Feedsammlungen
Neues Verfahren für die wirtschaftliche Produktion barrierebeschichteter flexibler Papierverpackungen
Im Hinblick auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft kommt flexiblen Papierverpackungen als Substitut für Kunststoffe, auch ‚Paperisation‘ genannt, wachsende Bedeutung zu. Flexiblen Papierverpackungen wird bis zum Ende des Jahrzehnts ein jährliches Wachstum von 4,5 Prozent vorausgesagt. Eine Expertenumfrage, durchgeführt von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW) und der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), bestätigt diesen Trend.
Mondi: Verpackungslösung CompressWrap setzt neue Maßstäbe für Matratzen von Ekornes
Mondi arbeitet gemeinsam mit Ekornes, einem der größten Möbelhersteller der nordischen Region, um eine innovative papierbasierte Verpackungslösung für hochwertige Matratzen einzuführen und die bisherige Kunststofflösung zu ersetzen.
Mondi’s paper-based CompressWrap sets new standards for Ekornes’ mattresses
Mondi is partnering with Ekornes, one of the Nordic region’s largest furniture producer, to introduce an innovative paper-based packaging solution for wrapping high-end mattresses, replacing the previous plastic solution.
Nachhaltigkeit im Jeans-Look: Antalis präsentiert Refit Denim
Antalis kündigt den Relaunch der nachhaltigen Papierkollektion Refit an. Neu im Sortiment: Refit Denim, ein innovatives Papier, das aus recycelten Jeansfasern hergestellt wird und mit seiner einzigartigen Optik und Haptik neue kreative Möglichkeiten eröffnet.
Mimaki auf der Fachpack 2025: Innovation trifft auf Praktikabilität
Mimaki Deutschland, Hersteller von Tintenstrahldruck- und Schneidetechnologien sowie internationaler Digitaldruckhersteller, stellt auf der Fachpack 2025 (23. – 25. September, Nürnberg, Halle 5 / Stand 5-425) aus. Das Unternehmen zeigt zwei Systeme, die sich passend zum Messeleitthema „Transition in Packaging“ dem nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaften widmen.
Weihnachtszauber auf Blumenpapieren: Carccu® kündigt seine Kollektion für 2025 an
Carccu®, ein europäischer Anbieter professioneller Verpackungslösungen, hat seine Blumenpapiere für die Weihnachtssaison 2025 vorgestellt. Die Kollektion umfasst vier saisonale Designs, die laut Ritva Borg, Designerin bei Carccu, die Weihnachtszeit in ihren verschiedenen Facetten präsentieren. Neben diesen neuen Kreationen bietet Carccu weiterhin individuell bedrucktes Blumenpapier an, das mit kundenspezifischen Logos oder Markenzeichen versehen werden kann. Und unser Großhandelsservice für Blumenpapier liefert nach wie vor saisonale sowie ganzjährige Papiere in großen Mengen.
Fachpack 2025: Perfekt gestanzt, präzise gefalzt mit Horizon
Print on Demand, Vorab-Musterproduktionen, Nachproduktionen in Kleinauflage und kürzere Lieferzeiten bei gleichzeitig immer stärkerer Individualisierung prägen den Verpackungsmarkt. Wer hier erfolgreich sein will, braucht Lösungen, die flexibel, automatisiert und wirtschaftlich arbeiten – genau dafür steht Horizon.
Walki adds printing capacity to meet growing demand for future-proof flexible packaging
Walki Westpak has made sizable investments to meet the rising demand for recyclable flexible packaging. The company is expanding its production capacity by acquiring a new printing press and constructing a new post-processing hall.
FachPack 2025: Verbände laden zu Kurzvorträgen über EUDR, PPWR und Recyclingfähigkeit ein
Auf der FachPack 2025 setzen FFI (Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V.), Pro Carton und 4Evergreen gemeinsame Akzente: Sie laden die Messebesucherinnen und -besucher herzlich zu einer kompakten Vortragsreihe auf ihrem Gemeinschaftsstand ein. Im Mittelpunkt stehen zentrale aktuelle Themen der europäischen Verpackungspolitik und Kreislaufwirtschaft – die Europäische Entwaldungsverordnung (EUDR), die Europäische Verpackungsverordnung (PPWR) und die Recyclingfähigkeit faserbasierter Verpackungen.
UV-LED-Aushärtung für Flexodruck: Exzellente Systemkontrolle und Zuverlässigkeit
Excelitas präsentiert neue UV-LED-Aushärtungssysteme für den Flexodruck. Die Baureihe Phoseon Nexus II hat im Marktvergleich nach Angabe des Herstellers die höchste UV-Gesamtleistung und ermöglicht höhere Druckgeschwindigkeiten und längere Betriebszeiten von Flexodruckmaschinen. Das ebenfalls neue Cloud-basierte Monitoringsystem Nexus DataHub bietet rund um die Uhr einen sicheren Zugriff auf kritische Systemdaten via Internetportal oder App.
Neues recyclingfreundliches Haftmaterial für Verschlussetiketten
Sicherer Verschluss, starke semi-transparente Optik: Mit dem neuen Etiketten-Haftmaterial mit Hermalucent (Sorte 140) zeigt Herma, wie man Folien auch bei speziellen Anforderungen durch Papier ersetzen kann. Damit ermöglicht Herma einmal mehr eine recyclingfreundliche Lösung im Sinne der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) und gemäß der Forderung nach Design for Recycling. Bislang waren es vor allem transparente oder semi-transparente Folien, die für Verschlussetiketten bevorzugt wurden. Denn sie wirken unauffällig und verleihen mancher Verpackung eine besonders edle Erscheinung. Genau diese Vorteile bietet nun auch das halbtransparente Spezialpapier Hermalucent.
Konica Minolta kündigt AccurioJet 30000 an
Konica Minolta stellt mit der AccurioJet 30000 ein neues digitales UV-Inkjet-Drucksystem vor: mit erweiterten Farboptionen, erhöhter Produktionsstabilität und verbesserter Medienverarbeitung. Das neue System ist seit Juni 2025 verfügbar. Das Drucksystem baut auf der Qualität und Technologie der AccurioJet KM-1e-Serie auf, die weltweit bereits mehr als 350-mal installiert wurde. Das System bietet eine stabile, farbgenaue digitale Druckplattform mit einem Inkjet-Druckkopfdesign, das mit der patentierten Dot-Freeze-Technologie ausgestattet ist.
Weig stärkt Gipskartongeschäft: Yaguarete Papeles erwirbt moderne Papiermaschine
Die Weig-Gruppe stärkt mit dem Projekt „KM9“ gezielt ihre Position im Markt für Gipskarton. Die zur Gruppe gehörende Yaguarete Papeles (Kartotec S.A.) hat eine moderne Papiermaschine erworben, die sich ideal für die Herstellung technischer Papiere für Gipsplatten sowie weiterer Sorten eignet. Ziel ist es, die wachsende Nachfrage insbesondere in Zentral- und Südamerika zu bedienen und Partner langfristig zuverlässig mit hochwertigen Produkten zu versorgen.
BVDM fordert Bürokratieabbau beim Umwelt-Omnibus-Paket der EU-Kommission
Zum Auftakt der Arbeiten am Umwelt-Omnibus-Paket der EU-Kommission spricht sich der Bundesverband Druck und Medien e.V. (BVDM) für eine spürbare Entlastung der Druck- und Medienbranche von übermäßigen bürokratischen Anforderungen aus. Aus Sicht des BVDM besteht insbesondere bei der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) dringender Reformbedarf. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sei eine praxisnahe, verhältnismäßige und rechtssichere Ausgestaltung der bestehenden Umweltvorgaben unerlässlich, um Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Branche nicht zu gefährden.
Bairle Druck & Medien setzt auf Management-Informationssystem von PaginaNet
Die im baden-württembergischen Dischingen ansässige Offset- und Digitaldruckerei Bairle Druck & Medien GmbH hat sich für pagina|net als unternehmensübergreifendes Management-Informationssystem (MIS) entschieden. Anlass waren die vor kurzem erfolgte Übernahme der Wahl-Druck GmbH und die damit verbundene Neuausrichtung der vorhandenen IT. Bis Oktober soll die Einführung von pagina|net abgeschlossen sein.
Neue Epson EcoTanks: Hohe Produktivität und einfache Bedienung
Epson stellt mit den ET-2950, ET-3950 und ET-4950 drei neue Serien seiner EcoTank Drucker1 vor. Die neuen Geräte überzeugen durch ihr überarbeitetes Design, das auf eine Verbesserung der Produktivität und Bedienung ausgelegt wurde. Alle sieben neuen Geräte werden im Laufe des Septembers im qualifizierten Handel verfügbar sein.
Feldmuehle successfully implements restructuring measures
Following intensive discussions with the works council, Feldmuehle has implemented the planned restructuring measures. Key elements of this reorganisation include adjustments to production capacities, changes to management and the shift system. The aim of these measures is to ensure better planning, greater reliability and punctuality for customers, suppliers and the company – without compromising on product quality.
Feldmuehle setzt Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich um
Nach intensiven Gesprächen mit dem Betriebsrat hat die Feldmuehle die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt. Wesentliche Elemente dieser Reorganisation sind Anpassungen der Produktionskapazitäten, Veränderungen im Management sowie im Schichtsystem. Ziel dieser Maßnahmen ist es, für Kunden, Lieferanten und den Betrieb eine bessere Planbarkeit, höhere Verlässlichkeit und Pünktlichkeit zu gewährleisten – ohne Abstriche bei der Qualität der Produkte.
Studie: Deutsche Industrie gibt weniger Geld für B2B-Marketing aus
Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) hat seine neue Studie „B2B-Marketing-Budgets 2025“ vorgestellt. Die jährliche Erhebung zeigt zum ersten Mal seit fünf Jahren einen Rückgang der Marketing-Budgets. Im Durchschnitt sanken die Mittel um 3,1 Prozent im Vergleich zu 2024, während externe Kosten weiter steigen. Für die Befragten rückt die Effizienz von Maßnahmen – und ihre strategische Priorisierung – stärker in den Mittelpunkt.
Review: Die Kraft der Learning Circles: Umsetzung, Wirkung und Einsatzmöglichkeiten
Der Umfang des Buches, das vorweg, mag irritieren: 392 Seiten über Learning Circles, über ein Konzept von Peer Learning, das auf dem selbstorganisierten Lernen mit- und voneinander aufbaut? Braucht es wirklich so viele Informationen, um mit dem Lernen ohne Trainer:innen und Referent:innen loszulegen? Die beiden Autorinnen, Nele Graf und Ursula Liebhart, sind schon viele Jahre auf vielen Feldern und in unterschiedlichen Netzwerken der Personalentwicklung aktiv und wollen mit dieser Studie nichts dem Zufall überlassen. Leser:innen sollen in die Lage versetzt werden, Learning Circles nicht nur zu verstehen, sondern auch erfolgreich umzusetzen.
Zum Inhalt des BuchesDas Buch ist in sechs Kapitel aufgebaut. Der Einstieg des ersten Kapitels („Learning Circles – zukunftsweisendes Lernen für alle“) ist mir gleich sehr sympathisch: „Sieht man sich die derzeitigen Diskussionen zu Lernen in organisationalen Kontexten an, so scheint es genau zwei Antworten auf alles zu geben: Künstliche Intelligenz und kollaboratives Lernen.“ (S. 19)
Was folgt, ist eine Standortbestimmung von Learning Circles: Wir erfahren,
- was Learning Circles sind: freiwillige Lerngruppen mit Teilnehmenden, die individuelle oder gemeinsame Ziele erreichen wollen, die sich mit ganz unterschiedlichen Themen beschäftigen, aber in einem zeitlich befristeten Rahmen, zuweilen angeleitet durch einen Leitfaden und/ oder eine Moderation;
- wie Learning Circles beim Erwerb von den so wichtigen Zukunftskompetenzen/ Future Skills unterstützen können;
- wie sie am besten als Formen des agilen Lernens verstanden und umgesetzt werden;
- und wie sie untrennbar mit der Entwicklung einer lernförderlichen Unternehmenskultur verbunden sind bzw. auf diese einzahlen.
In diesem einleitenden Kapitel wird zugleich ein zentrale Botschaft des Buches betont: Das Konzept der Learning Circles lebt von seinen Anpassungen und Ausgestaltungen (und so erklärt sich auch der Umfang des Buches!). Man muss das Konzept, will man es erfolgreich einführen, an den eigenen Kontext, die eigene Zielgruppe und die eigene Lernkultur anpassen. Dafür stehen die 16 Parameter (!) mit unterschiedlichen Ausprägungsvarianten, die in einer zentralen Übersicht vorgestellt werden (S. 33).
Das zweite Kapitel, „Learning Circles in verschiedenen Epochen, Kulturen und Kontexten – ein Überblick“, zählt verschiedene Konzepte und Beispiele von Learning Circles auf – von der Peer-2-Peer University bis zu Learning Circles bei Mircosoft und SAP. Dann werden die heute bekanntesten Modelle vorgestellt: Working Out Loud (WOL), lernOS und LearningOutLoud (LOL). Dabei werden WOL und LOL als „kommerzielle Konzepte“ von lernOS abgegrenzt. LOL, das sei kurz angemerkt, begegnet mir in der Praxis nur selten.
Damit haben die Autorinnen die Voraussetzungen geschaffen, um auf struktureller, prozessualer und normativer Ebene noch einmal die wichtigsten Merkmale von Learning Circles festzuhalten. Kurze Exkurse, beispielsweise zum Action Learning, zum erfahrungsbasierten Lernen und zur psychologischen Sicherheit, ergänzen das Kapitel. Lediglich einen Exkurs zu anderen Methoden des Peer Learnings wie Communities of Practices, Barcamps, cMOOCs und Peer-to-Peer-Sessions habe ich vermisst.
Ich muss an dieser Stelle allerdings auch kurz erwähnen, dass mich das Wort „demokratisch“, das hier und an vielen weiteren Stellen des Buches gebraucht wird, um das Miteinander in Learning Circles zu beschreiben, im Kontext von Unternehmen und Organisationen immer etwas irritiert.
Das dritte Kapitel („Learning Circles gestalten und managen“) bildet das Herzstück des Buches. Es liefert das Rüstzeug, um Learning Circles Schritt für Schritt in die eigene Organisation einzuführen. Grundlage bildet ein Prozessmodell, das aus fünf Kernphasen besteht: „Von der Idee zur Entscheidung“, „Von der Entscheidung zum Design“, „Elemente einer Begleitung“, „Feedback einholen und Evaluation vorbereiten“ und „Zukunft von Learning Circles: Skalierbarkeit der Ergebnisse“.
Es würde den Rahmen dieser Zusammenfassung sprengen, auf jeden Prozessschritt und jedes Kapitel dieses Modells einzugehen. Deshalb nur einige Anmerkungen:
- Die Autorinnen empfehlen Personen, die Learning Circles in ihren Organisationen starten wollen, sie „zunächst einmal als Teilnehmende zu erleben, um die Wirkung selbst zu erfahren und authentische Erzählungen liefern zu können“ (S. 101) Das kann man nur unterstreichen.
- Sehr nützlich ist die Stakeholder-Matrix für Learning Circles (S. 133), um mit geeigneten Maßnahmen Teilnehmende, Führungskräfte, Management, Kolleg:innen, Betriebsrat, IT und Marketing ins Boot zu holen.
- Facilitator:innen können Learning Circles und ihre Mitglieder unterstützen. Wie die Unterstützung aussehen kann, wird mit den Rollen „Support“, „Mediation“, „Lerncoach“ und „Content Curation“ ausgeführt (S. 155ff.).
- Leitfäden spielen, vor allem im Rahmen von WOL und lernOS, eine zentrale Rolle für das Lernen in Learning Circles. Zwei Leitfäden werden in Ausschnitten vorgestellt. Gerade die Frage der Leitfäden, Lernmaterialien und Lerninhalte hätte noch etwas ausführlicher dargestellt werden können. Welche Möglichkeiten und Wege werden abseits von WOL und lernOS heute in der Praxis beschritten?
- Interessant ist der Hinweis, aus den Learning Circles und den Teilnehmenden eine Community of Practice zu entwickeln, um die Effekte von Learning Circles zu verstetigen (S. 252).
Das vierte Kapitel wechselt schließlich die Perspektive: „Mitmachen und mitgestalten: Learning Circles aus Sicht der Teilnehmenden“. Wie finde ich als Lernender den richtigen Circle, wie setze ich meine Ziele, wie bewege ich mich von Woche zu Woche vorwärts bis zu dem Punkt, wo ich schließlich meinen Lernprozess und Lernerfolg reflektiere.
Dieses Kapitel bringt einige neue Punkte ins Spiel (es enthält auch Redundanzen), aber ich habe zwei grundsätzliche Anmerkungen:
- Ich habe kurz überlegt, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, die Zielgruppe des Buches, die Personalentwickler:innen im weitesten Sinne, hier explizit als Lernende anzusprechen, um den Perspektivwechsel des Kapitels nachvollziehbarer zu gestalten.
- Zum anderen wird spätestens an dieser Stelle die Darstellung des Lernprozesses sehr komplex. Die Autorinnen stellen das Lernen in Circles als „Lernsprint“ vor, der sich im Wochenrhythmus zwischen Sprintzielen, Sprintplanung, Action, Inkrements und Retros bewegt. Jetzt bringen die WOL- und lernOS-Leitfäden ja schon eine eigene Lerndramaturgie und -didaktik mit, die nicht zwangsläufig eine weitere Einbettung in Lernsprints benötigt. Hier holen die vielen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Learning Circles die Autorinnen ein, und das Format wird am Ende doch aufwändiger dargestellt als es sein muss.
Auf die beiden abschließenden Kapitel fünf („Den Erfolg sichern und sichtbar machen – von Risikomanagement über systematische Evaluierung bis zur Kommunikation“) und sechs („Neueste Entwicklungen zu Lernzirkeln“) will ich nur kurz eingehen. Zuerst geht es um die Herausforderungen, die mit der Einführung von Learning Circles verbunden sind. Viele kreisen um das, was die Autorinnen eine „Krux“ nennen: „Learning Circles bedürfen schon in Grundzügen eines neuen Lernverständnisses, das sich durch die Learning Circles allerdings erst herausbilden soll.“ (S. 321)
Ansonsten ist die Forschungslage zur Evaluation agiler Lernformate einfach noch sehr dünn und herausfordernd (selbstorganisiertes Lernen!). Zu den „neueren Entwicklungen“ rund um Learning Circles zählen die Autorinnen die „künstliche Intelligenz, die auf mehreren Ebenen die Gestaltung von Learning Circles unterstützen kann“ (aber noch nicht als Circle-Teilnehmende!), die „Integration von Learning Circles in größere Lernreisen“ (interessant!), sowie „die Nutzung der Frameworks der Learning Circles für einen sehr offenen und dynamischen Lernprozess ohne Rahmenthemen“ (S. 361).
Das Buch besteht noch aus vielen weiteren Bausteinen, die seinen Nutzen für Praktiker:innen und seinen Anwendungsbezug unterstreichen. Dazu gehören über ein Dutzend Fallstudien und Deep Dives, zum Beispiel von RHOMBERG BAU Wien, Robert Bosch, DATEV und Bayer. Unzählige Vorlagen („Lernhacks“) unterstützen die Umsetzung. An ihnen haben weitere Autor:innen mitgewirkt.
Mein Fazit:
Mit „Die Kraft der Learning Circles“ liegt jetzt ein umfassendes Handbuch zum Thema vor, das alle Fragen und Prozessschritte aufnimmt, die mit dem Format, der Einführung und der Auswertung von Learning Circles verbunden sind. Es steht für mich gleich neben dem Praxishandbuch „Barcamps & Co.“, das Jöran Muuß-Merholz 2019 geschrieben hat.
Und erfahrene Personalentwickler:innen werden wissen, wo sie auf die Lernkompetenzen ihrer Zielgruppen vertrauen und als Facilitators im Hintergrund bleiben können. Für sie gilt die abschließende Einschätzung der Autorinnen nicht zwangsläufig: „Die Einführung von Learning Circle-Initiativen ist für deren Initiator:innen in der Regel wesentlich aufwändiger, als es der selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Charakter der Methodik zunächst nahelegt: Learning Circles sind hochgradig erklärungsbedürftig … „ (S. 363)