can then have conversations around these ideas to make sense of them. Sharing closes the circle, because being a sharing knowledge is every professional’s part of the social learning contract. Without effective sense-making at the individual level, social learning at the community and organizational levels is mere noise amplification.“
Harold Jarche, Blog, 13. Oktober 2023
Bildquellen: Harold Jarche (jarche.com)
Why Microsoft Viva Skills Could Disrupt The HR Tech Market
Einmal im Monat wettet Josh Bersin auf einen neuen Anbieter oder eine neue Technologie. Seine Lieblings-Vokabel lautet dabei „disruptive“. Und er berichtet direkt von der Quelle, aus Silicon Valley. Und das bedeutet, dass es seine Zeit braucht, bis die entsprechenden Entwicklungen auch hierzulande ankommen. In diesem Beitrag kündigt er „Viva Skills“ von Microsoft an. „Viva Skills“, so Josh Bersin, könnte nichts weniger als der langersehnte Schlüssel zur „skills based organization we’ve all been looking for“ sein.
Es ist wirklich ganz faszinierend, was da zu lesen und auf den Schaubildern zu sehen ist. „The skills engine in Viva is built on the taxonomy of skills from the LinkedIn Skills Graph“, heißt es zum Beispiel, was eine Gewähr dafür ist, dass Skills nicht individuell definiert und kommuniziert werden. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, wie der Austausch mit anderen HR Systemen, bestehenden Lernplattformen und externen Quellen aussehen wird. Am Ende des Artikels weist Josh Bersin noch darauf hin, dass die KI via Microsoft Copilot das Angebot natürlich noch smarter machen wird. Ich bin gespannt.
Josh Bersin, Blog, 10. Oktober 2023
Bildquelle: Josh Bersin
Diskussionspapier: Deskilling durch Künstliche Intelligenz?
Im Moment sind wir meist noch ganz fasziniert von den Möglichkeiten generativer KI. Natürlich gehört zur laufenden Diskussion auch die Beobachtung, dass KI jetzt zum Beispiel für kreative, Ideen generierende Tätigkeiten eingesetzt werden kann. Es geht also um Bausteine von Wissensarbeit. Doch was bedeutet das für die entsprechenden Kompetenzen? Gehen sie verloren (Deskilling)? Nehmen wir das schulterzuckend hin? Bedeutet es eine Entlastung, weil wir uns anderen Aufgaben zuwenden können? Wollen wir bestimmte Kompetenzen schützen und die KI „aussperren“?
Die Diskussion dieser Fragen wird noch nicht breit geführt. Deshalb greift Gabi Reinmann (Universität Hamburg) sie an dieser Stelle auf (mit einem hochschuldidaktischen Schwerpunkt). Es ist ein Herantasten. Gabi Reinmann, so lese ich es, favorisiert das Konzept der „hybriden Intelligenz“ als „Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz …, bei der Mensch und KI-System voneinander lernen, sodass Leistungen erbracht werden, die über das hinausgehen, was der Mensch oder die Maschine allein könnten.“ (S. 12)
Gabi Reinmann, Hochschulforum Digitalisierung, Diskussionspapier Nr. 25, 10. Oktober 2023
Wissensmanagement MOOC 2023 gestartet
Ich mache an dieser Stelle in der Regel keine Werbung für Veranstaltungen, auch nicht für solche, an denen ich selbst teilnehme. Aber es gibt natürlich Ausnahmen. Eine betrifft den Wissensmanagement-MOOC, der von Gabriele Vollmar und Dirk Liesch seit 2016 jährlich durchgeführt und moderiert wird. Die Teilnahme ist kostenlos. In diesem Jahr ist der MOOC am 3. Oktober gestartet, und die Gastgeber beschreiben in diesem Beitrag noch einmal, wie man sich anmelden kann und was einen im Kurs erwartet. Und selbst wenn man nicht am Kurs und seinen Live-Sessions teilnehmen kann, bietet die Plattform „wissensmanagement.open-academy.com“ eine einzigartige Ressource zum Thema „Wissensmanagement“!
„Dieses Projekt hat das Ziel, ein dauerhaft gepflegtes freies Standardwerk zum Fachgebiet „Wissensmanagement“ zu schaffen.
„Standardwerk“ bedeutet, dass diese Website das Thema „Wissensmanagement“ umfassend behandelt, also als interaktives, multimediales, qualitativ hochwertiges „Lehrbuch“ und Nachschlagewerk zum intelligenten Umgang mit Wissen gedeiht und sich darüber zum Standardwerk entwickelt.
„Frei“ bedeutet, alle Lerninhalte dieser Site sind frei (CC-BY Lizenz …)“
Dirk Liesch, wissensmanagement.open-academy.com, 11. Oktober 2023
Navigating the Jagged Technological Frontier: Field Experimental Evidence of the Effects of AI on Knowledge Worker Productivity and Quality
Die Zeit ist diese Woche knapp, so dass ich nur das Abstract dieser Studie lesen konnte. In der Studie, durchgeführt unter anderem von der Harvard University Business School (HBS), wurde untersucht, welchen Einfluss der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (ChatGPT) auf die Performance von Unternehmensberatern hat. 758 Berater:innen der Boston Consulting Group nahmen teil. Ein Ergebnis:
„For each one of a set of 18 realistic consulting tasks within the frontier of AI capabilities, consultants using AI were significantly more productive (they completed 12.2% more tasks on average, and completed task 25.1% more quickly), and produced significantly higher quality results (more than 40% higher quality compared to a control group).“
Man hat die Unternehmensberater:innen mit Blick auf ihren KI-Einsatz dann noch in “Centaurs” und “Cyborgs” eingeteilt, aber wen das näher interessiert, wirft bitte selbst einen Blick in die Studie.
Fabrizio Dell’Acqua u.a., Harvard Business School Technology & Operations Mgt. Unit Working Paper No. 24-013, 18. September 2023
Bildquelle: Ethan Mollick: Centaurs and Cyborgs on the Jagged Frontier, One Useful Thing, 16. September 2023
Wenn Künstliche Intelligenz einen kompletten Online-Kurs produziert: Der KI-generierte MOOC „Societech“
Ein Team der TU Graz hat im Frühjahr 2023 einen kompletten Online-Kurs (MOOC) mit Hilfe von KI-Tools gestaltet und diesen Entstehungsprozess sowie den Einsatz der KI offen im Kurs kommuniziert (hier der Link zum Kurs). In einer kurzen Zusammenfassung dieses Projekts in der aktuellen Ausgabe des fnma-Magazins heißt es jetzt abschließend: „Weiters erscheint uns wichtig, auf die Notwendigkeit einer transparenten Verwendung von KI bei der Entwicklung der Lehrmaterialien hinzuweisen.“ Warum eigentlich? Solange Lehrende mit ihrem Namen Lernmaterialien freigeben, kann es mir als Lernender doch egal sein, wie diese entwickelt wurden? Und ist in Zukunft eine Entwicklung von Lehrmaterialien ohne KI überhaupt denkbar?
Martin Ebner, Sarah Edelsbrunner und Sandra Schön, fnma Magazin, 03/ 2023, S. 24-26, 6. Oktober 2023 (pdf)
Es geht nichts über das Original – Mein Recap zum HR BarCamp 2023
Peter M. Wald (HTWK Leipzig) hat seine Eindrücke vom HR BarCamp in Berlin festgehalten. Seine Stichworte: Kompetenzen im Recruiting, HR & KI, HR und Blue Collar Worker sowie hybrides Arbeiten. Zur laufenden BarCamp-Saison passt auch sein Hinweis auf den vielfältigen Methodeneinsatz, der in den Sessions gelungener BarCamps zu beobachten ist.
Der Wermutstropfen aus seiner Sicht: „Tja und etwas hat (mir) gefehlt. Die dynamischen Twitter-Diskussionen. Hierbei sind gerade in den ersten HR BarCamps viele Dinge auch im Nachhinein sichtbar geworden und es gab auch die Möglichkeit die Diskussionen in den anderen Gruppen zu verfolgen und ggf. auch die Session zu wechseln.“
Peter M. Wald, Leipziger-HRM-Blog, 6. Oktober 2023
Zum HR BarCamp siehe auch: Catrin Behlau: HR BarCamp: Ein neues Höchstmaß an Abwechslung, Personalwirtschaft, 4. Oktober 2023
Wie Wissenstransfer beim Wechsel von Beschäftigten funktionieren kann – ein Praxisbeispiel aus einer Berliner Behörde und allgemeine Empfehlungen
Die wichtigsten Punkte stehen bereits im Titel. Zuerst wird im Beitrag der Prozess eines systematischen Wissenstransfers erläutert. Es gibt eine Bestandsaufnahme (zum Beispiel via Wissenslandkarte) und Transferdialoge. Verschiedene Personen können involviert sein: die ausscheidenden Mitarbeiter:innen, die Vorgesetzten, Wissensmanager:innen, Dialogbegleiter:innen. So zumindest im vorgestellten Beispiel.
Demografische Entwicklungen machen die Prozesse des Wissenstransfers dringlicher. Das wird an vielen Stellen auch in der Verwaltung erkannt, an anderen Stellen tut man sich schwer. Die Hürden: Spezialist:innen als „Lonesome Cowboys“; Führungskräfte, die selbst im Operativen versinken; eine Kultur des Festhaltens an Prozessen und Aufgaben.
Besonders gefallen hat mir das abschließende Plädoyer für ein kontinuierliches Wissensmanagement, das einen Wissenstransfer als „notwendige 5-vor-12-Maßnahme“ ablöst: „In den letzten Jahren erweitert sich die Perspektive im Demografischen Wandel. Vor zehn Jahren blickte man v.a. gebannt auf die Sicherung des Erfahrungswissens langjähriger Spezialist:innen vor deren Ruhestand. Mittlerweile haben sich die Schwerpunkte des Wissensmanagements in vielen Behörden verschoben. Es geht um kontinuierliches Wissensmanagement, um eine Zuspitzung der Dringlichkeit und Wissensmenge zum Berufsende zu vermeiden und man muss die Einarbeitung neuer Beschäftigter immer öfter auch ohne Wissenstransfer der alten Hasen organisieren, weil diese in vielen Teams schon weg sind, weil neue Aufgaben hinzugekommen sind oder sich Aufgaben stark verändert haben.“
Klemens Keindl, Agile Verwaltung, 5. Oktober 2023
Bildquelle: Klemens Keindl
Künstliche Intelligenz, Large Language Models, ChatGPT und die Arbeitswelt der Zukunft
Das ist eine wirklich lesenswerte Literaturstudie (101 S.), die jetzt fast ein Jahr Diskussion um KI und ChatGPT wunderbar zusammenfasst! Sie wurde von Michael Seemann („Die Macht der Plattformen. Politik in Zeiten der Internetgiganten“) verfasst und von der Hans Böckler Stiftung unter einer offenen Lizenz (CC BY) herausgegeben. In den ersten beiden Kapiteln werden Large Language Models (LLM) wie ChatGPT noch einmal vorgestellt, sehr informativ, unaufgeregt, verständlich und mit dem Raum für interessante Exkurse. Hier ein Beispiel:
„Die Debatte krankt an einer allgemeinen Verwirrung um Begriffe wie „Bedeutung“, „Verstehen“ und „Denken“. LLMs haben unsere eigene Semantik der Semantik durcheinandergebracht. Wir stoßen an die Grenze unserer eingespielten Begrifflichkeiten. Die Antwort auf die Frage, was LLMs wirklich verstehen, scheint mir weniger in den LLMs selbst zu liegen, sondern in der Frage, in welchem Zusammenhang Sprache und Verstehen im Allgemeinen zu denken sind.“ (S. 36, „Exkurs: Sprache, Differenz und semantische Grammatik“)
Im zweiten Teil der Studie geht Michael Seemann dann auf die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Arbeitswelt ein. Nach der Zusammenfassung verschiedener Studien und Zahlen beschreibt er sehr anschaulich drei Zukunftsszenarien im Jahr 2033. Die folgenden Szenarien stehen dabei für die Entwicklungslinien „Disruption“, „Integration“ und „Transformation“:
„Die (fiktive) Ex-Übersetzerin Lucia führt uns durch ihre prekäre Existenz, nachdem die LLMs von ihrem Beruf nichts übriggelassen haben. Der (fiktive) Altenpfleger Achmed zeigt uns die Vor- und Nachteile der ihn umgebenden Sprachassistenten. Und die (fiktive) Hochschuldozentin Sophie erzählt, wie sich die Universitätslandschaft in einem rasanten Jahrzehnt verwandelt hat.“
Michael Seemann, Hans Böckler Stiftung, Working Paper Forschungsförderung, Nr. 304, Düsseldorf, September 2023
KI-Strategie: Prompting, Referenzieren & Regeln
Wie gehen wir mit KI-Werkzeugen wie ChatGPT beim Lehren und Lernen um? Nehmen wir zum Beispiel einen Punkt aus dem Beitrag von Nele Hirsch, das Referenzieren. Sollte ich ausweisen, dass ich bei der Erstellung von Texten ChatGPT genutzt habe? Sicherlich nicht in Form einer Quellenangabe, denn auf denselben Prompt können von ChatGPT unterschiedliche Antworten gegeben werden. Vor diesem Hintergrund schlägt Nele Hirsch vor, dass man zumindest die Nutzung der KI-Werkzeuge offenlegt, die man eingesetzt hat. Ich bin da etwas unsicher. Auf der einen Seite würde ich eine solche Transparenz als „Blick über die Schulter“ begrüßen. Auf der anderen Seite nutzen wir bei der Erstellung von Texten (um bei diesem Beispiel zu bleiben) häufig heute schon unterschiedliche Tools: zum Zusammenfassen, zum Übersetzen, zum Kuratieren, zum Korrigieren usw. Sie alle offenzulegen, wäre für Dritte sicher interessant, aber für Autor:innen wenig praktikabel.
Nele Hirsch, eBildungslabor, 4. Oktober 2023
Mobile learning revisited
Philip J. Kerr zieht hier Vergleiche zwischen Mobile Learning und Künstlicher Intelligenz. Dafür geht er zurück zu den Anfängen von Mobile Learning 2006/ 2007 und folgt einigen Wegmarken der Diskussion, vor allem im Bereich des Sprachenlernens. Sein Resümee:
„Mobile learning changed things for the better for some learners in some contexts: claims that it was the future of, or would revolutionize, language learning have proved somewhat exaggerated. Indeed, the proliferation of badly-designed language learning apps suggests that much mobile learning reinforces the conventional past of language learning (drilling, gamified rote learning, native-speaker models, etc.) rather than leading to positive change (see Kohn, 2023). The history of edtech is a history of broken promises and unfulfilled potential and there is no good reason why generative AI will be any different.“
Philip J. Kerr, Adaptive Learning in ELT, 5. Oktober 2023
LinkedIn Launches Exciting Gen AI Features in Recruiter and Learning
Wie immer etwas atemlos berichtet Josh Bersin von den neuesten Entwicklungen aus dem Hause LinkedIn. Was das Lernen, also die Kursbibliothek von LinkedIn Learning betrifft, so heißt es: „Well the product team at LinkedIn Learning has just unveiled their new AI-powered coaching feature, allowing users to ask questions and get narrative answers generated from courses tailored to them, based on insights about their skills and roles.“
Das klingt nach einer hilfreichen Assistenzfunktion. Die wäre aus Nutzersicht natürlich noch spannender, wenn sie nicht nur, sondern auch auf die Kursbibliothek von LinkedIn Learning zugreifen würde. Aber das verhindern natürlich die kommerziellen Lizenzsysteme der Anbieter. Und solche Assistenten, Josh Bersin merkt es an, werden wir wohl in Zukunft auf allen Plattformen der großen Kursanbieter erwarten dürfen.
Josh Bersin, Blog, 3. Oktober 2023
We are on vacation
P3 and her sister magazines are on their well-deserved vacation. We will be back on October 23rd.
(Image: Stefan Breitenfeld. All rights reserved.)
P3 macht Urlaub!
Die P3 und ihre Schwestermagazine befinden sich im wohlverdienten Urlaub. Wir sind ab dem 23.10. mit frisch gestärkter Hemdbrust wieder für Sie da!
(Bildquelle: Stefan Breitenfeld. Alle Rechte vorbehalten.)
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